Das ausgesprochen turbulente Jahr 2022 neigt sich seinem Ende entgegen und Prognosen und Jahresausblicke haben somit Hochkonjunktur. Als sehr lesenswert stufen wir den Jahresausblick der Experten von HSBC Deutschland ein, den Sie hier kostenlos abrufen können.

Am 2. Dezember lieferte die HSBC-Publikation „Daily Trading“ auf fünf Seiten eine umfangreiche Analyse zu den charttechnischen Perspektiven von Gold. Dabei wird folgende Frage in den Raum gestellt: 2023 – ein goldener Jahrgang? Bei der Darstellung der Charts werden sogenannte „Candlesticks“ (Kerzen) verwendet, die neben Eröffnung und Schluss auch die Hochs und Tiefs eines bestimmten Zeitraums beinhalten. Übrigens: Diese Kerzencharts haben japanische Reishändler bereits im 17. Jahrhundert genutzt, um Preisprognosen zu erstellen.

Unbedingt langfristige Analysen bevorzugen

Mit Blick auf den bisherigen Jahresverlauf sprechen die HSBC-Chartexperten von einer „vielschichtigen“ Entwicklung, schliesslich wies der Goldpreis Anfang Dezember auf Dollarbasis einen Jahresverlust von 3,7 Prozent aus, während in anderen wichtigen Währungen wie dem Euro (+4,8 Prozent), dem britischen Pfund (+7,7 Prozent) und dem japanischen Yen (+15,0 Prozent) markante Wertzuwächse erzielt wurden. Auf das im März erzielte Jahreshoch folgte im Frühjahr und Sommer eine Entwicklung, die „ohne Wenn und Aber als Enttäuschung bezeichnet werden muss“. Seit Spätherbst lieferte das Edelmetall dann wieder „neue Lebenszeichen“.

Grundsätzlich möchte Ihnen HSBC „die Analyse langfristiger Charts und hoher Zeitebenen wärmstens ans Herz legen“. Bei der Darstellung in Form von Ein-Jahres-Kerzen (pro Jahr eine Kerze) kommt seit dem Jahr 2001 der Aufwärtsdrang des Goldpreises durch zwölf weisse Kerzen (Jahresschluss höher als Jahresanfang) besonders gut zum Ausdruck. Hinsichtlich der vergangenen zwölf Jahre wird dem Goldpreis hingegen eine sogenannte „Untertassen-Formation“ attestiert. Eine entscheidende Bedeutung räumen die HSBC-Experten in diesem Zusammenhang der Marke von 1.920 Dollar ein. Ein Sprung darüber wird als Kaufsignal interpretiert und würde ein Kursziel von 2.800 Dollar nach sich ziehen. Ausserdem wurde für 2022 ein „besonderes Phänomen“ ausgemacht, weil dank des diesjährigen Rekordhochs die Jahreskerze bereits als „outside candle“ anzusehen ist, was zu weiteren interessanten Rückschlüssen führt.

Rebound trotz Doppeltop

Die Darstellung des Goldpreises in Form von Ein-Monats-Kerzen liefert nach Ansicht von HSBC weitere „wertvolle Erkenntnisse“. Die beiden Hochpunkte vom Sommer 2020 und März 2022 im Bereich von 2.070 Dollar wurden nämlich als „klassisches Doppeltop“ ausgemacht. Weil darauf kein nachhaltiger Kurseinbruch, sondern ein starker Rebound erfolgte, scheint es als Trendwendesignal (nach unten) versagt zu haben. Sowohl die Rückeroberung der 200-Wochen-Linie als auch der Sprung über die Marke von 1.700 Dollar wird in diesem Zusammenhang als positiver Begleitumstand gewertet. Diese drei Kursmarken gelten nun als besonders wichtig: 1.800 Dollar, 1.920 Dollar und 2.070 Dollar. Den Blick nach unten gerichtet, bieten sich die Monatstiefs bei 1.617 bzw. 1.614 Dollar als „strategische Absicherung“ an.

Interessante Erkenntnisse liefert aber auch der auf Wochenkerzen basierende Goldchart in Euro. Hier gelang in diesem Jahr nämlich ein neues Rekordhoch bei 1.897 Euro und es bildete sich nachfolgend ein klassische Flaggen-Formation. Beides betrachten die HSBC-Analysten als „konstruktiven Grundton“. Durch die obere und untere Begrenzung dieser Formation entstehen zwei „neuralgische Chartmarken“. Steigt der Goldpreis zum Beispiel über 1.750 Euro wäre dies als Kaufsignal anzusehen, was ein langfristiges Kursziel von 2.050 Euro eröffnen würde. Ein Kursrutsch unter das Novembertief von 1.607 Euro wäre hingegen als Verkaufssignal zu interpretieren.

Abgerundet wird der charttechnische Gold-Jahresrückblick von HSBC durch einen Chart, der die saisonale Entwicklung in US-Vorwahljahren zum Inhalt hat. Da 2024 ein neuer US-Präsident gewählt werden soll, darf man mit Blick auf die Saisonalität für das kommende Jahr auf einen steigenden Goldpreis hoffen. Fazit: Im Durchschnitt beschert das Vorwahljahr Goldinvestoren bei einer Trefferquote von 69 Prozent ein deutlich zweistelliges Kursplus. Ausserdem hat der Goldpreis seit 1971 neun der dreizehn Vorwahljahre mit Kursgewinnen beendet.


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