Derzeit überschlagen sich die Finanzmedien im Internet mal wieder mit einem Abgesang auf Gold: „Warum Gold nicht als Inflationsschutz taugt“ heisst es beispielsweise in den „Deutschen Wirtschaftsnachrichten“. Bei „finanzen.net“ lautet die Überschrift: „Die Historie zeigt: Gold kein wirklich zuverlässiger Inflationsschutz“. Die Argumentation: Gold wirft keine Zinsen ab. Und wenn das Sparbuch wieder Zinsen abwirft, verliert Gold an Attraktivität.

Wie die Kritiker zu ihrer Einschätzung kommen, ist rätselhaft. Denn ein Blick auf die bisherige Performance von Gold und anderen Anlageklassen in diesem Jahr beweist: Gold ist seinem Ruf als Inflationsschutz durchaus gerecht geworden. Auf Euro-Basis hat Gold seit Jahresbeginn etwa acht Prozent zugelegt und damit die rekordhohe Inflation deutlich übertrumpft. Und genau dies ist die Aufgabe eines Inflationsschutzes — er soll die Teuerungsrate mindestens ausgleichen.

Dagegen gibt es bei einem Blick auf die Kursentwicklung der Aktienmärkte nichts zu lachen: Der DAX hat in den vergangenen sechs Monaten einen Verlust von 18 Prozent erzielt, der Euro Stoxx 50 liegt bei einem Minus von 19 Prozent. Der Dow Jones aus den USA verlor rund 15 Prozent. Freuen dürfen sich Investoren im FTSE 100, denn der britische Index verbilligte sich „nur“ um rund fünf Prozent. Unterm Strich stehen bei allen wichtigen Indizes deutliche Verluste unterm Strich.

Auch diejenigen, die Kryptowährungen als Alternative zu Edelmetallen gefeiert haben, sind inzwischen merklich still geworden — denn die Antwort auf die Frage, ob Bitcoin das neue Gold sei, lässt sich ganz deutlich mit „Nein“ beantworten: Fast ausnahmslos haben die Kryptos in diesem Jahr eine katastrophale Performance hingelegt und Verluste erzielt, die Aktionäre oder Goldbesitzer nicht kennen — die Renditen in den letzten sechs Monaten in US-Dollar im Überblick: Bitcoin minus 60 Prozent, Litecoin und Ripple minus 65 Prozent, Ethereum minus 70 Prozent.

Wenn nun tatsächlich die Leitzinsen weiter steigen, werden die ersten Banken ihre Negativzinsen abschaffen und einen positiven Zins für Spareinlagen zahlen. Doch nur, weil das Sparbuch im Gegensatz zu Aktien oder Gold nun sichere Zinsen zahlt, heisst es noch lange nicht, das die klassischen Sparformen eine gute Idee sind. Im Gegenteil: Bei einer Inflation zwischen sieben und acht Prozent bedeutet ein Zinssatz, der unter diesem Niveau liegt, einen realen Verlust für Sparer. Deshalb ist es auch unerheblich, ob die EZB den Leitzins um 0,25 oder 0,50 Prozent erhöht — um die Inflation wirksam zu bekämpfen, müssten die Notenbanker deutlich kraftvoller die Zinsen anheben.

Dies werden sie jedoch nicht tun, um die südeuropäischen Schuldenstaaten nicht weiter zu destabilisieren. Es wird bei kosmetischen Zinsschritten bleiben und die Inflation wird weiter anziehen. Und somit wird auch weiterhin ein Inflationsschutz wie Gold, der sich in diesem Jahr nachweislich als das bevorzugte Mittel gegen die Geldentwertung bewiesen hat, dringend benötigt.

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