Am 20. August 2024 machte eine Nachricht nicht nur in Deutschland, sondern auch international Schlagzeilen – dabei dürfte sie auf den ersten Blick wohl kaum einen Privatanleger interessieren: Die „Good Delivery“-Goldbarren, die im internationalen Goldhandel weitverbreitet sind und ein Gewicht von rund 400 Unzen haben, kosten erstmals mehr als eine Million Dollar. Der Sprung der „Good Delivery“-Barren, die vor allem in Zentralbank-Tresoren schlummern, über die Millionen-Marke macht jedoch eindrucksvoll den Wertzuwachs deutlich, den Gold in diesem Jahr erzielt hat – zum 19. Mal im Jahr 2024 hat der Goldpreis gerade erst ein neues Allzeithoch erreicht: Intraday kostete eine Feinunze rund 2.530 US-Dollar.

Die Rekordjagd auf dem Goldmarkt sorgt für eine breite Aufmerksamkeit für das gelbe Metall in der Tagespresse: „Gold kostet erstmals in der Geschichte gut 2.500 Dollar“, titelte beispielsweise die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ und erklärte, dass die Aussicht auf sinkende Zinsen in Amerika eine wichtige Rolle spiele. Sie ist der Tageszeitung zufolge aber nicht der einzige Grund für teures Gold.

Die FAZ rechnet in ihrer Analyse vor, dass der Preis für Gold heute fast doppelt so hoch ist wie 2018 und zehnmal so hoch wie im Jahr 2000. Seit Jahresbeginn hat der Goldpreis um etwa 400 Dollar pro Feinunze zugelegt, und einige Analysten glauben, dass 2024 das beste Jahr für Gold seit Langem werden könnte. Auf der Suche nach den Gründen für den Goldpreis-Boom kommen mehrere Experten zu Wort, darunter Dominik Sperzel von Heraeus. Er betont, dass die Erwartung sinkender Zinsen in den USA und die anhaltende Unsicherheit im Nahen Osten als Hauptgründe für den Goldpreis-Rekord gelten. Sinkende Zinsen würden die Opportunitätskosten der Goldhaltung verringern und gleichzeitig den Dollar schwächen, was Gold in anderen Währungen günstiger mache.

Auch Frank Schallenberger von der Landesbank Baden-Württemberg betont im Gespräch mit der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“, dass die Aussicht auf Zinssenkungen in den USA den Goldpreis in die Höhe treibe. Er weist ebenfalls auch auf die anhaltenden geopolitischen Spannungen hin, die zusätzlich zur Unsicherheit über die bevorstehenden Wahlen in den USA den Goldpreis weiter stützen könnten. Zudem verweist er auf zwei fundamentale Faktoren: die steigenden Bestände an Gold-ETCs und die anhaltenden Käufe von Gold durch Zentralbanken.

Während die Zentralbanken weiterhin Gold kaufen, nutzen viele Privatanleger in Deutschland die hohen Preise, um physisches Gold zu verkaufen. Bei pro aurum sind derzeit mehr Verkäufer als Käufer aktiv. Dennoch gibt es nach Einschätzung von pro aurum auch strategische Investoren, die trotz der hohen Preise Gold in grossen Mengen nachkaufen und die aktuelle Marktsituation als Kaufgelegenheit betrachten.

Die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ stellt in ihrem Artikel die Preis-Prognosen für Gold zusammen – und die Analysten überbieten sich regelrecht mit neuen Gold-Rekorden: Während die Commerzbank ihre Jahresendprognose auf 2.500 Dollar anhebt, sieht die Citibank in einem optimistischen Szenario einen Goldpreis von 3.000 Dollar in Reichweite. Einige Analysten gehen sogar noch weiter: Mike Roy spricht von 4.000 Dollar, Ronald Peter Stöferle sieht 4.800 Dollar, und Michael Lee hält 5.000 Dollar für erreichbar.

Ganz auszuschliessen ist eine Trendwende im weiteren Jahresverlauf allerdings nicht, so die FAZ: Die erste Zinssenkung der Fed könnte den Beginn eines neuen Bärenmarktes für Gold einläuten. Allerdings hat Gold in diesem Jahr eine starke Performance gegen jegliche Widerstände hingelegt, sodass es schwer werden dürfte, den Goldpreis in die Knie zu zwingen.

Bildquelle: pro aurum GmbH/ Fotograf Lennart Wiedemuth


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