Im Jahr 2024 zeigt sich bei den Edelmetallen eine klare Zweiklassengesellschaft. Gold und Silber haben sich als die Gewinner etabliert, während Platin und Palladium noch viel Potenzial zur Stabilisierung und künftigen Wertsteigerungen aufweisen. Besonders Silber überzeugte mit einer starken Outperformance und liess die anderen Edelmetalle deutlich hinter sich.

Gold und Silber mit beeindruckenden Wertsteigerungen

Bis Mitte Oktober 2024 konnte Gold in Euro um 33 Prozent und in US-Dollar um 30 Prozent zulegen, während Silber in Euro sogar um 36 Prozent und in US-Dollar um 33 Prozent gestiegen ist. Diese positive Entwicklung spiegelt das zunehmende Vertrauen der Anleger in die beiden monetären Edelmetalle wider, die in Krisenzeiten als sicherer Hafen gelten. Besonders Silber profitiert von seiner Doppelfunktion als Industriemetall und monetäres Edelmetall.

Platin und Palladium: Herausforderungen und Chancen

Platin und Palladium verzeichneten zwar geringere Kursentwicklungen, bieten jedoch aufgrund von strukturellen Marktfaktoren und möglichen Angebotsengpässen Chancen für eine zukünftige Erholung. Platin legte in Euro um 2,5 Prozent zu, während der Zuwachs in US-Dollar bei 0,5 Prozent stagnierte. Palladium hingegen verzeichnete einen Rückgang von 3 Prozent in Euro und 5 Prozent in US-Dollar. Die schwache Nachfrage aus der Automobilbranche und die strukturellen Probleme in den Förderländern beeinflussten die Preise negativ.

Industrienachfrage als entscheidender Faktor

Die unterschiedlichen Entwicklungen lassen sich vor allem durch die Nachfragestruktur erklären. Während Silber vielseitig in wachsenden Branchen wie Elektronik, Photovoltaik und Elektromobilität eingesetzt wird, sind Platin und Palladium stark von der Automobilindustrie abhängig. Die steigende Nachfrage nach Elektrofahrzeugen, die keine Abgaskatalysatoren benötigen, reduziert die Nachfrage nach diesen Metallen erheblich.

Konjunkturelle Unsicherheiten belasten kurzfristig

Ein weiterer Grund für die schwächere Performance von Platin und Palladium sind die unsicheren Konjunkturaussichten. In den USA und China steigt die Arbeitslosigkeit, was die Nachfrage nach teuren Investitionen wie Fahrzeugen bremst. Dies belastet die Nachfrage nach Platin und Palladium, die vor allem in Verbrennungsmotoren Verwendung finden.

Silber als vielseitiges Industriemetall

Im Vergleich dazu profitiert Silber von einer deutlich breiteren Nachfragestruktur. Neben seiner Rolle als monetäres Edelmetall wird Silber in der Industrie aufgrund seiner hervorragenden Leitfähigkeit und antibakteriellen Eigenschaften eingesetzt. Besonders die Sektoren der erneuerbaren Energien und der Medizintechnik treiben die Nachfrage nach Silber weiter voran.

Palladium – kurzfristige Herausforderungen, langfristige Chancen

Palladium verzeichnete in diesem Jahr die grösste Volatilität unter den Edelmetallen mit einer Preisschwankung von 52 Prozent. Diese starke Schwankung ist auf die massiven Verkäufe grosser Terminspekulanten zurückzuführen. Langfristig könnte jedoch eine Stabilisierung eintreten, wenn sich die Rahmenbedingungen in der Automobilindustrie verbessern.

Platin könnte von Angebotsengpässen profitieren

Trotz der schwächeren Preisentwicklung könnte Platin in Zukunft von potenziellen Angebotsengpässen profitieren. Südafrika und Russland, die weltweit grössten Förderländer, kämpfen mit verschiedenen Problemen, die das Angebot einschränken könnten. Dies könnte den Platinpreis in den kommenden Monaten stabilisieren oder sogar nach oben treiben.

Optimistische Stimmung bei Silber-Futures

Ein Blick auf die Terminmärkte zeigt, dass die Stimmung bei Silber-Futures optimistischer ist als bei Platin und Palladium. Grosse und kleine Spekulanten setzen zunehmend auf steigende Silberpreise, während Platin und Palladium derzeit von einem zurückhaltenderen Marktumfeld betroffen sind.

Ausblick für Edelmetalle zum Jahresende

Während Gold und Silber weiterhin als sichere Häfen gelten und von Krisenängsten profitieren, bleibt die Zukunft von Platin und Palladium stark von der Entwicklung der Automobilindustrie abhängig. Sollten sich die strukturellen Probleme in der Produktion von Verbrennungsmotoren weiter verschärfen, könnte dies kurzfristig Druck auf diese beiden Metalle ausüben. Langfristig bleiben jedoch Chancen bestehen, insbesondere für Platin, das von Angebotsengpässen profitieren könnte.

Bildquelle: pro aurum


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