Im Auftrag von pro aurum hat das Meinungsforschungsinstitut forsa mittlerweile zum vierzehnten Mal in Folge eine repräsentative Umfrage über „Langfristige Geldanlagen“ durchgeführt – einmal mehr mit interessanten Erkenntnissen.

Trotz oder möglicherweise gerade wegen der diesjährigen Rekordfahrt herrscht unter deutschen Anlegern weiterhin eine ausgesprochen positive Meinung bezüglich Goldes. Obwohl zum Beispiel im ETF-Sektor seit dem Jahreswechsel weltweit Goldabflüsse in Höhe von über 150 Tonnen verzeichnet wurden und im physischen Goldhandel zeitweise ein erhöhter Verkaufsdruck registriert wurde, haben Geldanleger von Gold weiterhin eine ausgesprochen hohe Meinung. Seit Generationen geniesst Gold als Krisen-, Inflations- und Vermögensschutz allerhöchstes Ansehen. Während viele Aktien, Anleihen und sogar Währungen in der Vergangenheit mitunter Totalverluste erlitten haben, steht das gelbe Edelmetall – wie keine andere Anlageklasse – für den dauerhaften Erhalt von Kaufkraft. Und daran dürfte sich mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit auch in Zukunft nichts ändern.

Im Zuge der diesjährigen forsa-Umfrage wurden in der Zeit vom 28. bis 30. Mai insgesamt 1.001 erwachsene Bundesbürger via computergestützten Telefoninterviews befragt. Dabei konzentrierten sich die Marktforscher (wie in den Jahren zuvor) auf drei Fragenkomplexe zum Thema Geldanlage, wobei sowohl Einschätzungen hinsichtlich der allgemeinen Geldanlage als auch konkrete Ansichten über Gold abgefragt wurden. Von den Teilnehmern der Umfrage waren folgende Fragen zu beantworten:

  • Welche Geldanlage bringt nach mindestens drei Jahren Laufzeit den höchsten Gewinn?
  • Welche Geldanlagen besitzen die Befragten gegenwärtig?
  • Wie beurteilen die Befragten vier vorgegebene Statements über Gold?

1. „Gold“ zum zweiten Mal am zweitbesten

Befragt nach der Anlageklasse, die auf Sicht von drei Jahren über die besten Gewinnaussichten verfügte, standen die folgenden fünf Alternativen zur Auswahl: Aktien, Gold, Fondsanteile, Festgeld/Termingeld sowie Anleihen (siehe unten). Wie im Jahr zuvor waren die Befragten mit 30 Prozent von den Perspektiven der Aktien (2023: 29 Prozent) am stärksten überzeugt, gefolgt von „Gold“ mit einer Quote von 26 Prozent (Vorjahr: 28 Prozent). Am dritthäufigsten wurden „Fondsanteile“ genannt. Für diese Investmentform haben sich 16 Prozent (2023: 15 Prozent) ausgesprochen. Deutlich abgeschlagen herrscht mit Blick auf Festgeld/Termingeld (7 Prozent) und Anleihen (1 Prozent) erneut ein relativ geringes Mass an Zuversicht. Ein hohes Mass an Verunsicherung kam allerdings dadurch zum Ausdruck, dass sich 20 Prozent der Umfrageteilnehmer als unwissend „geoutet“ bzw. keine Angaben gemacht haben.

Dieses Teilergebnis erlaubt im Grunde genommen zwei Schlussfolgerungen. Erstens: Obwohl sich der Goldpreis in diesem Jahr massiv verteuert hat und zahlreiche Rekordhochs markiert wurden, kann man den Optimismus über die weiteren Perspektiven der altbewährten Krisenwährung als „ungebrochen“ bezeichnen. Allein in den vergangenen drei Jahren bewegte sich der Zuspruch der Befragten zwischen 26 und 31 Prozent und führte in den vergangenen 14 Jahren zu einem Durchschnittswert in Höhe von 28,9 Prozent. Zweitens: Aktuell deutet einiges darauf hin, dass zinstragende Geldanlagen mittlerweile einen nachhaltigen Bedeutungsverlust erlitten haben. Trotz deutlich gestiegener Leitzinsen und Renditen traut kaum jemand dieser Anlageform hohe Wertsteigerungen zu. Dies dürfte vor allem auf die explodierenden Geldmengen, Schuldenberge und Haushaltsdefizite wichtiger Industriestaaten zurückzuführen sein.

2. Tatsächliche Besitzverhältnisse irritieren etwas

In den Besitzverhältnissen hat sich das oben erwähnte Umfrageergebnis bislang allerdings nicht bemerkbar gemacht. Am häufigsten gaben die Befragten nämlich an (Mehrfachnennungen möglich), in Tagesgeld investiert zu sein (siehe unten), allerdings war gegenüber dem Vorjahr ein Rückgang von 38 auf 35 Prozent registriert worden. Immobilien als Geldanlage wurden von 32 Prozent (2023: 36 Prozent) der Umfrageteilnehmer genannt. Bei Fondsanteilen war ebenfalls ein Rückgang der Besitzquote zu beobachten, wo gegenüber dem Vorjahr ein Minus von 29 auf 27 Prozent zu Buche schlug. Selbiges traf auch auf Lebensversicherungen zu. Hier stellte sich ein deutlich stärkerer Rückgang von 31 auf 26 Prozent ein.

Besonders interessant: Aktien, also die Anlageklasse mit den besten Gewinnchancen, landeten mit 22 Prozent (2023: 24 Prozent) lediglich auf dem fünften Rang, den sie sich mit Fest- bzw. Termingeld sogar teilen mussten. Diese Form der Geldanlage (2023: 19 Prozent) gehört übrigens zu den wenigen, die in diesem Jahr in den Portfolios der Bundesbürger stärker vertreten waren. Bergauf ging es aber auch mit drei anderen Kategorien. So war zum Beispiel bei Antiquitäten ein Zuwachs von 5 auf 8 Prozent registriert worden, während bei Silberbarren oder -münzen ein Anstieg von 5 auf 6 Prozent und bei Anleihen ein Plus von 4 auf 6 Prozent zu beobachten war.

Kein gutes Omen stellt der Sachverhalt dar, dass 30 Prozent der Befragten keine der insgesamt 14 genannten Kategorien besessen haben. In den vergangenen 14 Jahren fiel diese Quote noch nie höher aus. Dies lässt den Schluss zu, dass es um die Wohlstandsperspektiven der durchschnittlichen Bevölkerung Deutschlands derzeit nicht zum Besten steht.

3. Ansehen von Gold weiter im Aufwind

Wie gewohnt mussten die Umfrageteilnehmer auch in diesem Jahr vier Thesen über „Gold als Geldanlage“ bewerten. Besonders interessant: Alle vier Aussagen haben – verglichen mit dem Vorjahr – einen stärkeren Zuspruch erfahren (siehe unten). Am stärksten wurde die Behauptung bestätigt, dass „Gold eine gute Ergänzung zu anderen Geldanlagen“ sei. Hier stellte sich nämlich ein Anstieg von 75 auf 77 Prozent ein. Genauso hoch fiel die Zustimmung bezüglich des folgenden Statements aus: „Gold ist eine sichere Geldanlage“ (2023: 74 Prozent). Ungefähr zwei Drittel der befragten Bundesbürger vertraten zudem die Ansicht, dass „Gold eine geeignete Geldanlage für risikoscheue Anleger“ sei. Hier verbesserte sich die Quote von 63 auf 65 Prozent. Angesichts der deutlich gestiegenen Goldpreise gab es eine besonders positive Überraschung zu vermelden. Die Meinung, dass „Gold derzeit eine lohnende Anlage ist, weil die Kurse steigen werden“, erfuhr nämlich die höchste Steigerung und kletterte gegenüber 2023 von 50 auf 58 Prozent, was dem höchsten jemals gemessenen Wert entsprach.

Fazit: Es mag sein, dass sich ein Anstieg auf dem gegenwärtigen Niveau unter chartorientierten Timingaspekten derzeit nicht aufdrängt – doch auf Gold zu verzichten, macht angesichts der fundamentalen Marktlage auch keinen Sinn.


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