Die „Wirtschaftswoche“ geht der Frage nach, wie viel Gold sich eigentlich in Deutschland befindet. Und die Finanzjournalisten nennen eine ganze Reihe an Goldfunden, die hierzulande völlig alltäglich sind: Goldschmuck, aber auch Goldbarren im privaten Banksafe oder eine Münze als Geschenk: „Das Edelmetall Gold gilt als Luxusobjekt und zugleich als relativ sichere Anlage“, resümiert die „Wirtschaftswoche“.

Neben den Privatleuten in Deutschland ist der Staat ein wichtiger Goldbesitzer. Laut Zahlen der „Wirtschaftswoche“ hält die Bundesrepublik Deutschland die zweitgrössten Goldreserven weltweit: Ende 2021 waren es genau 268.280 Goldbarren, mit einem Bruttogewicht von knapp 3,37 Millionen Kilogramm, mit einem Wert von rund 184 Milliarden Euro. Dazu kommen die privaten Goldreserven.

Deutschland ist in der Welt des Goldes also ganz vorne mit dabei. Noch grössere Goldreserven besitzen nur die USA mit mehr als 8100 Tonnen. Nach Deutschland auf Platz Zwei folgen dem Bericht zufolge die Länder Italien, Frankreich, Russland, China und die Schweiz.

Die deutschen Goldreserven standen in den vergangenen Jahren wiederholt im Fokus des öffentlichen Interesses – denn Deutschland lagerte wie auch andere Länder einen Grossteil seiner Goldreserven in New York bei der Federal Reserve. Daran hat sich inzwischen jedoch etwas geändert: Mehr als die Hälfte ist zurück in Deutschland. Doch noch immer befinden sich 39 Prozent der deutschen Goldbarren in den USA und elf Prozent bei der Bank of England.

Die Lagerstrategie der Bundesbank steht seit vielen Jahren in der Kritik. Doch es gibt historisch gewachsene Gründe dafür: Die Bundesrepublik hat ab den 1950er-Jahren ihre Goldreserven kontinuierlich ausgebaut. Dank der boomenden Exporte aus Deutschland konnte die Bundesrepublik ihre Dollar-Reserven massiv ausbauen und gegen Gold eintauschen. Dieses Gold wurde seinerzeit in vermeintlich sicheren Hauptstädten wie New York, London und Paris verwahrt.

Ein Umdenken bei der Lagerung des deutschen Goldes setzte jedoch ein, als der Bundesrechnungshof im Jahr 2012 kritisierte, dass die Bundesbank in den vergangenen Jahren die Goldbestände nicht ausreichend geprüft habe. Die Bundesbank führte daraufhin eine Inventur durch und brachte zwischen 2013 und 2017 sämtliche Goldreserven von der Banque de France aus Paris sowie 300 Tonnen Gold aus New York zurück in ihre Zentrale nach Frankfurt. Inzwischen nimmt der Goldvorrat jedes Jahr geringfügig ab, Schätzungen zufolge um drei bis fünf Tonnen.

In Anbetracht der unvorstellbaren Zahl von über 8.000 Tonnen ist es noch erstaunlicher, dass nicht die Bundesbank der grösste Goldbesitzer in Deutschland ist, sondern die Privathaushalte hierzulande. Denn sie halten laut „Wirtschaftswoche“ sehr viel mehr Gold als der deutsche Staat: „Mit 9.089 Tonnen Gold in privaten Händen besitzen die Deutschen sogar 2,7-mal so viel Gold wie ihr Staat“, rechnet die „Wirtschaftswoche“ vor. Laut der aktuellen Studie der Reisebank und der Berliner Steinbeis-Hochschule halten die Deutschen dem Bericht zufolge 6,2 Prozent der weltweiten Goldreserven.


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