An den Finanzmärkten ist es in den letzten Jahren immer wieder anders gekommen als gedacht. Vor dem Ausbruch der Corona-Pandemie waren die Vereinigten Staaten von Amerika auf dem besten Wege, sich im Hinblick auf die Leitzinsen in eine völlig entgegengesetzte Richtung zu Europa zu entwickeln. Doch der Corona-Crash sorgt dafür, dass auch die US-Notenbank Fed eine Rückwärtsrolle bei der Zinswende einlegen musste. Das Jahr 2022 steht hingegen ganz im Zeichen einer Rolle vorwärts: Sowohl EZB als auch Fed haben die Leitzinsen inzwischen wieder kräftig erhöht.

Für den Goldpreis ist diese Entwicklung auf den ersten Blick nicht unbedingt günstig. Denn in der Theorie bedeuten steigende Zinsen, dass sichere Wertanlagen wie beispielsweise das Sparbuch oder Tagesgeld für Anleger erneut interessanter werden. Sie ziehen ihr Geld aus vermeintlich risikoreichen Anlagen wie Gold wieder ab und setzen den Goldpreis dadurch unter Druck. Genau dies passiert derzeit und hat dazu geführt, dass der Goldpreis sowohl in Europa als auch in US-Dollar wieder stärker unter Druck steht.

Mit dem Rutsch unter die Marke von 1700 US-Dollar pro Feinunze hat Gold ein frisches Verkaufssignal generiert und bis Ende September 2022 ein Minus von etwa sieben Prozent in US-Dollar angehäuft. Dies schmeckt vielen Kritikern, die sich erneut bestätigt darin sehen, dass die besten Zeiten des Goldes vorbei sind. Und die Sorge ist gross, dass ein weiteres Abrutschen auf bis zu 1.600 US-Dollar bevorsteht. In Euro hält sich die Schwäche dagegen weiterhin in Grenzen. Der starke US-Dollar sorgt dafür, dass Gold in Euro immer noch vergleichsweise teuer ist und im September 2022 bei rund 1.700 Euro notiert.

Mittel- bis langfristig sind die meisten Analysten jedoch positiv für Gold gestimmt. Denn es ist offensichtlich, dass die Zinssteigerungen der Notenbanken nicht die rekordhohe Inflation ausgleichen können. Die Teuerungsrate wird in den kommenden Monaten weiter ansteigen, ein Sprung über die Zehn-Prozent-Marke ist nur noch eine Frage der Zeit. Und einzelne Analysten haben bereits vorläufige Zielmarken von 13 oder 14 Prozent für die Inflation vorausgesagt.

In einer solchen Gemengelage ist es nichts anderes als Geldvernichtung, sein Geld auf dem Sparbuch oder Tagesgeld zu parken. Denn eine Inflation von zehn Prozent und ein Zinsniveau von zwei Prozent ergeben in Summe einen realen Kaufkraftverlust von acht Prozent. Genau hier setzt Gold an: Das gelbe Metall hat in diesem Jahr auf Eurobasis zwischendurch einen Wertzuwachs von über zehn Prozent erzielt. Es ist dem gelben Metall also gelungen, die Inflation auszugleichen und sogar noch einen Wertzuwachs über die Teuerungsrate hinaus zu erzielen. Genau das ist auch die Aufgabe von Gold. Das gelbe Metall ist ein exzellenter Krisenschutz, mit dem sich Sparer gegen die Wertvernichtung schützen können.

In den kommenden Monaten wird sich der Anlagenotstand in Deutschland gravierend verschärfen. Immobilien haben in vielen Regionen inzwischen ein Preisniveau erreicht, das nicht mehr gesund ist. Wenn selbst in abgelegenen Regionen in Deutschland für ein durchschnittliches Einfamilienhaus als Neubau über eine halbe Million Euro gezahlt wird, stellt sich die Frage, welche Familien sich diesen Luxus noch leisten können. Am Aktienmarkt droht unterdessen weiteres Ungemach, das Jahr 2022 ist für Brasilianer maximal unerfreulich gelaufen und der Ruf der Börse als sichere Gelddruckmaschine hat gelitten. Viele Privatanleger sitzen in Deutschland auf Verlusten mit Aktien, die für sie noch vor einem Jahr kaum vorstellbar waren. Gold ist dagegen eine der wenigen Anlageklassen in Deutschland, denen die Menschen noch vertrauen.

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