Im vergangenen Jahr entwickelte sich unter den vier Edelmetallen Gold, Silber, Platin und Palladium das erstgenannte am besten, gefolgt von Silber, Platin und Palladium. Damit wurde es einmal mehr seiner Rolle als Krisen-, Vermögens- und Inflationsschutz gerecht.

Was aus 100.000 Euro 2023 geworden ist

In der nachfolgenden Tabelle können Sie sehen, wie sich im Jahr 2023 die verschiedenen Anlageklassen bei einem anfänglichen Investment in Höhe von 100.000 Euro entwickelt haben. Die aufgeführten Anlageergebnisse basieren auf der in Euro ermittelten Gesamtjahresperformance. Besonders interessant: Innerhalb der Anlageklasse „Edelmetalle“ erzielte der Goldpreis dank seines antizyklischen Charakters mit plus 9,6 Prozent die beste Performance, während die konjunktursensitiveren Edelmetalle Silber (minus 3,8 Prozent), Platin (minus 10,4 Prozent) und Palladium (minus 40,6 Prozent) eher enttäuscht haben. Ausgesprochen attraktive Wertsteigerungen waren im vergangenen Jahr allerdings mit Aktien und vor allem Kryptowährungen zu erzielen.

Dies war vor allem auf die Jahresendrally zurückzuführen, die der deutlich gestiegenen Hoffnung auf Zinssenkungen der US-Notenbank Fed und dem signifikant gesunkenen Ölpreis zu verdanken waren. Mittlerweile zeigt das FedWatch-Tool des Terminbörsenbetreibers CME Group eine Wahrscheinlichkeit von über 81 Prozent an, dass wir bereits im März – und damit deutlich früher als ursprünglich erwartet – niedrigere Zinsen als heute sehen werden. Ende 2024 soll das derzeitige Zinsniveau laut diesem Indikator sogar (so gut wie sicher) um mindestens 100 Punkte unterschritten werden, wobei die Wahrscheinlichkeit für Zinssenkungen zwischen 150 und 175 Basispunkten gegenwärtig auf fast 70 Prozent taxiert wird. US-Technologiewerte haben von dieser Zinsfantasie besonders stark profitiert (siehe Nasdaq-100) und sich im Jahresverlauf um 49 Prozent verteuert, da sich diese Unternehmen in besonders hohem Masse über Kredite finanzieren. Überdurchschnittlich stark haben sich mit plus 20,3 bzw. 18,1 Prozent aber auch deutsche und globale Blue Chips entwickelt.

Auch die Anlageklasse „Anleihen“ zeigte sich nach einem durchwachsenen Jahresverlauf etwas freundlicher. Bis in den September hinein verzeichneten vor allem langlaufende Bundesanleihen markante Verluste, die erst im vierten Quartal kompensiert und in leichte Gewinne umgemünzt wurden. Beim Bund-Future (fiktive Anleihe mit sechs Prozent Zins und zehn Jahren Restlaufzeit) war nach einem im Vorjahr registrierten Jahresverlust von 22,5 Prozent 2023 ein Kurszuwachs um 3,2 Prozent erzielt worden. Damit wurde zumindest der inflationsbedingte Kaufkraftverlust ausgeglichen.

Kryptowährungen waren 2023 sehr gefragt

Mit den beiden Kryptowährungen Bitcoin (plus 148 Prozent) und Ethereum (plus 86 Prozent) waren 2023 besonders hohe Wertzuwächse möglich, allerdings sollte man dabei im Hinterkopf behalten, dass diese im Jahr davor um 62 bzw. 65 Prozent eingebrochen sind. Die weltweit wichtigste Kryptowährung Bitcoin profitierte zum einen von Spekulationen, dass die US-Wertpapieraufsicht im Januar mehrere Bitcoin-ETFs zulassen und dadurch zusätzliches Interesse generieren könnte. Zum anderen steht im April das sogenannte Bitcoin Halving an, bei dem die Belohnung für die erfolgreiche Herstellung neuer Bitcoins halbiert wird. In der Vergangenheit hat sich der Bitcoin nach solchen Events stets vervielfacht. Ausserdem gelten sinkende Zinsen ebenfalls als vorteilhaftes Umfeld für Kryptowährungen.

Wirksamer Inflationsschutz war in den vergangenen Jahrzehnten in erster Linie durch Anlageklassen möglich, deren Kurspotenzial – im Gegensatz zu Bargeld, Bankguthaben, Termingeldern oder Anleihen – nach oben nicht begrenzt war. Renditen sollten allerdings stets auf risikobereinigter Basis analysiert werden. Hohe Kursgewinne sind umso attraktiver, je geringer dabei die Kursschwankungen (Volatilität) ausfallen. Unter diesem Aspekt kann vor allem das gelbe Edelmetall überzeugen, schliesslich erzielte es im Edelmetallsektor die beste Performance und wies dabei zugleich die geringste Volatilität auf. Diese belief sich auf Basis der vergangenen 250 Tage auf lediglich 16,4 Prozent, während bei Silber (31,2 Prozent), Platin (32,4 Prozent) und Palladium (48,9 Prozent) deutlich höhere Werte – und damit auch höhere Risiken – zu Buche schlugen.

Selbst so marktbreite Indizes wie der S&P-500 weisen aktuell eine 250-Tage-Vola von immerhin 15,7 Prozent auf und unterschreiten damit die vergleichbare Risikokennzahl von Gold nur minimal. Wichtig zu wissen: Während sich die Volatilität der Krisenwährung Gold in den vergangenen zwölf Monaten in einer Bandbreite von lediglich 16 bis 19 Prozent bewegt hat, war bei den US-Blue-Chips eine Bandbreite von 15 bis 29 Prozent registriert worden, wobei sich der Rückgang auf 15 Prozent erst gegen Ende des Jahres eingestellt hat.

Beim diesjährigen Highflyer Bitcoin sollten Investoren stets im Hinterkopf behalten, dass dessen Vola 2023 zwischen 38 und 55 Prozent geschwankt hat. Wer auf der Suche nach Krisen-, Vermögens- oder Inflationsschutz ist, dürfte damit höchstwahrscheinlich ein Problem haben und weniger ruhig schlafen als beim Besitz von Gold.

Bildquelle: ©iStockphoto.com / Olivier Le Moal


Immer aktuell informiert: Folgen Sie pro aurum

So verpassen Sie nichts mehr! Informationen und Chartanalysen, Gold– und Silber-News, Marktberichte, sowie unsere Rabattaktionen und Veranstaltungen.
Facebook | Instagram | LinkedIn | Twitter

Der pro aurum-Shop

Die ganze Welt der Edelmetalle finden Sie in unserem Shop: proaurum.ch