In vielen Medien wird der Bitcoin als „digitales“ oder „modernes“ Gold bezeichnet. Trotz aller Gemeinsamkeiten gibt es jedoch gravierende Unterschiede gegenüber dem gelben Edelmetall — also dem „traditionellen“ bzw. „altbewährten“ Gold.

Zum Wesen der Kryptowährung Bitcoin

Die erste Kryptowährung der Welt — der Bitcoin — wurde im Jahr 2009 ins Leben gerufen, um eine bankenunabhängige dezentrale Währung in digitaler Form zu schaffen. Heute repräsentiert sie mit einer Marktkapitalisierung von 861 Milliarden Dollar (Stand: 06.04.22) ungefähr 41 Prozent des gesamten Kryptosektors und kann damit zweifellos als mit grossem Abstand wichtigste Digitalwährung der Welt eingestuft werden. Mittlerweile haben sämtliche Kryptowährungen ein beträchtliches Marktvolumen erreicht, schliesslich gibt es derzeit laut der Website coinmarketcap.com fast 500 Krypto-Handelsplätze, an denen mehr als 18.000 verschiedene Kryptowährungen im Gesamtwert von über zwei Billionen Dollar handelbar sind.

Der Programmiercode des Bitcoins zeichnet sich vor allem durch die nachfolgend aufgeführten Besonderheiten aus:

  • Durch die sogenannte „Proof of Work“-Programmiermethode gilt der Bitcoin als dezentral und fälschungssicher
  • Die maximal mögliche Angebotsmenge ist unwiderruflich auf 21 Millionen Bitcoins begrenzt
  • Die Belohnung für das „Minen“ von Bitcoins halbiert sich im Abstand von vier Jahren
  • Auf lange Sicht steigt beim „Mining“ der Schwierigkeitsgrad der damit verbundenen Rechenprozesse

Anfang April waren erstmals mehr als 19 Millionen Bitcoins „geschürft“ worden. Aktuelle Prognosen gehen davon aus, dass der letzte Bitcoin im Jahr 2140 produziert wird. Doch mehrere Millionen Bitcoins sind unwiederbringlich verloren, weil deren Besitzer nicht mehr auf die gespeicherten Daten zugreifen können bzw. die hierfür notwendigen Passwörter vergessen oder verloren haben.

Übersicht der Gemeinsamkeiten

Eine besonders wichtige Gemeinsamkeit von Gold und Bitcoin ist in deren Seltenheit zu sehen. Messbar wird Seltenheit durch das sogenannte Stock-to-Flow-Modell, welches die weltweiten Bestände an Gold oder Bitcoins ins Verhältnis der jährlich neu geförderten Gold– bzw. Bitcoin-Menge setzt. Vereinfacht ausgedrückt bemisst diese Kennzahl somit den Zeitraum, den es bei der aktuellen Produktionsmenge (Flow) benötigen würde, bis der aktuelle weltweite Lagerbestand (Stock) erreicht sein würde. Dass in diesem Punkt sowohl Gold als auch Bitcoins unbesichertem Fiat-Geld wie Euros oder Dollars deutlich überlegen sind, dürfte jedem klar sein.

Besonders interessant: Bedingt durch den Programmieralgorithmus ist davon auszugehen, dass der Bitcoin in Zukunft ein deutlich höheres Stock-to-Flow-Ratio als Gold aufweisen und somit als seltener gelten wird. Rein mathematisch betrachtet, wäre der Härtegrad des Bitcoins sogar unendlich groß, sobald das letzte Exemplar der weltweit ersten Kryptowährung hergestellt wird.

Doch es gibt noch weitere Gemeinsamkeiten: Weder Gold noch Bitcoins bieten regelmässige Einnahmen wie zum Beispiel Zinsen, Dividenden oder Mieteinkünfte. Ausserdem interpretieren viele Investoren beide Geldanlagealternativen — insbesondere bei langfristigem Anlagehorizont — als Inflationsschutz und Instrument zum Werterhalt, die sich ausserhalb des Bankensystems nahezu weltweit handeln lassen.

Ausserdem kann man behaupten, dass die Produktion von Bitcoins und Gold enorme Anstrengungen erfordern. So benötigen zum Beispiel Goldminen geeignete Immobilien, Kapital, Arbeit und Energie. Bei „Bitcoin-Minern“ geht nichts ohne Expertise, Software, Hardware, Kapital und Energie. Verglichen damit ist das massive Drucken von Geld ein „Kinderspiel“.

Das sind die gravierendsten Unterschiede

Als ganz grosser Unterschied zwischen Gold und Bitcoin ist unter anderem die Historie zu erwähnen. Während das Edelmetall bereits seit mehreren Tausend Jahren in physischer Form existiert und sich als Wertspeicher bewährt hat, gleicht der Track-Record der lediglich aus Nullen und Einsen bestehenden Digitalwährung eher einem „Wimpernschlag der Menschheitsgeschichte“. Auch das Totalverlustrisiko dürfte beim Bitcoin um einiges ausgeprägter ausfallen als beim „Platzhirsch Gold“, dessen Marktwert für die weltweit gelagerte Goldmenge gegenwärtig den Vergleichswert des Bitcoins ungefähr um den Faktor 14 übertrifft.

Bedingt durch die Konstruktion liegen zwischen dem Lagern und Transportieren von Gold und Bitcoins regelrecht Welten. Während sich digitale Währungen in Milliardenhöhe auf sogenannten Wallets — elektronische Geldbörsen, die einem USB-Stick ähneln — lagern und komfortabel via Internet verschicken oder handeln lassen, erfordert das sichere Verwahren und Transportieren grosser Goldmengen einen deutlichen Mehraufwand. Grundsätzlich sollten die Besitzer von Bitcoins und Gold den Sicherheitsaspekt gebührend berücksichtigen. Letztgenannte können in diesem Zusammenhang auf die von pro aurum angebotenen Dienstleistungen wie Schliessfachanlagen, Edelmetalldepot oder Schweizer Zollfreilager zugreifen und somit dank der sicher verwahrten Schätze höchstwahrscheinlich noch besser schlafen.

Beim Blick auf die Performance muss unbedingt differenziert werden. Während sich im ersten Quartal der Goldpreis (+6,5 Prozent) besser entwickelt hat als der Bitcoin (–1,5 Prozent) und auf Zwölfmonatssicht sogar eine Outperformance von 33 Prozentpunkten zu Buche schlug, stellt sich die Lage auf Sicht von drei Jahren völlig anders dar. Hier hat mit plus 842 Prozent nämlich eindeutig die Kryptowährung die Nase gegenüber Gold (+50 Prozent) vorn. Doch dieses enorme Renditepotenzial muss über ein erhöhtes Verlustrisiko „bezahlt“ werden. So hat zum Beispiel der Bitcoin in diesem Jahr sein vorheriges 52-Wochenhoch in der Spitze um mehr als 46 Prozent unterschritten. Beim Goldpreis liegt dieser Prozentsatz bei weniger als sechs Prozent.

Bitcoin — der deutlich riskantere Inflationsschutz

Lange Rede, kurzer Sinn: Mit aktuell 66 Prozent fällt beim Bitcoin die historische 250-Tage-Volatilität (-> Kursschwankungsintensität) deutlich höher als bei Gold aus (17,7 Prozent), woraus auf der einen Seite ein höheres Verlustrisiko und auf der anderen Seite aber auch eine höhere Renditechance resultieren. Für Anleger, die ihr mühsam angespartes Vermögen in erster Linie schützen möchten, macht vor allem der Kauf von Gold Sinn, schliesslich hat das Edelmetall bislang jeden Krieg und jede Finanzmarktkrise überstanden. Mutige Investoren mit robustem Nervenkostüm und langem Atem bietet sich aber möglicherweise auch das Beimischen von Bitcoins an. So könnte bei der Diskussion um Gold und Bitcoin aus dem Motto „Entweder oder“ ein „Sowohl als auch“ werden und somit eine „Phase der friedlichen Koexistenz“ beider Krisenwährungen einläuten — was in Zeiten wie diesen sicherlich auch in anderen Bereichen des Lebens wünschenswert wäre.

Die Liechtensteiner Vermögensverwaltung Incrementum AG — die seit Jahren den weltweit hochangesehenen Goldreport „In Gold we Trust“ veröffentlicht — hat zum Beispiel seit März 2021 einen Fonds namens Incrementum Crypto Gold Fund im Angebot. Er setzt ungefähr zu jeweils einem Drittel auf Gold, Silber und Kryptos und ermöglicht dadurch einen auf Krisenwährungen ausgerichteten Vermögensschutz in diversifizierter Form.

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