Die alternde Bevölkerung bedroht seit Jahrzehnten die umlagefinanzierte gesetzliche Rentenversicherung, ohne dass eine Lösung gefunden wurde. Gold als Altersvorsorge könnte helfen, vorprogrammierte Rentenlücken zu schliessen.

Warum die Rente unsicher ist

1962 finanzierten sechs Beitragszahler einen Rentner. 1992 sank dieser Wert auf 2,7 und 2020 sogar auf 1,8. Prognosen zufolge wird sich dieses Verhältnis bis 2050 auf 1,3 verschlechtern. Bereits heute benötigt die gesetzliche Rentenversicherung Steuersubventionen von 112 Milliarden Euro jährlich. Angesichts wirtschaftlicher Probleme, geringer Wachstumsdynamik und nachlassender Leistungsbereitschaft sollte deshalb jedem Bürger die Notwendigkeit einer privaten Altersvorsorge bewusst sein.

In der Vergangenheit vermieden sowohl CDU-geführte Regierungen als auch die Ampel-Koalition Massnahmen zur Stabilisierung des Rentensystems – wahrscheinlich aus Rücksicht auf ältere Wähler. Die „Rente mit 63“ und die „Mütterrente“ verschärften die Problematik, da sie heutige Wohltaten auf Kosten künftiger Generationen finanzieren. Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) und Arbeitsminister Hubertus Heil (SPD) haben im März das „Rentenpaket II“ vorgestellt, einen neuen Rettungsversuch.

Rettung der gesetzlichen Rente

Das „Rentenpaket II“ sieht vor, jährlich Kredite aufzunehmen, um dieses Kapital am Aktienmarkt zu investieren. Für 2024 sind zwölf Milliarden Euro eingeplant, mit einer jährlichen Steigerung von drei Prozent, um bis 2030 einen Kapitalstock von 200 Milliarden Euro zu erreichen, genannt „Stiftung Generationenkapital“. Die Erträge sollen ab Ende der 2030er-Jahre in die gesetzliche Rente fliessen, um das Rentenniveau zu stabilisieren und Beitragssätze zu begrenzen.

Ob der kreditfinanzierte Kauf von Aktien in Zeiten hoher Leitindizes eine gute Idee ist, bleibt abzuwarten. Privatanlegern wird von solchen Strategien normalerweise abgeraten. Es bleibt zu hoffen, dass staatliche Stellen mit dem Geld der Bürger verantwortungsvoller umgehen als bei der Vergabe von Bürgergeld. Der Erfolg staatlicher Aktieninvestments in Norwegen und Schweden führt nicht zwangsläufig zu einem Erfolg in Deutschland.

Gold als private Altersvorsorge

Laut Bundesbank hatten deutsche Privathaushalte Ende September Ansprüche von über 1.000 Milliarden Euro gegenüber Lebensversicherungen und Alterssicherungssystemen. Aktien und Investmentfonds lagen bei über 900 Milliarden Euro, Bargeld und Einlagen sowie Schuldverschreibungen bei mehr als 3.300 Milliarden Euro. Diese Anlagen weisen gegenüber Gold allerdings Nachteile auf: Sie unterliegen einem Kontrahentenrisiko und können im Worst-Case-Szenario u.U. Totalverluste erleiden. Gold in physischer Form bleibt dieses Schicksal erspart. Es bietet zwar weder Zinsen noch Dividenden, hat aber über Generationen hinweg nicht an Kaufkraft verloren und sogar einige Aktienindizes übertroffen. Seit 1999 hat sich der Goldpreis von unter 300 Dollar auf über 2.000 Dollar vervielfacht, was einer Rendite von über acht Prozent pro Jahr entspricht.

Einmalinvestment vs. Sparplan

Sowohl Goldkäufer als auch Goldsparer sind dem Risiko schwankender Goldpreise ausgesetzt. Ein höheres Timingrisiko besteht jedoch beim Einmalinvestment, da bei sinkendem Goldpreis signifikante Buchverluste drohen. Ein Goldsparplan ist bei anfänglich sinkenden Goldpreisen indes weniger problematisch, da dann grössere Mengen Gold erworben werden. Der Cost-Average-Effekt zieht zudem einer Glättung der Einstiegskurse nach sich.

Ob ein Goldsparplan oder Einmalinvestment höhere Gewinne erzielt, lässt sich nur im Nachhinein ermitteln, schliesslich weiss niemand, wie sich der Goldpreis während der Ansparphase entwickelt und wieviel Gold im Lauf der Zeit letztendlich erworben wird. Vereinfacht ausgedrückt kann man behaupten, dass bei einem langfristigen Aufwärtstrend meist das Einmalinvestment höher rentiert. Bei stagnierendem oder sinkendem Goldpreis während der Ansparphase und stark steigendem Goldpreis gegen Ende des Ansparprozesses kann hingegen das Gegenteil der Fall sein.

Schlussfolgerung

Viele Anleger müssen sich aufgrund fehlender Ersparnisse ohnehin für einen Goldsparplan entscheiden. Auf keinen Fall sollten sie sich ausschliesslich auf die gesetzliche Rente oder staatlich geförderte Renten wie Riester oder Rürup verlassen. Private Altersvorsorge ausserhalb des Bankensystems, insbesondere in Form von Gold, ist sinnvoll. Gewinne aus physischen Goldinvestments sind zudem nach einer Haltedauer von mehr als einem Jahr steuerfrei, während Gewinne aus anderen Anlagen pauschal zu versteuern sind.

Bildquelle: www.istockphoto.com


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