Die Inflationsrate war im Jahr 2022 deutlich niedriger als ursprünglich vermeldet – diese Nachricht klingt nach einem Anlass zum Jubel: Für das Jahr 2022 beträgt die Inflation laut dem Statistikamt nun 6,9 Prozent im Jahresschnitt, während die Behörde zuvor eine Teuerungsrate von 7,9 Prozent angegeben hatte.

Allerdings ist mit dieser neuen Inflationsrate keinesfalls eine rückwirkende Entlastung der Verbraucher verbunden; es handelt sich lediglich um eine „technische“ Änderung: Wie jedes Jahr hat das Statistische Bundesamt die Berechnung der Verbraucherpreise auf eine neue Grundlage gestellt. Das Jahr 2020 wird nun anstelle des vorherigen Basisjahres 2015 als neues Basisjahr herangezogen. Die berechnete Inflationsrate ändert sich dementsprechend, da sie aus dem Vergleich des aktuellen Verbraucherpreisindexes mit dem des Vorjahreszeitraums resultiert.

Neben dieser Änderung wurde auch die Zusammenstellung des Warenkorbs aktualisiert. Dieser fiktive Warenkorb besteht aus einer Sammlung von ungefähr 700 Waren und Dienstleistungen, die den gesamten Verbrauch der privaten Haushalte darstellen sollen. Dies umfasst Artikel wie Äpfel, Kinobesuche und Mietzahlungen für Wohnungen. Im Rahmen der jüngsten Überarbeitung durch das Statistikamt wurde das Gewicht für Wohnen verringert, was insbesondere die Mieten, selbstgenutztes Wohnen und Haushaltsenergie einschliesst. Im Gegenzug erhielten Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke ein höheres Gewicht.

Das Statistische Bundesamt begründet seine Anpassungen einerseits mit Mengen- als auch Preiseffekten, weil das Jahr 2020 aufgrund der Corona-Pandemie untypisch und daher ungeeignet als Basisjahr war – man hat also einen Durchschnitt der Jahre 2019 bis 2021 verwendet. Mit der Überarbeitung des Warenkorbs reagieren die Statistiker zudem auf Veränderungen im Konsumverhalten, indem beispielsweise Milchalternativen wie Soja- oder Reisdrinks in den Korb aufgenommen werden.

Für Verbraucher gibt es auch mit den neuen Inflationszahlen keinerlei Grund zur Entwarnung. Laut Angaben des Statistikamts sind die Verbraucherpreise im Januar und Februar im Vergleich zu den jeweiligen Vorjahresmonaten um durchschnittlich 8,7 Prozent gestiegen. Und das Statistische Bundesamt beobachtet weiterhin starke Preiserhöhungen bei vielen Waren und Dienstleistungen – ein Ende der Fahnenstange bei der Inflation ist also nicht abzusehen.

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Creator: Dilok Klaisataporn
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Bildquelle: www.istockphoto.com


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