Die numismatische Fachpresse war der Meinung, dass die Schweiz besser durch Wilhelm Tell oder durch die Mannen vom Rütli dargestellt werden. Die Jury befand das Bildnis der jungen Dame als zu jung, zu individuell, zu schwärmerisch. Doch die Vreneli kam zurück – mit reiferen Gesichtszügen und einem Zopf statt frech herumfliegender Haare. So wurde sie zu einer numismatischen Legende – und Edelmetallanlegerzu einer treuen Begleiterin bis heute.

Die Vreneli-Goldmünze steht im Jahr 2025 ganz besonders im Rampenlicht: Vor hundert Jahren erschien die einzige 100-Franken-Variante. Auf der World Money Fair in Berlin präsentierte die Swissmint eine Gedenkprägung zu Ehren der bekanntesten Goldprägungen der Schweiz. Bei den Feierlichkeiten in Berlin wurde der hohe Symbolwert der Münze deutlich, die seit ihrer Einführung die nationale Identität und wirtschaftliche Stabilität der Schweiz verdeutlicht. Als legendäre Handelsmünze ist sie nicht nur ein bedeutendes Kulturgut, sondern auch ein Investment-Superstar, der weltweit geschätzt wird.

Dass die Vreneli-Münze zu einem Erfolg werden würde, war zum Zeitpunkt ihrer Einführung allerdings nicht absehbar. Ende des 19. Jahrhunderts war die Schweiz auf der Suche nach einer neuen Goldmünze, die der Helvetia als nationalem Symbol gerecht werden sollte. Die bisher geprägte Helvetia-Goldmünze war zwischen 1883 und 1896 in Umlauf, wurde jedoch 1897 von der moderneren Vreneli-Münze abgelöst – allerdings waren viele Zeitgenossen von der Darstellung des Frauenbildnisses nicht überzeugt. Der Künstler Fritz Ulysse Landry entwarf eine junge und selbstbewusste Schweizerin als Symbol für die Münze. Doch der ursprüngliche Entwurf wurde abgelehnt, da die Darstellung als zu verträumt und jugendlich empfunden wurde – stattdessen sollte eine schöne Frau und Mutter zwischen Jugend und reiferem Alter abgebildet werden.

Eine der bedeutendsten Handelsmünzen Europas

Erst eine reifere Version der Schweizerin, die Landry anpasste, wurde akzeptiert. Die Vreneli-Münze zeigte fortan das Profil einer jungen Frau mit einem Blumenkranz im Haar, vor einer idyllischen Alpenlandschaft. Und die „Vreneli 2.0“ trat einen Siegeszug an, der seinesgleichen sucht. Mit einer Gesamtauflage von 58,6 Millionen Stück avancierte sie zu einer der bedeutendsten Handelsmünzen Europas. Sie entsprach den Normen der Lateinischen Münzunion, was ihre Akzeptanz in internationalen Handelskreisen erleichterte.

Die Faszination für die Vreneli-Goldmünze wurde durch Mythen und Legenden befeuert. Bis heute fragen sich Sammler und Historiker, wer das Modell für die personifizierte Schweiz war. Die wahre Identität bleibt jedoch bis heute ein gut gehütetes Geheimnis.

Auch für Sammler ist die Vreneli durchaus interessant. Während der Jahrgang 1935, der zwischen 1945 und 1947 nachgeprägt wurde, mit einer Gesamtauflage von rund 20 Millionen Stück besonders häufig vorkommt, gibt es auch einzelne Jahrgänge und Varianten, die äusserst selten und begehrt sind – beispielsweise einzelne Münzen, die aus „Gondo-Gold“ aus einer Schweizer Mine gefertigt wurden, oder die 100-Franken-Ausführung, die in diesem Jahr ihren 100. Geburtstag feiert und ursprünglich als repräsentatives Geschenk für Staatsgäste vorgesehen war. Viele Exemplare wurden jedoch wieder eingeschmolzen, sodass die XXL-Vreneli zu den teuersten und seltensten Schweizer Münzen zählt.

Als Kurantmünze diente das Vreneli allerdings in erster Linie als Zahlungsmittel. Ihr Feingoldgehalt von 5,807 Gramm macht sie auch heute noch zu einer attraktiven Anlageform. Historische Handelsmünzen wie das Vreneli bieten Investoren die Möglichkeit, Gold in kleinen Beträgen zu attraktiven Preisen zu erwerben. Mit ihrem historischen Wert und ihrer erschwinglichen Grösse sind sie besonders bei Einsteigern beliebt.

Trotz ihres Alters ist die Vreneli-Goldmünze auch in der Schweiz nach wie vor ein Bestseller. Bei Edelmetallhändlern wie pro aurum zählt sie zu den meistverkauften Produkten, sowohl in der Schweiz als auch in den Niederlassungen in Deutschland. Ihr Charme und ihre Geschichte machen sie zu einem zeitlosen Klassiker. Auch über die Grenzen der Schweiz hinaus ist die Münze ein geschätztes Investmentprodukt. Ihre internationale Beliebtheit trägt dazu bei, dass sie auf Edelmetallbörsen und bei Händlern weltweit gehandelt wird. Sie besitzt inzwischen sogar einen gewissen Kultstatus, sowohl bei Sammlern als auch bei Anlegern – und deshalb wurde auch die World Money Fair, die grösste und wichtigste Münzenmesse der Welt, zu einer rauschenden Geburtstagsfeier für die goldene Jahrhundert-Lady.

Bildquelle: pro aurum / Composing


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