Gold hat sich als Krisenwährung seit Generationen bestens bewährt – insbesondere nachdem die Anbindung an den Dollar 1971 aufgehoben wurde. Seither haben viele Geldanleger Geld in Gold getauscht und als Wertaufbewahrungsmittel genutzt.
Wichtige Infos zur Krisenwährung Gold
Laut den Lehren der Volkswirtschaft sollte Geld vier zentrale Funktionen erfüllen, um sich als effizientes wirtschaftliches Tauschmittel zu eignen. Erstens: Geld fungiert als Zahlungsmittel, welches sich als universelles Tauschmittel direkt in Waren und Dienstleistungen eintauschen lässt und dadurch eine Bezahlfunktion erfüllt. Dies stellt die einzige Bedingung dar, die Gold nicht erfüllen kann, schliesslich kostet derzeit bereits ein Gramm Gold ungefähr 85 Euro. Dass man mit dem gelben Edelmetall alltägliche Käufe nicht bewerkstelligen kann, liegt damit auf der Hand.
Doch bei den drei verbleibenden Funktionen kann Gold durchaus punkten. So wird von Geld z.B. erwartet, dass es sich als Recheneinheit bzw. Wertmassstab eignet. Dies stellt für Gold absolut kein Problem dar, schliesslich kann man jeden Geldwert in Gold umrechnen und entweder in Feinunzen oder in Gramm Gold angeben. Eine Funktion erfüllt Gold besser als jedes Geld der Welt: Als Wertaufbewahrungsmittel leistet das Edelmetall vor allem auf lange Sicht wertvolle Dienste. Während nämlich herkömmliches Geld – bedingt durch die Inflation – systematisch an Kaufkraft verliert, hat der altbewährte Inflationsschutz Gold in den vergangenen Jahrzehnten dank seiner starken Performance überwiegend sogar an Kaufkraft gewonnen und – im Gegensatz zu mancher Währung – sogar zwei Weltkriege überstanden. Zu guter Letzt stellt sich noch die Frage nach der Eignung als Wertübertragungsmittel. Bei Geld sollte grundsätzlich die Übertragung von Kaufkraft über Zeit und Raum möglich sein. Physisches Gold kann man zwar nicht überweisen, ein Transport über Ländergrenzen hinweg stellt jedoch auch kein grösseres Problem dar.
Umrechnen in Gold macht mehr denn je Sinn
Die Website PricedInGold.com bietet Analysen und Berichte, die verschiedene Vermögenswerte und Währungen in Bezug auf Gold bewerten. Sie stellt regelmässig wöchentliche Updates bereit, die die Wertentwicklung von nationalen Währungen, Kryptowährungen, Aktien, Anleihen und Rohstoffen im Vergleich zu Gold analysieren. Diese Analysen bieten eine einzigartige Perspektive, indem sie die Preise von Vermögenswerten in Gold messen, um langfristige Wertentwicklungen und Kaufkraftveränderungen zu veranschaulichen. Beispiel WTI-Rohöl: 1950 musste man für ein Barrel der US-Sorte WTI ungefähr 2,3 Gramm Gold „bezahlen“. Heute benötigt man für dessen Kauf lediglich 0,81 Gramm – und dies obwohl sich der fossile Energieträger innerhalb dieses Zeitraums mehr als verzwanzigfacht hat.
Da viele Bürger den zweifellos wichtigsten Rohstoff der Welt in der Regel nicht erwerben, möchten wir denselben Effekt durch zwei andere Beispiele veranschaulichen, mit denen man eher etwas anfangen kann – einen Mittelklassewagen sowie ein Reihenhaus. Als Basisjahr diente das Jahr 1990, als man nicht mit Euro, sondern D-Mark bezahlte. Damals war eine Feinunze Gold für 383 Dollar bzw. 621 DM pro Feinunze zu haben. 35 Jahre später muss man für dieselbe Goldmenge 2.900 Dollar bzw. 2.809 Euro bezahlen. Auf Basis des Umrechnungskurses von 1,95583 DM pro Euro, würde sich sogar ein Wert von über 5.494 DM und somit eine Wertsteigerung um 785 Prozent ergeben.
Erhebliche Preissteigerungen gab es seit 1990 aber auch bei Fahrzeugen der Mittelklasse zu beobachten. Ein VW Passat verteuerte sich zum Beispiel von 35.000 DM (17.900 Euro) auf 41.665 Euro, was einer Preissteigung von immerhin 133 Prozent entspricht. In einer ähnlichen Grössenordnung bewegte sich im bundesdeutschen Durchschnitt der Preiszuwachs für ein Reihenhaus. Damals war eine solche Immobilie für etwas mehr als 400.000 DM (206.000 Euro) zu haben – heute muss man mit 470.000 Euro (919.000 DM) deutlich mehr Kapital aufbringen. Der Preiszuwachs beläuft sich auf 128 Prozent.
Gold mit erheblichem Zuwachs an Kaufkraft
Während sowohl der Dollar als auch der Euro während des Betrachtungszeitraums massiv an Kaufkraft verloren hat, war beim gelben Edelmetall das genaue Gegenteil der Fall. Für den Kauf des VW Passat hätte man 1990 ungefähr 56 Feinunzen Gold benötigt. Dank der Goldpreisrally benötigt man heute – trotz des deutlich gestiegenen Fahrzeugpreises – weniger als 15 Unzen Gold. Übertragen auf das Reihenhaus stellt sich die Lage ähnlich dar. Waren 1990 noch 648 Unzen zum Erwerb der Immobilie nötig, würden 35 Jahre später 167 Unzen Gold bereits genügen, um Gold in Wohnraum umzutauschen.
In diesem Zusammenhang drängt sich noch ein anderer Vergleich geradezu auf. Die Standard-Barren der London Bullion Market Association (Good Delivery) kommen auf ein Feingewicht von ungefähr 400 Unzen. Ein solcher Barren weist somit ein Gewicht von fast 12,5 kg auf und könnte daher (ohne Kaufnebenkosten) zum Kauf einer Villa im Wert von einer Million Euro genutzt werden. Als Wertaufbewahrungsmittel eignet sich Gold nahezu perfekt, schliesslich kann man ihm – verglichen mit Papiergeld – ein extrem hohes Mass an Robustheit attestieren. Angesichts eines Siedepunkts von 2.856 Grad Celsius löst sich Gold normalerweise nicht in Luft auf. Bei Papiergeld, Anleihen oder Aktien fällt dieses Risiko um ein Vielfaches höher aus.
Was Goldbesitzer unbedingt beachten sollten
Der Tausch von Gold in Autos oder Häuser sollte allerdings gut überlegt sein, schliesslich gibt es beim Handel von Goldmünzen bzw. -barren Spannen zwischen An- und Verkauf, die sich in Abhängigkeit vom Feingewicht und vom Hersteller, auf mehrere Prozent belaufen können. Das heisst: Wer Gold verkauft, erzielt einen geringeren Erlös, als er im Falle eines zeitgleichen Goldkaufs bezahlen müsste. Für Goldbesitzer, die einen markanten Preiseinbruch erwarten oder einen Liquiditätsengpass haben, stellt sich die Lage natürlich anders dar. Hier mag ein Goldverkauf gerechtfertigt sein. Doch die internationalen Notenbanken liefern den besten Beweis, dass man Gold nicht verkauft, schliesslich verfügen sie beim Thema Geld über ein ausgesprochen hohes Mass an Expertise. Derzeit teilen sich die Zentralbanken in zwei Lager – die einen halten an ihren Goldreserven fest und die anderen stocken sie sogar auf. Privatanleger sollten sich beim Verkauf des Krisen-, Vermögens- und Inflationsschutz ebenfalls zurückhalten, falls kein akuter Geldbedarf besteht. Derzeit dürfte sich die Mehrheit der Goldbesitzer angesichts der rekordhohen Preise ohnehin mehr oder weniger deutlich in der Gewinnzone befinden.
Bildnachweis: ME_Photography
Bildnummer: 922366352
Bildquelle: AdobeStock.com
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