Die Liechtensteiner Vermögensverwaltung Incrementum AG verfügt über ein hohes Mass an Expertise zum Thema Gold, schliesslich publiziert sie einmal pro Jahr die in der Fachwelt hoch angesehene Goldanalyse „In Gold We Trust“.

Ein Bild sagt mehr als tausend Worte

Redaktionell verantwortlich sind für die Publikation Mark Valek und Ronald Peter Stöferle. Im vergangenen Jahr erstreckte sich die Komplettausgabe auf über 350 Seiten und die Kompaktversion über 24 Seiten. Darin wird stets die aktuelle Marktlage sowie das stimmungstechnische Umfeld von Geld und Gold „auf Herz und Nieren“ untersucht. Getreu dem Motto „Ein Bild sagt mehr als tausend Worte“ finden sich in dem Werk regelmässig unzählige Tabellen, Grafiken und Charts mit hohem Nutzwert. Anfang März wurde der „Monthly Gold Compass March 2022“ veröffentlicht, in dem auf 73 Seiten insgesamt mehr als 50 „hochinfomative Hingucker“ zu finden sind. Nachfolgend haben wir zehn Beispiele aufgeführt und uns erlaubt, diese zu erläutern bzw. zu kommentieren. Wer sich für die komplette Sammlung interessiert, kann diese hier herunterladen. Übrigens: Die nächste Ausgabe der Analyse „In Gold We Trust“ wird am 24. Mai veröffentlicht. Die vorab gelieferten visuellen Informationen machen vor allem eines: Lust auf mehr.

Chart 1: Diese Liniengrafik zeigt die kumulierte Bilanzsumme der vier wichtigsten Zentralbanken seit dem Jahr 2000, wobei Rezessionsphasen grau hinterlegt wurden. Innerhalb von zwei Jahrzehnten hat sich diese aufgrund zahlreicher Finanzkrisen mehr als versechsfacht. Als besonders beängstigend kann man die coronabedingte Explosion der vergangenen beiden Jahre ansehen. Nun darf man gespannt sein, wie sich der russische Krieg gegen die Ukraine auf die Weltwirtschaft und die Bilanzsummen der „Währungshüter“ auswirken wird.

Chart 2: Hier erfahren die Leser, wie sich seit 1971 die Marktkapitalisierung des extrem breit diversifizierten Wilshire-5000-Aktienindex in Relation zum US-Bruttosozialprodukt entwickelt hat. Der Aktienindex enthält sämtliche Unternehmen, die an der New York Stock Exchange, der Technologiebörse NASDAQ und der NYSE Amex gehandelt werden. Mittlerweile sind wir auf einem Allzeithoch von fast 200 Prozent des BIP angelangt. Beruhigend sieht dieser Chart wahrlich nicht aus, schliesslich setzten die Markteinbrüche im Jahr 2000 (Internet-Blase bzw. „Dot-Com-Bubble“) oder der globalen Finanzkrise im Jahr 2008 (siehe GFC 2008) bereits deutlich früher ein.

Chart 3: Diese Grafik zeigt auf, wie sich Goldpreis und Inflation in den vergangenen 50 Jahren entwickelt haben. Während man der Teuerungsrate phasenweise eine starke Achterbahnfahrt attestieren kann, ging es mit dem altbewährten Inflationsschutz Gold schubweise in immer höhere Preisregionen. In den 80er-Jahren brach die Geldentwertung innerhalb weniger Jahre um 12 Prozentpunkte ein und drückte damit auch den Goldpreis über einen Zeitraum von 20 Jahren in eine Phase regelrechter Lethargie, aus der das gelbe Edelmetall zum Jahrtausendwechsel erwacht ist. Danach ging es dann steil bergauf. Besonders interessant: Bereits vor dem jüngsten Sprung der Inflation nach oben setzte der Goldpreis zu einer markanten Kursrally an und wurde damit seinem Ruf als Inflations-, Krisen- und Vermögensschutz wieder einmal gerecht.

Chart 4: Dass die US-Staatsschulden in den vergangenen Jahrzehnten regelrecht explodiert sind, zeigt die oben aufgeführte Grafik. Als besonders beängstigend kann man den Umstand werten, dass sich nach jeder Krise an den Finanzmärkten die Schuldenaufnahme beschleunigt hat. Dies war beim Platzen der Internet-Blase (2000) der Fall und verstärkte sich nach der globalen Finanzkrise (2008). Besonders steil bergauf ging es nach dem Ausbruch des Corona-Virus (2020) in der chinesischen Stadt Wuhan. Angesichts des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine dürfte klar sein, dass die Schulden der öffentlichen Hand wohl weiter steigen werden — fragt sich nur mit welchen Wachstumsraten?

Chart 5: Der oben aufgeführte Chart zeigt die Entwicklung des HUI/Gold-Ratio in den vergangenen 25 Jahren. HUI steht für den NYSE Arca Gold BUGS-Index, der wichtige Goldminenaktien aus mehreren Ländern enthält. Die Kennzahl setzt den Aktienindex ins Verhältnis zum Goldpreis und soll anzeigen, welche der beiden Anlagealternativen derzeit als aussichtsreicher anzusehen ist. Bei niedrigem (hohem) HUI/Gold-Ratio gelten Goldminen (Goldinvestments) als relativ preiswert. Derzeit eröffnen gemäss dieser Kennzahl Goldminen die attraktiveren Renditechancen. Doch aufgepasst: Eine Outperformance von Goldminen gegenüber dem Goldpreis könnte auch eintreten, falls der Aktienindex weniger stark an Wert verlieren sollte als das gelbe Edelmetall.

Chart 6: Diese Liniengrafik zeigt auf, wie viel Gramm Gold man für 100 USD kaufen kann. In den vergangenen 50 Jahren sank die Kaufkraft der Fiat-Währung von 89 Gramm auf 1,6 Gramm pro 100 Dollar. Dabei gab es zwei besonders starke Phasen des Kaufkraftverlust zu beobachten. Die erste dauerte von 1970 bis 1980, als die Anbindung des Dollars an Gold aufgehoben wurde und die Ölkrise zu einem massiven Inflationsanstieg geführt hat. D
ie zweite erleben wir seit dem Jahr 2000, als die Internet-Blase platzte und sich viele Anleger an die wohltuende Wirkung des Goldpreises als Vermögensschutz erinnert haben. Von 1980 bis 1999 entwickelte sich die Kaufkraft des Dollars — zumindest bei Gold — tendenziell seitwärts.

Chart 7: Im Jahr 2004 wurde in den USA der erste physisch hinterlegte Gold-ETF SPDR Gold Shares auf den Markt gebracht. Seither erlebte dieses Marktsegment einen regelrechten Boom. Mittlerweile ist in solchen börsengehandelten Wertpapieren, die der Kategorie „Papiergold“ zuzurechnen sind, eine Goldmenge von insgesamt fast 2.000 Tonnen gebunden. In zwei Regionen ist diese Form des Goldinvestments besonders beliebt: Nordamerika und Europa. Während der Besitz von physischem Gold in Form von Barren und Münzen, als ultimative Krisenwährung angesehen wird, besteht bei Papiergold aufgrund des damit verbundenen Lieferanspruchs stets ein Kontrahentenrisiko — und im Worst-Case-Szenario somit auch das Risiko eines Totalverlusts.

Chart 8: Dieser Chart zeigt den Wert der jemals zu Tage geförderten Goldmenge im Vergleich zur Marktkapitalisierung der wichtigsten Digitalwährung — dem Bitcoin. Die Kryptowährung wurde in den vergangenen Jahren häufig als „digitales Gold“ bezeichnet. In einem Punkt ist das gelbe Edelmetall derzeit aber eindeutig im Vorteil: Seine Kursschwankungsintensität fällt nämlich erheblich geringer als die des Bitcoins aus. Die historische 250-Tage-Volatilität von „gutem alten Gold“ fällt mit 17 Prozent erheblich geringer als bei seinem „digitalen Pendant“ (aktuell: 66 Prozent) aus.

Chart 9: Einen besonders guten Ruf geniesst Gold vor allem als Inflationsschutz. Diese belegt auch das von der Incrementum AG kreierte Gold/Oktoberfestbier-Ratio. Die Kennzahl zeigt an wie viele Mass Bier man für eine Feinunze Gold erhalten hat. Die Datenreihe reicht bis ins Jahr 1950 zurück. Das Fazit lautet: Wer Gold hat, hat immer Geld für eine grosse Menge Wiesn-Bier. In mehr als 70 Jahren schwankte dieser Indikator zwar zwischen 48 im Jahr 1971 und 227 im Jahr 1980, aktuell übertrifft er mit 122 den langjährigen Durchschnittswert von 90 aber relativ deutlich.

Chart 10: Dieser Mountain-Chart zeigt an, wie sich in den vergangenen 30 Jahren die Währungs- bzw. Goldreserven der russischen Zentralbank entwickelt haben. Bis 2008 dominierten vor allem Dollar & Co., während Gold eher vernachlässigt worden war. Danach setzten die Russen auf einen Ausbau der Goldquote. Nach der Annexion der Krim im Jahr 2014, liess Putin sowohl die Goldbestände als auch die Fremdwährungsreserven massiv aufstocken — heute wissen wir leider warum dies geschah.

Immer aktuell informiert: Folgen Sie pro aurum

So verpassen Sie nichts mehr! Informationen und Chartanalysen, Gold– und Silber-News, Marktberichte, sowie unsere Rabattaktionen und Veranstaltungen.
Facebook | Instagram | LinkedIn | Twitter

Der pro aurum-Shop

Die ganze Welt der Edelmetalle finden Sie in unserem Shop: proaurum.ch