Die Krisenwährung Gold hat sich in diesem Jahr bislang ausgesprochen freundlich entwickelt und mehrfach neue Rekordhochs erzielt. Mittlerweile befindet sich im Kassahandel sogar die Marke von 2.500 Dollar in Reichweite.

Analystenprognosen wurden übertroffen

Vor allem Analysten dürfte die diesjährige Kursrally ziemlich überrascht haben. Selbst optimistische Experten lagen mit ihren Prognosen für Ende 2024 häufig unter dem gegenwärtigen Preisniveau. Die London Bullion Market Association (LBMA) veröffentlichte zum Beispiel Anfang des Jahres eine Analystenumfrage, bei denen kein einiger der 25 Befragten das Überschreiten der Marke von 2.400 Dollar für möglich gehalten hat.

Das Konzept der LBMA-Umfrage ist als Wettbewerb ausgerichtet und soll am Ende des Jahres den treffsichersten Analysten für die Edelmetalle Gold, Silber, Platin und Palladium ermitteln. Dieser erhält als Belohnung einen Unzenbarren in Gold. Jeder Teilnehmer muss den durchschnittlichen Goldpreis für das Jahr 2024 und dessen Trading Range prognostizieren. Die beste Siegchance hat derzeit Chantelle Schieven von Capitalight Research. Mit ihrer Prognose eines durchschnittlichen Goldpreises von 2.170 Dollar kommt sie dem seit dem Jahreswechsel errechneten tatsächlichen Wert von 2.238 Dollar am nächsten.

Ronald-Peter Stöferle, der erfahrene Goldexperte, Vermögensverwalter sowie Mitautor der weltweit anerkannten Goldanalyse „In Gold We Trust“, sieht an den Goldmärkten gegenwärtig weder Euphorie noch einen sonderlich stark ausgeprägten Optimismus. Weil eine Rally normalerweise in einer Euphoriephase „stirbt“ und einen Trendwechsel nach unten vollzieht, kann man bei Gold die Wahrscheinlichkeit für eine Fortsetzung des langfristigen Aufwärtstrends als relativ hoch einstufen. Er sieht den Goldpreis übrigens Ende dieses Jahres bei 2.600 Dollar und Ende des Jahrzehnts sogar bei 4.800 Dollar.

World Gold Council bleibt zuversichtlich

Auch der World Gold Council (WGC) hat sich in seinem jüngsten Quartalsbericht „Gold Demand Trends“ hinsichtlich der weiteren Perspektiven des Goldpreises relativ optimistisch geäussert. Der Branchenverband der Goldminenindustrie nennt keine konkreten Kursziele, sondern bevorzugt das Vorstellen von „Wenn-dann-Szenarien“. Diese sehen derzeit folgendermassen aus: Grundsätzlich gehen die WGC-Analysten davon aus, dass der Goldpreis im zweiten Halbjahr auf dem aktuellen Niveau verharren oder langsam steigen wird.

Während bei westlichen ETF-Investoren leichtes Kaufinteresse erwartet wird, rechnet der WGC im Notenbankensektor mit einem nachlassenden Goldinteresse. Das Marktsegment OTC (z. B. Terminmärkte) dürfte hingegen weiterhin einen positiven Beitrag leisten. In der Schmuckbranche könnte es aufgrund der hohen Preise und der starken Preissensitivität der Käufer noch eine Weile dauern, bis sich die Verbraucher an das neue Preisniveau gewöhnt haben. Hier stellt lediglich Indien einen potenziellen Lichtblick dar, was vor allem auf die jüngste Zollsenkung und ein gesundes makroökonomisches Umfeld zurückzuführen sei. Im Technologiesektor könnte die Goldnachfrage im zweiten Halbjahr weiterhin von den Anwendungsbereichen künstliche Intelligenz bzw. Hochleistungschips profitieren.

Potenzielle Abwärtsrisiken für die eigene Prognose könnten sich einerseits aus einem stärkeren Rückgang der Goldkäufe durch Zentralbanken oder schwächeren Einzelhandelsinvestitionen in Schwellenländern ergeben. Andererseits könnte jedoch ein stärkerer wirtschaftlicher Abschwung in den entwickelten Märkten in Kombination mit einem niedrigeren Zinsumfeld zu einem verstärkten Interesse an Papiergold führen und somit den Goldpreis deutlich nach oben treiben. Ausserdem droht laut WGC aufgrund politischer (US-Wahlkampf) und geopolitischer Unsicherheiten (Ukraine, Naher Osten, Taiwan) beim Krisenschutz Gold eine erhöhte Kursschwankungsintensität (Volatilität).

Gold – seit Generationen kaufenswert

Für Robert Hartmann, den erfahrenen Edelmetallexperten und Mitgründer von pro aurum, ist eines völlig klar: Er macht sich hinsichtlich der politischen Risiken und der künftigen Perspektiven des Goldpreises absolut keine Sorgen und sagt: „An den Märkten gilt bekanntlich das Motto: Politische Börsen haben kurze Beine. Je nachdem, wer sich bei den Wahlen in den USA durchsetzt, kann es zu gewissen Rotationen am Aktienmarkt kommen. Auf mich wirken viele Wachstumswerte angeschlagen. Dies gilt auch für den Dollar, was für die Edelmetalle aber grundsätzlich positiv sein sollte.“

Im Grunde genommen greifen bei Gold seit Jahrhunderten stets dieselben Kaufargumente: anerkannte globale Krisenwährung, kein Kontrahenten- bzw. Totalverlustrisiko, langfristiger Inflationsschutz sowie sinnvolle Vermögensabsicherung und -diversifikation. Weil der Goldpreis aktuell nur knapp unter seinem Allzeithoch notiert, machte es in der Vergangenheit mehr Sinn, Gold zu kaufen als es zu verkaufen. Und daran dürfte sich höchstwahrscheinlich wenig ändern.

Die Hausmeinung von pro aurum sieht seit vielen Jahren folgendermassen aus: In Abhängigkeit von der individuellen Risikobereitschaft wird beim liquiden Geldvermögen zu einer Goldquote zwischen fünf und 20 Prozent geraten. Für Anleger mit offensiverer Strategie bietet sich bei der Edelmetallquote grundsätzlich ein Anteil von 80 Prozent Gold zu 20 Prozent Silber an.

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