In ihrem Marktbericht blickt die Royal Mint auf den bisherigen Verlauf des Monats Juni für den Goldpreis zurück: Die erste Juniwoche begann nach Einschätzung der Royal Mint mit Schwankungen auf dem Goldmarkt – von 1.981 US-Dollar fiel Gold innerhalb weniger Tage auf 1.942 US-Dollar. Danach hatten sich die Preise stabilisiert, weil die Erwartungen zugenommen hatten, dass die Federal Reserve ihre Zinserhöhungen pausieren wird. Der Optimismus bezüglich einer möglichen Pause der Fed wurde durch solide Arbeitsmarktdaten in den USA genährt. Der starke Arbeitsmarkt und die Möglichkeit, dass die Fed im Sommer weiterhin die Zinssätze erhöht, könnten sich auf die Goldpreise auswirken, da die Renditen von US-Staatsanleihen steigen.

Als Unterstützung für den Goldpreis sehen die Analysten der Royal Mint die starke Nachfrage seitens der Notenbanken. Laut einer Analyse der Goldbestände der Zentralbanken durch den World Gold Council für das Jahr 2023 betrachten Zentralbanken Gold weiterhin positiv als Reserveanlage. 24 Prozent der Zentralbanken planen, ihre Goldreserven in den nächsten zwölf Monaten zu erhöhen. Es wird berichtet, dass Zentralbanken zunehmend pessimistischer über die zukünftige Rolle des US-Dollars und optimistischer hinsichtlich der zukünftigen Rolle von Gold werden. Die Umfrage zeigt, dass die Mehrheit der Zentralbanken in den nächsten fünf Jahren einen leichten Anstieg des Anteils an Goldreserven an den Gesamtreserven erwartet, wobei Entwicklungsländer diese Ansicht vorantreiben. Historische Positionen und Bedenken wie Inflation, geopolitische Risiken und Sorgen im Finanzmarkt beeinflussen weiterhin die Entscheidungen, Gold zu halten.

Insbesondere in den USA beobachtet die Royal Mint ein exzellentes Marktumfeld für das Gold-Investment. Laut einer kürzlich durchgeführten Gallup-Umfrage betrachten mehr amerikanische Anleger Gold nun als eine bessere langfristige Investition als Aktien, was seit 2013 nicht mehr beobachtet wurde. Die Umfrage ergab, dass 26 Prozent der Amerikaner Gold als die beste Anlage betrachten – im Vergleich zu 15 Prozent im Jahr 2022 – während 18 Prozent sich für Aktien entschieden (der niedrigste Wert seit 2011). Immobilien bleiben die beliebteste langfristige Investition, sind jedoch von 45 auf 34 Prozent gesunken, wobei Gold den Abstand beträchtlich verringert und den zweiten Platz belegt.

Neben viel Licht gibt es jedoch auch Schatten in der Welt des Goldes: Laut der Beratungsfirma Metals Focus wird die Nachfrage nach Gold im Jahr 2023 voraussichtlich um neun Prozent auf 4.375 metrische Tonnen zurückgehen, hauptsächlich aufgrund eines geringeren Interesses von Zentralbanken im Vergleich zu den Rekordkäufen im Jahr 2022. Trotzdem sollen die Zentralbankkäufe in diesem Jahr mit rund 600 metrischen Tonnen historisch stark bleiben. Auf der Angebotsseite wird erwartet, dass das Goldangebot um zwei Prozent auf 4.881 metrische Tonnen steigt, aufgrund einer höheren Minenproduktion, des Recyclings und der Rückkehr von Absicherungen durch Bergbauunternehmen.

Unterm Strich ist Metals Focus allerdings positiv für Gold gestimmt und erwartet, dass der Durchschnittspreis für Gold im Jahr 2023 mit 1.890 US-Dollar pro Feinunze ein neues Allzeithoch erreichen wird, was einem Anstieg von fünf Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht. Die Firma warnt jedoch davor, dass die Goldpreise im zweiten Halbjahr , trotz der starken Nachfrage des offiziellen Sektors, des Einzelhandels und der institutionellen Investoren, aufgrund der Erwartungen an anhaltend hohe Zinssätze durch die US Federal Reserve unter Druck geraten könnten.


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