Das Jahr 2023 glich einer kontinuierlichen Achterbahnfahrt für Anleger – und während Gold in den vergangenen Monaten eine glänzende Performance ablieferte, mussten sich Investoren mit Silber, Platin und Palladium fest anschnallen. Nur ein Beispiel: Silber notierte im Frühjahr kurzzeitig bei 19 Euro, bevor es innerhalb von nur zwei Monaten auf bis zu 24 Euro hinaufging. Es folgten ein Zickzackkurs und zum Jahresende eine Konsolidierungsphase.

Knapp einen Monat vor dem Jahresende sind die Weissmetalle weiterhin angeschlagen: In Euro hat Silber rund vier Prozent und in US-Dollar knapp zwei Prozent verloren. Noch schlimmer hat es Platin getroffen: Minus 15 Prozent stand Platin sowohl in Euro als auch in US-Dollar im Minus. Doch nichts stellt die Performance von Palladium im Jahr 2023 in den Schatten: Brutale 40 Prozent hat das Industriemetall in beiden Leitwährungen auf Jahressicht verloren.

Tatsächlich sehen die Kursgrafiken der drei Weissmetalle schlimm aus – und der charttechnische Schaden ist beträchtlich. Wenn ein Metall wie Palladium innerhalb eines Jahres nur eine Richtung kennt, nämlich nach unten, greift kaum ein Anleger ins offene Messer. Eine Abwärtsspirale wird in Gang gesetzt – die Kursgrafik von Palladium ist der beste Beweis dafür. Dabei ist nur ein schwacher Trost, dass Palladium seit vielen Jahren ein Edelmetall der Extreme ist und von einem äusserst hohen Niveau zurückgekommen ist. Das Problem: Palladium ist von seinem Rekordstand bei rund 2.800 Euro inzwischen Lichtjahre entfernt und der Langfrist-Chart lässt erahnen, dass der Höhepunkt schwer zurückzuerobern sein wird.

Solide Performance

Anders sieht es bei Platin aus: Das weisse Metall hat seine besten Zeiten schon lange hinter sich und in den letzten Jahren im Schatten von Palladium eine solide Performance gezeigt und dabei verloren gegangenes Vertrauen zurückgewonnen. Seit 2021 oszilliert Platin in einer Spanne zwischen 800 und 1100 Euro – ein Ausbruch lässt auf sich warten, ein Absturz konnte aber verhindert werden. Und weil wegen der Rekordstände bei Palladium viele Industriezweige wieder verstärkt auf Platin setzen, rechnen viele Marktbeobachter damit, dass Platin gegenüber Palladium bessere Chancen haben wird, sich als die Nummer drei der Edelmetalle neben Gold und Silber zu etablieren.

Zuletzt hat Platin mit exzellenten Zahlen zu Angebot und Nachfrage auf sich aufmerksam gemacht: Der World Platinum Investment Council (WPIC) geht davon aus, dass das Defizit auf dem Markt so gross ist wie nie zuvor: Das Gesamtangebot soll auf rund 7,2 Millionen Unzen fallen, während die Nachfrage auf 8,2 Millionen Unzen steigt.

Ganz anders sieht die Situation auf dem Palladiummarkt aus: Stromausfälle in Südafrika und geopolitische Unsicherheiten in Russland hätten das Angebot beeinträchtigt, dagegen werde deutlich mehr Palladium aus Recycling gewonnen. Die Lager sind mit Palladium reichlich gefüllt und es besteht ein deutlicher Überschuss am Markt und damit ein Preisdruck. Im kommenden Jahr könnte das starke Recyclingangebot bei Palladium zu einem Überschuss von bis zu einer halben Million Unzen führen.

Bildquelle: Olivier Le Moal
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