Den Markt für Edelmetallmünzen kann man grundsätzlich in zwei Hauptkategorien einteilen: Sammler- und Anlagemünzen. Bei pro aurum kennen sich die jeweiligen Mitarbeiter in beiden Marktsegmenten bestens aus.
Die wichtigsten Unterschiede im Blick
Während bei Sammlermünzen Ästhetik, Seltenheit, Zustand sowie Herkunft und historische Bedeutung eine grosse Rolle bei der Preisfindung spielen, werden Anlagemünzen vor allem als Investment betrachtet, das in erster Linie durch den Wert des darin enthaltenen Edelmetalls bewertet wird. Dieser liegt ab einem Feingewicht von einer Unze nahe am Materialwert. Bei Sammlermünzen können indes insbesondere historisch bedeutsame Stücke ein Vielfaches ihres reinen Edelmetallwerts erzielen. Sie erscheinen häufig in stark begrenzter Auflage und zeichnen sich durch aufwendig gestaltete Motive mit kulturellem oder historischem Bezug aus.
Der Handel mit solchen Sammlermünzen gestaltet sich für Anleger jedoch deutlich weniger transparent als bei klassischen Anlagemünzen, schliesslich können sich die Preise für identische Münzen mitunter deutlich unterscheiden, was sich unter der Kategorie „Liebhaberpreise“ einordnen lässt. Dies liegt vor allem daran, dass Sammlerwerte auf subjektiven Einschätzungen und individuellen Vorlieben eines vergleichsweise kleinen Interessentenkreises basieren, während sich der Preis von Anlagemünzen am allgemein zugänglichen Goldpreis orientiert, der für alle Marktteilnehmer gleichermassen gilt.
Anlagemünzen werden meist in hohen Stückzahlen geprägt, um der Investorennachfrage gerecht zu werden. Obwohl viele von ihnen optisch ansprechend gestaltet sind, fällt das Design eher schlicht aus und wird in der Regel über einen längeren Zeitraum beibehalten. Im Gegensatz zu Sammlermünzen, die in unterschiedlichen Legierungen und Reinheiten vorkommen können, zeichnen sich Anlagemünzen durch ihren hohen Feingehalt sowie standardisierte Gewichte aus. Als besonders liquide gelten übrigens Unzen-Münzen der Marken „Krügerrand“, „Philharmoniker“, „Känguru“, „Maple Leaf“, „American Eagle“ oder „Britannia“, die man übrigens in nahezu jedem Land in die jeweilige Landeswährung eintauschen kann. Bei seltenen Sammlermünzen gestaltet sich eine marktgerechte Monetarisierung hingegen meist deutlich schwieriger.
Langfristigen Werterhalt bieten beide Münzarten
Grundsätzlich haben beide Münzarten ihren Reiz, wenngleich Anlagemünzen – verglichen mit Sammlermünzen – weniger Fachwissen über die Marktzusammenhänge hinsichtlich ihrer Preise erfordern. Beide Kategorien weisen kein Kontrahentenrisiko aus, eignen sich zum langfristigen Werterhalt und verfügen darüber hinaus über eigene Stärken und Besonderheiten. Vereinfacht ausgedrückt kann man behaupten, dass Anlagemünzen für den klassischen Geldanleger attraktiver sind, während Sammlermünzen insbesondere die Liebhaber von Geschichte und kunstvollen Prägungen ansprechen. Entscheidend ist, die Unterschiede zu verstehen und die passende Edelmetallanlage entsprechend den eigenen Zielen und Interessen auszuwählen. Im Grunde genommen muss man hinsichtlich der beiden Gattungen nicht zwangsläufig eine „Entweder-oder-Entscheidung“ treffen, sondern kann diese auch als „Sowohl-als-auch-Kauf“ betrachten.
Mehrwertsteuerpflicht im Auge behalten
Beim Handel mit Goldmünzen sollten Anleger folgenden Aspekt auf keinen Fall ausser Acht lassen: die Mehrwertsteuerpflicht. Während diese nämlich bei Weissmetallen wie Silber, Platin und Palladium stets greift, sollten Privatanleger unbedingt zwischen mehrwertsteuerbefreitem Kapitalanlagegold und mehrwertsteuerpflichtigen Sammlermünzen oder Goldbarren mit Sammlercharakter unterscheiden. Sogenanntes Kapitalanlagegold ist in der gesamten Europäischen Union – und somit auch in Deutschland – gemäss Paragraph 25c UStG von der Mehrwertsteuer befreit.
Keine Mehrwertsteuer fällt bei Gold in Barren- oder Plättchenform mit einem von den Goldmärkten akzeptierten Gewicht und einem Feingehalt von mindestens 995 Tausendstel (99,5 Prozent) an. Selbiges gilt für Goldmünzen, die einen Feingehalt von mindestens 900 Tausendstel (90 Prozent) aufweisen, nach dem Jahr 1800 geprägt wurden, in ihrem Ursprungsland gesetzliches Zahlungsmittel sind oder waren und üblicherweise zu einem Preis verkauft werden, der den Marktwert ihres Goldgehalts um nicht mehr als 80 Prozent übersteigt. Laut einer Liste der EU-Kommission erfüllen deutlich mehr als 1.000 Goldmünzen aus verschiedenen Ländern die Bedingung für einen mehrwertsteuerbefreiten Handel.
Wer möglichst viel Gold für sein Geld erwerben möchte, sollte sich auf die weltbekannten und besonders liquide gehandelten Goldmünzen (siehe oben) konzentrieren. Diese Produkte dienen primär dem Werterhalt bzw. der Spekulation auf einen steigenden Goldpreis – nicht dem Sammeln aus numismatischer Sicht. Wer sich für Letzteres interessiert, kann sich im Internet umfassend über die Besonderheiten dieses Marktsegments informieren und über den integrierten Onlineshop bei Bedarf sogar besonders seltenes Gold in Form von historischen Münzen oder Barren erwerben.
Übrigens: Sowohl bei Kapitalanlagegold als auch bei Sammlermünzen bzw. -barren sind nach derzeitiger Rechtsprechung (Stand: Juli 2025) realisierte Kursgewinne steuerfrei, falls die jeweiligen Exemplare mindestens ein Jahr gehalten wurden. Das Erzielen steuerfreier Kursgewinne ist bei den meisten anderen Anlageklassen seit Einführung der Abgeltungssteuer (2009) nicht mehr möglich.
Bildquelle: Composing pro aurum
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