Wofür braucht man in Zeiten von Aktien, Anleihen und Kryptowährungen eigentlich noch Gold? Für Folker Hellmeyer, Chefanalyst bei Netfonds, ist die Antwort klar: Nach seiner Einschätzung übernimmt Gold in erster Linie eine „Verankerung“ des Depots. Damit meint Hellmeyer, dass Gold als Versicherungsschutz für das Depot dient: „Wenn alles schiefgeht, hat Gold in den letzten 5.000 Jahren bewiesen, dass Gold seine Kaufkraft bewahrt“, betont Hellmeyer. Gold hat somit die Handlungsfähigkeit der Menschen oder Institutionen sichergestellt, die Gold halten. „Das ist für mich einer der Gründe, warum viele Zentralbanken insbesondere aus dem nicht westlichen Bereich in der Vergangenheit Goldreserven verstärkt aufgebaut haben“, erinnert Hellmeyer.

Sehen Sie hier das aktuelle Interview mit Finanzmarkt-Experte Folker Hellmeyer:

Für Folker Hellmeyer ist Gold deshalb ein Pflichtbestandteil für jedes Depot. Die Grössenordnung hängt nach seiner Einschätzung vom Risikoappetit des jeweiligen Anlegers ab: „Fünf Prozent sollten es auf jeden Fall sein, zehn Prozent sind angemessen. Was darüber hinausgeht, erfordert aktives Management im Hinblick auf Preise und Dynamiken, Markttechnik und ähnliche Dinge“, warnt Folker Hellmeyer. Dennoch: „Es gehört in ein Portfolio, weil es uns die Basis gibt, bei zunehmend chaotischen Bedingungen handlungsfähig zu bleiben und Kaufkraft zu gewährleisten.“

Folker Hellmeyer weist im Gespräch mit pro aurum TV auf einen weiteren Aspekt hin: „Es ergibt sich ein zusätzliches Potenzial in dem Moment, wo die dominante Rolle des US-Dollars stärker eingeschränkt wird.“ Hellmeyer nimmt als Beispiel die „OPEC plus“: „Wir erleben, dass die Verankerung des US-Dollars als Petrodollar hier in Teilen infrage steht. Saudi-Arabien geht neue Wege. Warum? Weil der Westen aus fossilen Brennstoffträgern aussteigen will und die aufstrebenden Länder weiter darauf setzen. Und damit ist das ihr Markt. Und damit ergibt sich auch eine politische Neuausrichtung.“

In der Zukunft wird also nach Einschätzung von Folker Hellmeyer die Verankerung des US-Dollar, die Anfang der 70er-Jahre über Öl und Rohstoffe insgesamt aufgebaut wurde, erschüttert. „Und dann ist Gold eine potenzielle Alternative“, resümiert Hellmeyer. Gold ist also nach seiner Auffassung nicht nur der Versicherungsmakler, sondern ein langfristig interessantes Investment mit Ertragspotenzial: „Wer am Tiefpunkt bei 250 US-Dollar pro Unze die Edelmetalle gekauft hat, wird nicht über eine mangelnde Performance diskutieren“, erinnert Folker Hellmeyer und macht deutlich, dass Gold als Investment absolut ernst zu nehmen sei: „Man kann sich auch spekulativ dort tummeln, aber entscheidend ist, dass Gold ein Investment ist. Es ist eine Verankerung von Substanz innerhalb eines Portfolios und das macht die Attraktivität der Edelmetalle aus.“


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