Der Goldmarkt ist offenbar doch keine Einbahnstrasse – nach einer Rekordjagd in Richtung der Marke von 2.800 US-Dollar pro Feinunze hat Gold inzwischen den Rückwärtsgang eingelegt und notiert bei rund 2.600 US-Dollar. Nach dem Sieg des Republikaners Donald Trump bei den US-Präsidentschaftswahlen stellt sich offenbar etwas Ernüchterung ein.
Derzeit stehen mehrere Faktoren dem Goldpreis entgegen und schwächen dessen Attraktivität. Zum einen belastet der starke US-Dollar den Goldmarkt, da das in Dollar gehandelte Edelmetall für Käufer anderer Währungen teurer und dadurch die Nachfrage gedämpft wird. Hinzu kommen steigende Anleiherenditen, da viele Investoren nach der Wahl Sicherheit in Staatsanleihen suchten, deren Renditen fielen und die im Vergleich zu Gold als stabilere Alternative gelten. Schliesslich sorgen auch andere Anlageklassen wie Aktien und Kryptowährungen für Konkurrenz, da sie aktuell höhere Renditen versprechen und daher mehr Kapital anziehen.
In einem performanceorientierten Markt verliert Gold somit etwas an Reiz gegenüber diesen dynamischeren Alternativen – aber es kehren auch viele Privatkunden zurück, die die Chance nutzen, beim Gold nachzukaufen. Vorher dominierten angesichts der hohen Preise häufig die Verkäufer.
Das Finanzmagazin „Der Aktionär“ beleuchtet die Auswirkungen des Wahlsiegs von Donald Trump auf die Edelmetallmärkte: Sowohl Gold als auch Silber erlitten in den Tagen nach der Wahl starke Kursverluste, und auch Minenaktien standen unter Druck. Das Magazin zitiert mehrere Pressestimmen, die bereits ein Ende des Bullenmarktes für Edelmetalle gekommen sehen. Die Analysten von Heraeus halten dagegen, dass aus ihrer Sicht diese pessimistische Prognose übertrieben sei. Der Preisrückgang sei vielmehr eine Folge der überkauften Marktsituation und des gestärkten US-Dollars, der nach Trumps Wahlsieg spürbar zulegte.
In seiner Analyse betont „Der Aktionär“ zudem, dass republikanische Wahlsiege historisch betrachtet oft kurzfristig den Goldpreis negativ beeinflussten, da die Erwartung einer konservativen Wirtschaftspolitik die Unsicherheit verringere und so kurzfristig die Nachfrage nach sicheren Anlageformen wie Gold dämpfe.
Trotz der kurzfristigen Verluste bleibe der langfristige Aufwärtstrend der Edelmetalle jedoch intakt.
Der aktuelle Rückgang wird als temporäre Korrektur innerhalb des Aufschwungs bewertet, da fundamentale Faktoren wie die hohe Staatsverschuldung weiterhin für eine positive Entwicklung sprächen.
Mit (zumindest kurzfristiger) Vorsicht ist nach Darstellung der Fachzeitschrift „Der Aktionär“ jedoch Silber zu sehen: Der Preis ist jetzt stark gefallen, obwohl die fundamentalen Rahmenbedingungen unverändert bleiben und mittelfristig wieder für steigende Kurse sorgen könnten. Die Wirtschaftsjournalisten sehen im Rückgang eine gesunde Korrektur und betonen, dass die ungelösten strukturellen Probleme in der Wirtschaft langfristig zur Stabilität und Attraktivität der Edelmetalle beitragen werden.
Ohnehin bleibt das Jahr 2024 für die meisten Edelmetallanleger trotz der jüngsten Konsolidierung eine Erfolgsgeschichte. Denn bis Mitte November erzielten Gold und Silber beeindruckende Wertsteigerungen. Gold legte in Euro um rund 31 Prozent und in US-Dollar um etwa 26 Prozent zu. Silber entwickelte sich sogar noch stärker, mit einer Performance von rund 34 Prozent in Euro und 28 Prozent in US-Dollar. Anders sieht es bei den übrigen Weissmetallen aus: Platin und Palladium verzeichneten negative Renditen. Platin verlor rund ein Prozent in Euro und vier Prozent in US-Dollar. Palladium schnitt noch schlechter ab und musste Verluste von etwa zehn Prozent in Euro und 14 Prozent in US-Dollar hinnehmen.
Bildquelle: Lemon_tm
Bildnummer: 1438081873
Bildquelle: www.istockphoto.com
Immer aktuell informiert: Folgen Sie pro aurum
So verpassen Sie nichts mehr! Informationen und Chartanalysen, Gold– und Silber-News, Marktberichte, sowie unsere Rabattaktionen und Veranstaltungen.
Facebook | Instagram | LinkedIn | Twitter
Der pro aurum-Shop
Die ganze Welt der Edelmetalle finden Sie in unserem Shop: proaurum.ch