Gold ist auch 2024 der Investment-Superstar schlechthin – mit einer Rendite von rund sechs Prozent in Euro in den ersten zwei Monaten des Jahres 2024 hat Gold gezeigt, dass es als Krisenschutz noch lange nicht aus der Mode gekommen ist. Dagegen steht der „kleine Bruder“ von Gold mit einer Performance von rund drei Prozent weiterhin im Schatten – doch könnte das weisse Metall in den kommenden Monaten zum wahren Renditebringer werden?

Die Chancen stehen gut, denn Silber hat erst vor Kurzem einen Wert-Turbo gezündet – auf Monatssicht hat Silber in US-Dollar rund acht Prozent zugelegt und sich oberhalb der Marke von 24 US-Dollar positioniert. Zum Vergleich: Im Herbst 2022 lag Silber noch bei rund 18 US-Dollar. Silber hat also offenkundig von der steigenden Attraktivität des Goldpreises profitiert. Dies ist überraschend, denn die Verwendung von Gold und Silber ist durchaus unterschiedlich: Während Gold als sicherer Hafen angesehen wird und oft in unsicheren Zeiten gefragt ist, gilt Silber in erster Linie als Industriemetall – und wenn der Wert von Industriemetallen steigt, wird dies üblicherweise als Zeichen für eine Erholung der Wirtschaft interpretiert.

Bei der Bewertung der künftigen Chancen von Silber gegenüber Gold wird bevorzugt das sogenannte „Gold-Silber-Ratio“ beleuchtet – es gibt an, wie viel Silber benötigt wird, um eine Unze Gold zu kaufen. Dieser Wert liegt aktuell bei rund 90 und damit weit vom historischen Durchschnitt von etwa 50 bis 60 entfernt. Viele Marktbeobachter gehen auf dieser Basis davon aus, dass Silber im Vergleich zu Gold derzeit unterbewertet sein könnte.

Ein weiteres Argument für weiterhin steigende Preise bei Silber leiten Analysten aus der Charttechnik ab. Denn Silber hat in den vergangenen Monaten eine starke Unterstützung im Bereich von 22 US-Dollar ausgebildet und dort einen Aufwärtstrend eingeleitet sowie den bisherigen Abwärtstrend hinter sich gelassen. Die Marken von 23,00 und 23,50 US-Dollar wurden überwunden, ebenso die 200-Tage-Linie– ein starkes Zeichen für die Bullen. Silber bewegt sich nun auf ein Widerstandsniveau bei 24,50 US-Dollar und 25 US-Dollar zu, doch das Momentum spricht für weitere Zuwächse. Zudem erinnern Experten bei der Bewertung des gegenwärtigen Silberpreis-Niveaus daran, dass Silber im Gegensatz zu Gold noch weit von seinen historischen Rekordständen entfernt ist. Während bei Gold die Luft zunehmend dünner wird, hat Silber jedoch noch deutlich Luft nach oben.

Für Silber sprechen abseits der gegenwärtigen Marktstimmung auch fundamentale Gründe: So liegt auf dem Silbermarkt ein Angebotsdefizit vor: Einem weltweiten Silberverbrauch von 38.000 Tonnen steht eine Produktion im Jahr 2023 von 26.000 Tonnen gegenüber. Und während der Verbrauch im Jahr 2024 weiter steigen dürfte, wird eine fallende Produktion prognostiziert: Weil die Gewinnspanne bei Silber im Vergleich zu anderen Rohstoffen eher gering ist, werden die Minenbetreiber ihre Produktion nicht nennenswert erhöhen, zumal die behördlichen Vorgaben in vielen Regionen immer strikter werden.

Dank seiner einzigartigen physikalischen Eigenschaften ist das weisse Edelmetall ein unverzichtbarer Rohstoff für die Photovoltaikindustrie, und insbesondere die Solarbranche ist einer der wichtigsten Nachfrager, landen doch etwa 15 Prozent des weltweit geförderten Silbers aus Minen in diesem Wirtschaftszweig – und der Ausbau der Photovoltaik wird in den kommenden Jahren weiter massiv vorangetrieben. Die Nachfrage nach Silber dürfte also auch in Zukunft weiterhin stark bleiben.

Bildnachweis: tapong117
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