Wir haben mit Alexander Köhne, seit September vergangenen Jahres Vertriebsleiter bei pro aurum, darüber gesprochen, welche Rolle seiner Meinung nach Edelmetalle in der persönlichen Vermögensallokation spielen, welche Anknüpfungspunkte er hier aufgrund der Erfahrung aus seiner langjährigen Tätigkeit in der Vermögensverwaltung sieht und welche Bedeutung er der persönlichen Beziehung zwischen pro aurum und seinen Kunden beimisst.

Herr Köhne, wie haben Sie Ihre ersten Monate als Vertriebsleiter bei pro aurum empfunden und was hat Ihnen besonders gefallen?

In den ersten Monaten hatte ich die Möglichkeit, sowohl meine neuen Kolleginnen und Kollegen im Goldhaus in München als auch an unseren lokalen Standorten kennenzulernen. Diese Begegnungen haben mich nachhaltig beeindruckt. Die Überzeugung, dass Edelmetalle einen wichtigen Bestandteil jeder Vermögensanlage darstellen sollten, die tiefgehende Fachkenntnis sowie die Serviceorientierung unserer Kolleginnen und Kollegen sind bemerkenswert. Meines Erachtens überzeugen genau diese drei Dimensionen – Kompetenz, Haltung, Kundenfokus –, unsere Kunden Tag für Tag davon, dass sie einen Teil ihres Vermögens mit einem Gefühl der Sicherheit und des Aufgehobenseins vertrauensvoll in unsere Hände legen können.

Ausserdem konnte ich auf einigen Veranstaltungen und Messen mit unseren Kunden und Interessenten ins Gespräch kommen. Diese Begegnungen sind für mich enorm wichtig und wertvoll, da ich auf diese Weise einen ungefilterten Eindruck von den aktuellen Bedürfnissen und Themen, die unsere Kunden beschäftigen, und deren Wahrnehmung in Bezug auf pro aurum erhalte. Diese stete Rückmeldung unserer Kunden ist nicht nur für mich, sondern für alle unsere Kolleginnen und Kollegen im Vertrieb sehr wichtig. Nur im engen Austausch mit unseren Kunden können wir den Blick auf das Wesentliche, das heisst deren Bedarfe und Ziele, erhalten und schärfen.

Wie haben Sie die Marktlage zum Ende des Jahres und damit verbunden die Nachfrage seitens der Kunden von pro aurum wahrgenommen?

2022 war nicht nur aus politischer und wirtschaftlicher Sicht ein besonders herausforderndes Jahr. Die hohe Edelmetallnachfrage im vergangenen Jahr sorgte in unseren Filialen und in unserer zentralen Kundenbetreuung für sehr viel Betrieb, was für uns grundsätzlich sehr positiv ist. Doch wollen wir natürlich auch in Zeiten hoher Nachfrage unserem Leistungs- und Serviceversprechen an unsere Kundschaft gerecht werden, was nach meiner Wahrnehmung der gesamten Organisation mit viel Fleiss, Disziplin und Hingabe hervorragend gelungen ist.

Insbesondere die Monate von Februar bis Oktober haben sich als sehr starkerwiesen. Zum Jahresende hin normalisierte sich die Nachfrage wieder, doch ist hervorzuheben, dass wir nach wie vor Tag für Tag Neukunden und Erstanleger in unseren Filialen, im Onlineshop und in der telefonischen Kundenbetreuung antreffen. Dies spricht meines Erachtens dafür, dass Edelmetalle mit ihren einmaligen Eigenschaften in der Wahrnehmung auch bisher wenig dafür affiner Mitbürger immer präsenter werden. Diese Beobachtung konnten wir auch immer wieder auf unseren Messeauftritten machen. Über dieses steigende Interesse freuen wir uns sehr, da wir davon überzeugt sind, dass eine stärkere Verankerung von Edelmetallen in der Vermögensallokation unserer Gesellschaft sowohl den dahinterstehenden Individuen als auch der Gesellschaft insgesamt einen nachhaltig positiven Dienst erweisen wird.

Welche Rolle spielen Edelmetalle aus Ihrer Sicht für die Vermögen Ihrer Kundschaft?

Edelmetalle sind der ultimative Wertspeicher, der sich in den ca. 3.000 Jahren menschlicher Zivilisation stets bewährt hat. Aus unserer Sicht spielt die kurzfristige Erzielung einer positiven Rendite eher eine untergeordnete Rolle. Es geht stattdessen insbesondere um den Erhalt des Vermögens, was sowohl für den Privat- als auch den betrieblichen und institutionellen Anleger gerade in unübersichtlichen und kritischen Situationen wichtig ist. Edelmetalle sind keine „Schönwetter“-Anlage, sondern ein verlässlicher Baustein auch in Krisenzeiten. Hinzu kommen die weltweite Bekanntheit und damit einhergehende Akzeptanz sowie die hohe Liquidität und Transparenz bei der Preisbildung. Ein weiterer wichtiger Punkt, der in den letzten Jahren nach der Finanzkrise wieder etwas in Vergessenheit geraten ist, stellt für mich das bei Edelmetallen nicht vorhandene Kontrahentenrisiko dar. Das bedeutet, dass Sie nicht von einer Fondsgesellschaft, einem Wertpapieremittenten oder einer (Zentral-)Bank abhängig sind, um einen Gegenwert für Ihr Edelmetall zu erhalten. Insbesondere die Meldungen der letzten Tage rund um die Silicon Valley Bank und auch die vormals renommierte Credit Suisse sollten uns allen diese wichtige Eigenschaft erneut ins Gedächtnis rufen.

Und welche konkreten Empfehlungen haben Sie für die Umsetzung?

Im Grunde sollte jeder Bürger, der über langfristig anzulegendes Vermögen verfügt, einen Teil davon in Edelmetalle investieren. pro aurum empfiehlt hier, je nach persönlicher Situation und individueller Zusammensetzung des Vermögens, eine Spanne von fünf bis 25 Prozent. Hierzu bieten wir unseren Kunden und Interessenten die fachkundige Beratung unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in unseren Filialen und durch unsere telefonische Kundenberatung aktiv an. Meines Erachtens kann kein Hochglanzprospekt das persönliche Gespräch ersetzen. Insbesondere die richtige Aufteilung zwischen verschiedenen Edelmetallen, die passende Stückelung und vor allem die langfristig sichere Lagerung sollten sich nach den individuellen Bedürfnissen richten und auf jeden einzelnen Kunden passgenau zugeschnitten werden.

Was sind aus Ihrer Sicht die wichtigsten Aspekte einer erfolgreichen Anlage in Edelmetalle?

Da Edelmetalle, wie ich bereits vorhin angesprochen habe, der ultimative Wertspeicher sind, ist die Frage nach dem Vertrauen und der klaren Strategie von großer Bedeutung.

Mit klarer Strategie meine ich insbesondere, dass unsere Kunden sich bewusst machen müssen, dass in Zeiten der negativen Realverzinsung (Anm. d. Red.: Das bedeutet, dass die nominalen Zinsen unterhalb der Inflationsrate liegen, was aktuell seit ca. 2010 der Fall ist) ausschliesslich Sachwerte einen Ausweg aus der schleichenden Entwertung ihrer hart erarbeiteten und ersparten Vermögen bieten.

Einer dieser Sachwerte stellen Edelmetallinvestments dar, die physisch, also nicht über ETFs oder andere Finanzprodukte, und vor allem mit langfristigem Anlagehorizont getätigt werden. Trotz ihres Sachwertcharakters sind auch die Edelmetallpreise täglichen Schwankungen ausgesetzt, weshalb der langfristig zu erwartende Wertzuwachs von Edelmetallen nicht linear ist. Hier gilt es dann, die Devise „Stick to the plan“ / „Halten Sie sich an den Plan“ und nicht täglich nervös die Goldnotierungen zu verfolgen. Ich vergleiche in diesem Falle das Edelmetallinvestment gerne mit der selbst genutzten Immobilie. Beides sollte bei Geldbedarf das Letzte sein, was veräussert bzw. hergegeben wird. Es handelt sich gewissermassen um die eiserne Reserve. So wird auch kein Kunde bei seiner selbst genutzten Immobilie die Wertentwicklung wöchentlich oder gar täglich anschauen wollen.

Der zweite Aspekt des „Vertrauens“ spiegelt sich meines Erachtens darin, dass unsere Kunden auf bewährte, weltweit anerkannte Barren und Münzen setzen und die Beratung zum Thema Edelmetalle bei einem etablierten Partner wie pro aurum in Anspruch nehmen sollten. Wir empfinden grosse Achtung und Demut, dass unsere Kunden pro aurum ihr Vertrauen schenken und einen Teil ihrer Lebensleistung oder des Familienvermögens in unsere Hände zur Anlage und sehr häufig auch zur sicheren Aufbewahrung in unseren Schliessfachanlagen, dem Edelmetalldepot oder dem Zollfreilager in der Schweiz, geben. Dies spornt uns jeden Tag aufs Neue an.

Welche Erwartung haben Sie hinsichtlich des Goldpreises am Ende des Jahres 2023?

Auch bei pro aurum sind Glaskugeln aktuell ausverkauft … nein, im Ernst: Ich denke, dass diese kurzfristigen Prognosen, sei es hinsichtlich Aktienindizes oder des Goldpreises, keinen relevanten Nutzen haben und eher dem Bereich „Entertainment“ zuzuordnen sind. Es handelt sich bei Edelmetallen um eine langfristige Sachwertanlage, bei der kurzfristige Preisspekulationen keine Rolle spielen sollten.

Für strukturell steigende Edelmetallpreise sprechen die langfristigen Rahmenbedingungen Dazu gehören die Knappheit der Ressourcen, das weiterhin schwindende Vertrauen in Fiat-Währungen als Wertspeicher sowie die Politik der weltweit, trotz Zinserhöhungen, steigenden Staatsschulden, die hohe Nachfrage der Notenbanken, insbesondere aus Ländern, die in den nächsten Jahren wirtschaftlich zu den Industrieländern aufschliessen wollen, und natürlich die vielen Unsicherheitsfaktoren und Krisenherde der Welt, denen die Menschheit derzeit ausgesetzt ist.

Zum Abschluss noch eine persönliche Frage: Münzen oder Barren, wie halten Sie’s?

Obwohl ich weiss, dass Barren ein etwas günstigeres Verhältnis in Sachen Preis zu Goldwert haben, bin ich dennoch ein überzeugter Münzanleger. Mir gefallen einfach der ästhetische Aspekt und der historische Hintergrund vieler Münzen, wofür ich gerne bereit bin, die ca. ein bis zwei Prozent mehr zu bezahlen. Grundsätzlich machen Sie jedoch mit beidem nichts falsch – Gold ist und bleibt einfach Gold.


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