Im August 2024 veröffentlichte der World Gold Council eine umfassende Studie, die das Anlageverhalten deutscher Investoren untersucht hat. Befragt wurden mehr als 3.000 erwachsene Personen unterschiedlichen Alters mit Investmenterfahrung.
Die Ergebnisse der vom Marktforschungsunternehmen Toluna durchgeführten Umfrage wurden auf über 50 Seiten zusammengetragen und war in mehrere Themenkomplexe eingeteilt. Die nachfolgende Zusammenfassung ist stark komprimiert und gibt einen kleinen Überblick über deutsche Goldanleger bzw. den deutschen Goldmarkt.
Die Mehrheit der Investoren in Deutschland ist männlich (61 %), wobei das Alter der Anleger bis zum 50. Lebensjahr relativ gleichmässig verteilt ist. Der Anteil älterer Investoren sinkt ab dem 50. Lebensjahr allmählich. Insgesamt halten 69 % der Befragten, unabhängig vom Geschlecht, investierbare Vermögenswerte im Wert von weniger als 100.000 €.
Gold ist als Anlageprodukt beliebt
Gold ist das dritthäufigste Anlageprodukt, in das die Befragten jemals investiert haben. Es liegt in der Beliebtheit sogar vor Kryptowährungen. Etwa 37 % der Befragten haben in der Vergangenheit in Gold investiert, während 28 % aktuell Gold als Anlageprodukt halten. Das gelbe Edelmetall weiterhin gefragt, insbesondere in Form von Münzen, die als häufigstes Goldprodukt genannt wurden – gefolgt von Goldbarren.
Unter regionalen Aspekten kann man behaupten, dass Anleger in Süddeutschland und im Westen des Landes häufiger in Gold investieren als in anderen Regionen. Der Anteil der Befragten, die jemals in Gold investiert haben, ist im Süden mit 40 % am höchsten, während die Ostdeutschen am wenigsten in Gold investiert haben (30 %). Dies könnte auf kulturelle bzw. wirtschaftliche Gegebenheiten zurückzuführen sein. Als Gründe für Goldinvestitionen wurden am häufigsten genannt: das Wachstum des eigenen Vermögens (49 %), das Erreichen finanzieller Unabhängigkeit (45 %) sowie die Absicherung des Ruhestands (44 %).
Risikobereitschaft und Anlageziele
Befragt nach der eigenen Risikobereitschaft entschied sich die Mehrheit der Befragten (59 %) für das Attribut „ausgewogen“. Diejenigen, die sich als „abenteuerlustig“ einstufen (8 %), sind mit höherer Wahrscheinlichkeit in Gold oder Kryptowährungen investiert. Als „vorsichtig“ bezeichneten sich rund ein Drittel, wenngleich hier der Anteil Frauen (42 %) deutlich über dem der Männer (29 %) lag. Männer sind hingegen doppelt so häufig „abenteuerlustig“ (9 % versus 5 % der Frauen).
Hinsichtlich der präferierten Goldanlageprodukte sind Goldmünzen und Goldbarren die beliebtesten Formen von Goldinvestitionen, schliesslich haben in der Vergangenheit unter den Befragten 58 % Erfahrungen mit dem Kauf von Goldbarren oder Goldmünzen (64 %) gemacht. 51 % der Befragten gaben an, seit Anfang 2023 Goldbarren gekauft zu haben, während sich 60 % der Goldanleger für Goldmünzen entschieden haben. Die Umfrage zeigt auch, dass die meisten Goldanleger (65 %) mindestens einmal pro Jahr in das Edelmetall investieren. Ausserdem wiesen 53 % der Befragten darauf hin, dass ihr Goldanteil am liquiden Geldvermögen zwischen drei und zehn Prozent liegt. Der Wert sämtlicher Goldinvestments beläuft sich bei 55 % der Goldanleger auf maximal 20.000 Euro.
Umfrageteilnehmer, die sich mittlerweile von ihren Goldinvestments getrennt haben, nannten am häufigsten die folgenden drei Gründe: Finanzierung einer grossen Anschaffung (26 %), Gewinnmitnahmen nach Erreichen des Kursziels (21 %) und Deckung der Lebenshaltungskosten (19 %). Die meisten Goldinvestoren kaufen zu mehr als 40 % vor allem bei Banken bzw. Goldhändlern, wobei unter den Frauen das Pendel in Richtung Banken und bei Männern in Richtung Goldhändler ausschlägt.
Zukünftige Investitionspläne und Erwartungen
Die Zukunftsaussichten für Gold werden tendenziell positiv eingestuft. 57 % der aktuellen Goldanleger planen nämlich, ihre Investitionen zumindest stabil zu halten, während 24 % sogar davon ausgehen, mehr in Gold zu investieren. Lediglich 11 % gaben an, dass sie in den nächsten zwölf Monaten weniger oder gar nicht mehr in Gold investieren wollen.
Eine starke Kaufbereitschaft kann man unter den Befragten ausmachen, die noch nie in Gold investiert haben. 54 % gaben an, einen Goldkauf zu erwägen, während lediglich 24 % dies für unwahrscheinlich halten. Sowohl unter den Investoren die bereits in der Vergangenheit Gold erworben haben als auch unter denen, die bislang noch nie ein Goldinvestment getätigt haben, wurden die beiden nachfolgenden Kaufargumente am häufigsten genannt – die Erwartung eines steigenden Goldpreises (59 %) sowie das Bedürfnis, das eigene Anlageportfolio zu diversifizieren (34 %).
Als Gründe, in Zukunft nicht in Gold zu investieren, waren ebenfalls zwei Meinungen besonders stark vertreten. Zum einen habe man nicht genügend Kapital (32 %) und zum anderen erwartet man bei anderen Investments höhere Renditen (34 %). Nicht sonderlich stark vertreten war übrigens die Ansicht, dass der Goldpreis fallen werde (12 %).
Fazit: Die WGC-Umfrage zeigt eindrucksvoll auf, dass Gold in Deutschland eine ausgesprochen beliebte und hochgeschätzte Anlageform ist, insbesondere bei Anlegern, die ihr Vermögen schützen und langfristig aufbauen bzw. absichern möchten. Trotz der zunehmenden Popularität von Kryptowährungen bleibt Gold gefragt und erweist sich insbesondere in unsicheren Zeiten als stabile Geldanlage. Angesichts der positiven Erwartungen vieler Anleger an den Goldpreis und die Möglichkeit, Vermögen langfristig zu sichern, dürfte sich in den kommenden Jahren daran höchstwahrscheinlich kaum etwas ändern.
Bildnachweis: SnowElf
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Bildquelle: stock.adobe.com
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