Der Goldpreis hat zum Ende der ersten Jahreshälfte ein positives Zwischenziel erreicht und liegt trotz der jüngsten Schwächephase weiterhin im Plus. Doch was ist mit Silber los? Das weisse Metall steht mal wieder im Schatten von Gold. Die Experten von HSBC betonen, dass der „grosse Bruder“ von Silber einen enormen Impuls in Form eines neuen Rekordstands von über 2.070 US-Dollar erhalten hat. „Leider ist die Situation beim Silberpreis nicht so eindeutig“, resümieren die Analysten und erinnern daran, dass der Goldpreis im Jahr 2023 noch knapp 100 US-Dollar beziehungsweise fünf Prozent im Plus notiert, der hingegen Silberpreis ein Minus von fünf Prozent erzielt hat. Es liegt also ein krasses Missverhältnis in der Entwicklung von Gold gegenüber Silber vor.

Für HSBC ist dies jedoch kein Grund zur Panik – im Gegenteil: „Das Gold-Silber-Ratio stellt einen idealen Einstieg dar.“ Die sich weiter öffnende Schere zwischen beiden Edelmetallen sorgt nach Einschätzung von HSBC dafür, dass Silber im Vergleich zu Gold seit Jahresbeginn noch „günstiger“ wurde. Das Fazit von HSBC: „Mit einem Wert von fast 86 ist das Gold des kleinen Mannes, gemessen an der Kurshistorie der letzten 35 Jahre, durchaus attraktiv bewertet.“

Das Gold-Silber-Ratio hat sich in den vergangenen Jahren zu einem beliebten Indikator entwickelt, um eine mögliche Unter- oder Überbewertung von Silber gegenüber Gold zu identifizieren. Grundsätzlich gibt das Ratio an, wie viele Silberunzen man aktuell für eine Goldunze erhält. Dieses Verhältnis liegt im historischen Mittel bei ungefähr 50 und hatte zwischenzeitlich einen Wert von 110 erreicht. Und tatsächlich hat das Gold-Silber-Ratio in der Vergangenheit wiederholt Warnsignale gegeben, wenn sich Silber und Gold zu weit voneinander entfernt haben.

Von einem Rekordstand bei 121 im März 2020 (damals ging Silber nach dem Ausbruch der Corona-Pandemie in einen heftigen Crash über, während sich Gold relativ gut behauptet hat) hat das Gold-Silber-Ratio eine scharfe Gegenbewegung eingeleitet: Ein Jahr nach dem Ausbruch der Corona-Pandemie lag das Gold-Silber-Ratio bei 60. Seitdem läuft eine Gegenbewegung, die ein Zwischenhoch bei 95 im September erreicht hat. Gegenwärtig kommt das Gold-Silber-Ratio wieder zurück und liegt bei 80 – doch die Entwicklung zeigt eindeutig nach oben. Und je höher sich das Gold-Silber-Ratio entwickelt, desto eher nehmen Analysten eine Unterbewertung von Silber gegenüber Gold an.

Die meisten Marktstrategen sind nicht nur wegen des Anstieges des Gold-Silber-Ratios positiv für die weitere Entwicklung des weissen Metalls gestimmt. Es sprechen auch noch einige gewichtige Gründe für Silber. So ist seit langer Zeit eine wachsende Nachfrage aus verschiedenen Industriezweigen zu beobachten, darunter Elektronik und Solarenergie, aber auch Medizin und Schmuck. Die globale Wirtschaft hat die Corona-Schwäche offenbar abgeschüttelt und benötigt für ein Comeback zu alter Stärke wieder mehr Silber. Die Folge: Die Zukunftsaussichten für den Silbermarkt sind vielversprechend.

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Bildquelle: www.istockphoto.com


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