Auch wenn die meisten Anlagemünzen erst in den vergangenen Jahrzehnten entwickelt wurden und die Geburtsstunde des modernen Edelmetall-Investments auf die Erstausgabe des Krügerrands im Jahr 1967 datiert wird, haben Goldmünzen eine lange Tradition – man denke nur an den legendären König Kroisos (im alltäglichen Sprachgebrauch als “Krösus” bekannt), der bereits 500 vor Christus erste Goldprägungen herstellen liess.

Die Geschichte der Goldmünzen ist also äusserst faszinierend und verdeutlicht, dass Gold eine lange Tradition als Investment hat. Gerade in der heutigen Zeit, die geprägt ist von Unsicherheit und vielfältigen Bedrohungen für unser Vermögen durch Inflation, Rezession und unvorhersehbare Ereignisse, bietet Gold eine Vielzahl von Anlagemöglichkeiten. Und im Zeitalter des digitalen Geldes wird leicht vergessen, dass Goldmünzen auch als Zahlungsmittel im täglichen Geldverkehr eingesetzt wurden.

Um den Goldmünzen eine zusätzliche Stabilität für das tägliche Bezahlen zu geben, setzten viele Prägestätten auf eine Beimischung von Kupfer – dadurch wurden Goldmünzen kratzfester und erhielten eine leicht rötliche Färbung. Der südafrikanische Krügerrand, erstmals geprägt im Jahr 1967, ist das wohl bekannteste Beispiel für eine Goldlegierungsmünze. Mit seinem Goldgehalt von 91,67% und einem Kupferanteil von 8,33% wurde er für Robustheit und Haltbarkeit im Umlauf konzipiert. Die Legierung machte ihn widerstandsfähiger gegen Kratzer und Abnutzung.

Wichtig für Edelmetallanleger ist, dass ein Krügerrand trotz der Beimischung von Kupfer eine volle Feinunze Gold enthält – das Gesamtgewicht liegt jedoch durch den Kupferanteil höher. Diesem Muster folgten viele Länder, beispielsweise im Zeitalter der Lateinischen Münzunion im 19. Jahrhundert – auch damals erhielten die Goldmünzen einen Kupferanteil, um zusätzliche Stabilität zu erreichen.

Heutzutage hat sich allerdings Feingold als Investment durchgesetzt – und die Einführung von Feingoldmünzen wie dem kanadischen Maple Leaf im Jahr 1979 markierte einen Wendepunkt. Denn Anlagemünzen wechseln üblicherweise nicht im täglichen Geldverkehr den Besitzer, sodass die Beimischung von Kupfer aus Sicht der meisten Prägestätten nicht mehr erforderlich war. Der Maple Leaf, mit einem Goldgehalt von 99,99%, steht exemplarisch für diese Ära und ist unter Sammlern und Investoren wegen seiner Reinheit sehr begehrt.

Das Wechselspiel von Haltbarkeit und Reinheit bietet unterschiedliche Vorteile: Feingoldmünzen sind für Anleger attraktiv, die höchste Reinheit bevorzugen und die Münzen sorgfältig lagern können. Goldlegierungsmünzen wie der Krügerrand bieten dagegen mehr Widerstandsfähigkeit gegen Beschädigung und Abnutzung. Bei historischen Goldmünzen, die mit einer Kupferbeimischung als Zahlungsmittel geprägt wurden, kommt der Aspekt des Sammelns dazu.

Die Wahl zwischen Feingoldmünzen oder Münzen mit einer Legierung hängt von den individuellen Vorlieben und Anlagezielen ab – es gibt kein “Richtig” oder “Falsch”. Dies wird schon allein dadurch deutlich, dass ausgerechnet eine Münze mit einer Goldlegierung, nämlich der Krügerrand, die unangefochtene Nummer Eins der Anlagemünzen in Gold ist. Daneben setzen Prägestätten jedoch auf höchstmögliche Reinheit, und es ist inzwischen sogar möglich, Goldmünzen mit dem “Five Nine”-Standard, also 99,999 Prozent, herzustellen. Unterm Strich ist für Anleger gut zu wissen: Beide Münzarten haben ihren Platz in der Welt der Edelmetallanlagen und ergänzen sich in einem gut diversifizierten Portfolio.

Bildrecht: Anthony Bradshaw @ Gettyimages.de


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