In den vergangenen Jahren bereitete Platin seinen Besitzern wahrlich wenig Freude. Seit seinem im Jahr 2008 markierten Rekordhoch von 2.273 Dollar stürzte es 2020 im Tief zeitweise unter 600 Dollar ab. Seither hat es sich nun wieder mehr als verdoppelt.

Mittlerweile scheinen beim Platinpreis selbst die negativen Perspektiven der Autobranche ohne nennenswerten Verkaufsdruck zu verpuffen. Obwohl die Europäische Union an ihrem Verbot für emissionsintensive Verbrennungsmotoren (Benzin und Diesel) ab dem Jahr 2035 weiterhin festhält, legte der Platinpreis 2025 eine rasante Bergfahrt hin und führt derzeit die Performance-Liste der vier wichtigsten Edelmetalle (Gold, Silber, Platin und Palladium) mit grossem Abstand an. Da ausserhalb Europas – insbesondere in den Wachstumsregionen China und Indien – Autos auch in Zukunft mit fossilen Kraftstoffen betrieben werden, benötigen die Hersteller von Katalysatoren auch in Zukunft Platin. Zudem stehen die Chancen nicht schlecht, dass das Verbot von 2035 nicht in seiner jetzigen Form fortbestehen wird. Ob es zur vollständigen Aufhebung kommt oder zu bestimmten Ausnahmeregelungen, wird sich voraussichtlich im Zuge der gesetzlich vorgesehenen Überprüfung im nächsten Jahr entscheiden.

Platin deutlich preiswerter als Gold

Nur zur Erinnerung: Ein Feinunze Platin kostete Mitte August rund 2.000 Dollar weniger als die gleiche Menge Gold. Dies hat im Schmucksektor zu massiven Verwerfungen geführt. So weisen z. B. jüngste Daten des WGC bei Gold für Q2 2025 einen Rückgang der globalen Schmucknachfrage um 14 Prozent auf 341 Tonnen aus. Insbesondere die preissensitive Kundschaft aus China und Indien ersetzt Gold mehr und mehr durch Silber und Platin.

Robert Hartmann, Mitgründer von pro aurum, hat noch eine andere Erklärung für die starke Performance von Platin parat und sagt: „Ich bin nun seit über 40 Jahren am Edelmetallmarkt tätig und in mindestens der Hälfte dieser Zeit war Platin teurer als Gold. Aus fundamentaler Sicht sollte dies nicht überraschen, da deutlich weniger Platin gefördert wird als Gold.“ Er geht davon aus, dass sich Platin in den kommenden Jahren unter starken Schwankungen besser entwickeln wird als Gold und begründet dies folgendermassen: In den Jahren 2000 bis 2009 entsprach der Gegenwert von einer Feinunze Platin meist mehr als 50 Gramm Gold. Aktuell erhält man eine Unze des Weissmetalls für lediglich 12,4 Gramm Gold. Deshalb sieht er bei Platin „gehörigen Nachholbedarf“.

Eine Kennzahl erscheint in diesem Kontext besonders hilfreich zu sein – das Platin-Gold-Ratio. Dieses zeigt nämlich an, wie viele Feinunzen Platin benötigt werden, um eine Unze Gold zu erwerben. In diesem Jahr brach sie von über drei in der Spitze auf weniger als zwei ein und brachte dadurch die Outperformance von Platin (versus Gold) zum Ausdruck. Übrigens: Vor dem Jahr 2015 lag das Ratio meist unter eins, weil Platin teurer als Gold war.

Platin deutlich volatiler als Gold

Für die Käufer von Platin gibt es jedoch einige Punkte, die sie nicht ausser Acht lassen sollten. Platin ist derzeit zwar deutlich günstiger als Gold, zugleich unterliegt es aber auch erheblich stärkeren Kursschwankungen. Während das gelbe Edelmetall Anfang August eine historische 250-Tage-Volatilität von 22 Prozent p. a. ausgewiesen hat, war beim Weißmetall Platin mit 33 Prozent ein signifikant höherer Wert registriert worden. Verglichen mit Gold führt dies bei Platin in der Regel zu heftigeren technischen Korrekturphasen, was in diesem Sommer gut zu beobachten war. Wichtig zu wissen: Eine hohe Volatilität bringt nicht nur ein hohes Risiko zum Ausdruck, sondern eröffnet zudem auch eine erhöhte Renditechance.

Im Zuge der diesjährigen Platinrally erwiesen sich bei pro aurum die Ein-Unzen-Barren von Heraeus sowie die 50-Gramm-Barren von Umicore als Bestseller. Bei den Unzenmünzen aus Platin traf dies auf die Marken „Wiener Philharmoniker“, „Känguru“ und „Britannia“ zu. Weil sich in Deutschland beim Kauf von Weissmetallen wie Silber, Platin und Palladium der Kaufpreis stets um die Mehrwertsteuer erhöht, können Anleger beim Kauf und Verkauf über das Schweizer Zollfreilager auf völlig legale Weise ein deutlich besseres Anlageergebnis erzielen – und zugleich ihre Edelmetallschätze an einem Finanzplatz mit besonders gutem Ruf sicher verwahren.

Bildnachweis: ipopba
Bildnummer: 281210618
Bildquelle: AdobeStock.com / Composing: pro aurum


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