Ein Satz tauchte in Marktkommentaren zur Goldpreisentwicklung in den letzten Jahren so sicher auf wie das Amen in der Kirche: „Gold ist ein optimaler Inflationsschutz.“ Doch das Jahresergebnis von Gold im Jahr 2021 liess etwas anderes erahnen — in US-Dollar erzielte Gold gar keinen Gewinn und in Euro blieb ein Mini-Plus am Ende des Jahres übrig. Es stellt sich also die Frage: Warum steigt der Goldpreis angesichts der Inflation nicht deutlicher?

Dieser Frage geht der renommierte Vermögensverwalter Bert Flossbach nach — in einem Artikel für die Website von „Flossbach von Storch“ erinnert der Experte daran, dass die Inflation seit einigen Monaten regelrecht „durch die Decke“ geht, während die Zinsen kaum steigen. Dies müsste nach Einschätzung von Flossbach ein ideales Umfeld für Gold sein. Doch der Goldpreis kommt nicht vom Fleck: „Angesichts des für Gold idealen Nährbodens von steigender Inflation und negativen Realzinsen entwickelte sich der Goldpreis eher enttäuschend“, lautet das schonungslose Fazit von Bert Flossbach.

In seiner Marktanalyse geht Flossbach auf die Gründe für die unspektakuläre Performance von Gold ein. Er erklärt, dass nach dem starken Preisanstieg von 25 Prozent im Jahr 2020 viele Anleger die erzielten Gewinne eingestrichen und sich aus Gold-ETFs verabschiedet hätten. Um ein Zehntel sind die Bestände im Jahr 2020 weltweit gesunken — eine solche Verkaufswelle geht nicht spurlos am Preis für physische Edelmetalle vorbei.

Nach Einschätzung von Bert Flossbach machen zudem die Kryptowährungen den Edelmetallen zunehmend Konkurrenz. Die schnelle Rendite, gepaart mit der Eigenschaft als digitaler Inflationsschutz, lässt vor allem jüngere und internetaffine Anleger zu Bitcoin als Gold-Ersatz greifen. Die Folge: Zum Jahresende lag der Gegenwert der weltweiten Bitcoin-Bestände bei knapp 900 Milliarden Dollar.

Gold ist und bleibt für den Experten Flossbach jedoch für den Inflationsschutz die erste Wahl. Er listet auf, dass allein in Deutschland rund 9.100 Tonnen Gold in Privatbesitz liegen, womit die Deutschen dreimal mehr Gold als die Bundesbank besitzen. Sie setzen weiterhin auf physisches Edelmetall, also auf Münzen und Barren. Denn anders als Bitcoin lässt sich Gold nicht mit einem Knopfdruck auslöschen.

Bert Flossbach erinnert zum Abschluss seiner Marktanalyse an die Situation in Ländern, in denen man sich über eine Inflation von fünf oder sechs Prozent freuen würde — beispielsweise an die Türkei. Dort befindet sich die Währung in einem beispiellosen Abwärtstaumel und das Vermögen der Bevölkerung wird im Turbo-Tempo vernichtet. In der Türkei ist deshalb Gold weiterhin die erste Wahl, um das Ersparte ins nächste Jahr zu retten.

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