Die Diskussionen um die Probleme der gesetzlichen Rentenversicherung haben sich zu einer „Never-Ending Story“ entwickelt. Ob diese ein „Happy End“ haben wird, muss leider stark bezweifelt werden. Gold als Teil der Altersvorsorge könnte dabei helfen, die vorprogrammierte Rentenlücke zu schliessen.
Auf die gesetzliche Rente lieber nicht vertrauen
Dass die Zahl der Beitragszahler pro Rentner aufgrund der demografischen Entwicklung auch in Zukunft sinken wird, dürfte mittlerweile von niemandem mehr ernsthaft angezweifelt werden, zumal in den kommenden Jahren viele „Babyboomer“ ihr Rentenalter erreichen werden. In diesem Zusammenhang weist das Institut der Deutschen Wirtschaft (IW) darauf hin, dass sich allein im Jahr 2023 von 19,5 Mio. Babyboomern bereits 4,5 Mio. in die gesetzliche Altersrente verabschiedet haben – darunter 900.000 Personen vor Erreichen des gesetzlichen Rentenalters. Besonders auffällig: Bei den Jahrgängen 1954 bis 1957 lag der Anteil der Frühverrenteten bei rund 44 Prozent.
Trotz der Anhebung der Regelaltersgrenze bestehen weiterhin deutliche Anreize für einen frühen Rentenbeginn: Wer mindestens 35 Versicherungsjahre erreicht hat, kann bereits ab 63 Jahren in Rente gehen – allerdings mit dauerhaften Abschlägen von bis zu 14,4 Prozent. Gleichzeitig ermöglicht die Altersrente für besonders langjährig Versicherte mit 45 Beitragsjahren einen abschlagsfreien Renteneintritt rund zwei Jahre vor der regulären Altersgrenze, je nach Geburtsjahrgang typischerweise mit 64 bis 65 Jahren. Diese Möglichkeit der vorzeitigen Rente, insbesondere für die geburtenstarken Jahrgänge, belastet Rentensystem und Arbeitsmarkt erheblich. Daher fordert das Institut der deutschen Wirtschaft, die Frühverrentung einzuschränken, um die Babyboomer möglichst lange im Erwerbsleben zu halten.
Aktuelle Pläne der Bundesregierung zur gesetzlichen Rente
Das am 6. August vom Bundeskabinett beschlossene Rentenpaket 2025 verfolgt drei zentrale Ziele: Erstens sichert es weiterhin das Rentenniveau von 48 Prozent bis mindestens 2031 (Haltelinie), zweitens rechnet die Mütterrente III die Zeiten der Kindererziehung voll an – auch rückwirkend ab 2027 für vor 1992 Geborene – und drittens wird das Anschlussverbot aufgehoben, sodass Menschen im Rentenalter leichter befristet weiterarbeiten können.
In einer Studie des Wirtschaftsweisen Prof. Dr. Martin Werding im Auftrag von Fidelity International wurde untersucht, welche Kosten dem Steuerzahler durch die geplante Stabilisierung der gesetzlichen Rente drohen. Berücksichtigt wurden die verschiedenen Varianten der im Koalitionsvertrag vorgesehenen Steuerfinanzierung der Haltelinie. Selbst in der günstigsten Variante würden die Bundesmittel für die gesetzliche Rentenversicherung von aktuell rund 134 Milliarden Euro bis 2040 auf ungefähr 198 Milliarden Euro steigen. Im Jahr 2060 könnten sich diese sogar auf knapp 270 Milliarden Euro belaufen, wobei in der teuersten Variante die Bundeszuschüsse bis 2040 auf 233 Milliarden Euro und bis 2060 sogar auf knapp 353 Milliarden Euro ansteigen könnten.
Lange Rede, kurzer Sinn: Die gesetzliche Rente steht auf extrem wackligen Beinen und ist alles andere als solide und auf gar keinen Fall nachhaltig finanziert. Und weil dem so ist, sollte jeder Bundesbürger unbedingt aktiv werden, um der vorprogrammierten Rentenlücke oder gar der drohenden Altersarmut zu entgehen.
Gold – wichtiger Baustein für die private Altersvorsorge
Die Bundesbank weist für deutsche Haushalte ein enormes Geldvermögen aus: Ende März entfielen jeweils über 1.000 Milliarden Euro auf Lebensversicherungen und Alterssicherungssysteme, gut 1.700 Milliarden Euro auf Aktien und sonstige Anteilsrechte, über 1.100 Milliarden auf Fonds sowie über 3.600 Milliarden Euro auf Bargeld, Einlagen inkl. Staats- bzw. Unternehmensanleihen.
All diese Anlagen bergen jedoch ein Kontrahentenrisiko. Selbst als sicher geltende Staatsanleihen oder Währungen sind nicht völlig risikofrei. Im Mai 2025 verloren z. B. die USA ihr letztes noch verbliebenes Triple-A-Rating, nachdem Moody’s der „Noch-Supermacht“ die Bestnote entzogen hatte. Dieses Kontrahentenrisiko, das theoretisch in einem Totalverlust enden kann, entfällt bei Gold. Es erwirtschaftet zwar keine laufenden Erträge, doch hat es seine Kaufkraft über Jahrhunderte erhalten und sich als Krisen- und Vermögensschutz stets bewährt. In den vergangenen Jahrzehnten überzeugte es zudem durch deutliche Wertsteigerungen. Seit 1999 stieg der Preis von unter 300 Dollar je Unze auf über 3.500 Dollar, was einer durchschnittlichen Rendite von mehr als neun Prozent pro Jahr entspricht. Wer mit einem unguten Gefühl an die eigene Rente denkt, sollte deshalb auch Sachwerte wie Immobilien oder Edelmetalle bei der privaten Altersvorsorge unbedingt berücksichtigen.
Einmalanlage oder Sparplan?
Wer durch eine Erbschaft, eine Versicherungsleistung, den Verkauf von Immobilien bzw. Wertpapieren oder aus anderen Gründen über ein hohes Kapitalpolster verfügt, kann problemlos ein Einmalinvestment in Goldmünzen oder -barren tätigen. Für alle anderen, wie z. B. Berufseinsteiger oder Geringverdiener, bieten sich indes Goldsparpläne an, die den schrittweisen Aufbau privater Goldreserven ermöglichen.
Beide Varianten sind grundsätzlich von der Preisentwicklung abhängig. Das grössere Kursrisiko trägt zweifellos der Anleger, der zu einem ungünstigen Zeitpunkt eine grosse Summe in Gold investiert. Sinkt dessen Preis danach stark, entstehen deutliche Buchverluste. Beim Sparplan fällt das Risiko deutlich geringer aus: In Phasen fallender Preise werden nämlich bei unveränderter Sparrate höhere Goldmengen erworben, was zu einem günstigeren Durchschnittskurs führt (Cost-Average-Effekt).
Ein Vergleich zwischen einem einmaligen Goldinvestment und einem Goldsparplan klingt auf den ersten Blick naheliegend, erweist sich in der Praxis jedoch als schwierig. Wer einen grösseren Betrag auf einmal investiert, kauft zu einem bestimmten Kurs und ist ab diesem Zeitpunkt direkt vom weiteren Marktverlauf abhängig. Die Bewertung des Investments ist daher relativ einfach nachzuvollziehen: Steigt der Goldpreis, profitiert der Anleger unmittelbar, fällt er, ist der Wertverlust sofort sichtbar. Ganz anders stellt sich die Situation bei einem Goldsparplan dar. Hier wird über viele Monate oder Jahre hinweg regelmäßig investiert, wodurch sich ein Durchschnittskurs bildet.
Dieser Durchschnitt kann vorteilhaft sein, wenn der Goldpreis zwischenzeitlich Rücksetzer zeigt, denn in diesen Phasen wird eine grössere Goldmenge erworben. Allerdings erschwert genau diese Dynamik die Prognose für die langfristige Entwicklung eines Sparplans erheblich. Niemand kann im Voraus wissen, in welchem Ausmass technische Korrekturen während der Ansparphase auftreten und wie stark diese auf den durchschnittlichen Kaufpreis wirken werden. Dies macht es schwierig, den künftigen Erfolg eines Goldsparplans seriös vorherzusagen. Während beim Einmalinvestment die Unsicherheit im Einstiegszeitpunkt liegt, hängt der Goldsparplan in besonderem Masse von der weiteren Marktentwicklung während der gesamten Laufzeit ab.
Ist der Goldsparplan ein „Steuersparmodell“?
Viele Menschen haben gar nicht die Möglichkeit, sofort grosse Beträge in Gold anzulegen, und sind deshalb auf Sparpläne angewiesen. Bei pro aurum können Geldanleger sowohl Einmalinvestments in Goldmünzen oder -barren tätigen als auch unseren hauseigenen Goldsparplan „pro aurum Tresorgold“ abschliessen. Wer die Vorteile beider Strategien nutzen möchte und zudem über die nötigen Kapitalreserven verfügt, könnte somit beide Strategien parallel verfolgen. Da Sparpläne relativ erklärungsbedürftig sind, können sich potenzielle Goldsparer auf www.proaurum-tresorgold.de darüber informieren.
Wichtig zu wissen: Bei physischen Goldkäufen in Form von Münzen oder Barren sind nach derzeitiger Rechtslage realisierte Kursgewinn nach einer Haltedauer von zwölf Monaten komplett steuerfrei. Bei Aktien, Fonds oder Anleihen werden hingegen sämtliche Erträge unabhängig von der Haltedauer pauschal mit 25 Prozent Abgeltungsteuer belastet, zuzüglich Solidaritätszuschlag und gegebenenfalls Kirchensteuer, sobald die Freibeträge (1.000 Euro für Singles, 2.000 Euro für Ehepaare) ausgeschöpft sind.
Fazit: Grundsätzlich sollte Gold nicht als Ersatz für andere Anlageklassen, sondern vielmehr als eine wertvolle Ergänzung in der Altersvorsorge interpretiert werden. Einmalanlagen sind vor allem in länger anhaltenden Aufwärtstrends interessant, Sparpläne entfalten ihre Stärken bei volatilen Märkten oder hohen Einstiegskursen. Welche Variante besser passt, hängt zum einen von der persönlichen Situation und zum anderen aber vor allem von der Entwicklung des Goldpreises ab. Klar ist jedoch: Gold bietet als inflationsgeschützter Sachwert Stabilität, Unabhängigkeit und steuerliche Vorteile – und ist damit ein solider Baustein für die private Altersvorsorge.
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Bildnachweis: RaNy
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