Gold bleibt bei den Notenbanken in aller Welt weiterhin beliebt — das verdeutlichen neue Zahlen des World Gold Council, der als Interessensvertretung der Goldindustrie fungiert. Deutliche Zukäufe waren zuletzt vor allem bei den Reserven der ehemaligen Sowjetrepubliken zu beobachten. So kaufte Kasachstan gerade erst 5,3 Tonnen nach, die staatlichen Goldreserven liegen nun bei 373,4 Tonnen. Die Goldreserven Usbekistans sind um 8,7 Tonnen auf 346,2 Tonnen gewachsen. Offenbar handelt es sich hierbei um eine direkte Folge des Krieges zwischen Russland und der Ukraine. Die Zentralbanken in aller Welt haben im ersten Quartal insgesamt 84 Tonnen Gold in ihre offiziellen Bestände aufgenommen. Die weltweiten Goldreserven weisen aktuell einen Umfang von 35.568 Tonnen auf.

Auch für das restliche Jahr 2022 sind die meisten Länder der Welt im Hinblick auf Gold positiv gestimmt und wollen auf der Käuferseite bleiben. Sie sehen laut einer weiteren Umfrage des World Gold Council das Gold nach wie vor als wichtiges Reservemittel an und werden voraussichtlich bis 2022 weiterhin Gold kaufen. 57 Zentralbanken hätten sich an der jährlichen Umfrage zu den Goldreserven der Zentralbanken (Central Bank Gold Reserves oder kurz „CBGR“) beteiligt. Von den Befragten gaben 25 Prozent an, dass sie ihre Goldreserven in den nächsten zwölf Monaten weiter erhöhen möchten.

Dem Bericht zufolge seien die geplanten Käufe hauptsächlich durch die zunehmende Besorgnis über eine mögliche globale Finanzkrise motiviert. Es zeigt sich laut dem World Gold Council jedoch eine neue Kluft zwischen den Zentralbanken in den Industrieländern und den Schwellen- und Entwicklungsländern (EMDE). Dem Bericht zufolge stammen die 25 Prozent der Zentralbanken, die kaufen wollen, alle aus EMDE-Ländern. Insgesamt erwarten 80 Prozent der EMDE-Zentralbanken, dass die weltweiten Goldreserven im nächsten Jahr steigen werden. Auffällig ist, dass ein hoher Anteil der Befragten aus den EMDE-Ländern die Verschiebungen in der globalen Wirtschaftskraft als einen relevanten Faktor bei ihren Entscheidungen über Goldkäufe nennt — es bestehen also offenbar zunehmend Sorgen über die Gefahr einer Entkopplung zwischen den grossen Volkswirtschaften angesichts der anhaltenden geopolitischen Spannungen.

Der World Gold Council spricht sich in seinem Bericht erneut für Edelmetalle als Teil der Devisenreserven von Notenbanken und Regierungen aus. Für die Zentralbanken sei Gold ein ideales langfristiges Wertaufbewahrungsmittel und ein vorzüglicher Inflationsschutz. Zudem gebe es kein Ausfallrisiko und es sei ein effektives Mittel zur Portfoliodiversifikation: „Angesichts eines schwierigeren wirtschaftlichen und geopolitischen Umfelds wird die Goldnachfrage der Zentralbanken wahrscheinlich robust bleiben, da die Qualitäten von Gold als sicherer Hafen und zur Inflationsabsicherung die Überzeugung der Zentralbanken in Bezug auf Gold stärken“, so die Analysten.

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