Die weltweite Goldnachfrage hat im dritten Quartal 2024 neue Rekorde erzielt: Nach Angaben des World Gold Council (WGC) stieg die Gesamtnachfrage um fünf Prozent im Vergleich zum Vorjahr auf 1.313 Tonnen, unterstützt durch starke Zuflüsse in Exchange Traded Funds (ETFs) und ausserbörsliche (OTC) Investitionen. Der Wert der Goldnachfrage überschritt erstmals die Marke von 100 Milliarden US-Dollar, ein Plus von 35 Prozent im Jahresvergleich. Aus dem neuesten „Gold Demand Trends“-Report lassen sich zehn Erkenntnisse ableiten:

1. Gold-ETFs kehren ins Plus zurück

Ein bedeutender Treiber für das Wachstum waren die Zuflüsse in Gold-ETFs, die mit 95 Tonnen das erste positive Quartal seit Anfang 2022 erzielten. Im Vergleich zu den Abflüssen von 139 Tonnen im Vorjahresquartal stellt dies eine bemerkenswerte Umkehr dar.

2. Schwäche bei Barren und Münzen

Der Absatz von Goldbarren und -münzen fiel hingegen um neun Prozent auf 269 Tonnen. Laut dem WGC ist diese Entwicklung auf Rückgänge in einzelnen Schlüsselmärkten zurückzuführen, während andere wichtige Märkte wie Indien eine aussergewöhnlich starke Nachfrage verzeichneten.

3. Weniger Schmuck, aber höhere Ausgaben

Die Goldschmucknachfrage sank um zwölf Prozent auf 459 Tonnen, obwohl die Ausgaben für Schmuck um 13 Prozent stiegen. Dies spiegelt die hohen Goldpreise wider, die viele Käufer zur Zurückhaltung zwangen – unterm Strich investierten sie dennoch höhere Summen.

4. Zentralbanken bleiben aktiv

Die Käufe der Zentralbanken verlangsamten sich auf 186 Tonnen, bleiben jedoch im Jahresverlauf auf einem Niveau mit den Rekordwerten von 2022. Der WGC betont, dass diese Käufe nach wie vor breit gestreut sind und die strategische Bedeutung von Gold in nationalen Reserven unterstreichen.

5. Technologie: Gold gewinnt durch KI

Im Technologiesektor stieg die Goldnachfrage um sieben Prozent auf 83 Tonnen. Insbesondere Anwendungen im Bereich der künstlichen Intelligenz trugen zu diesem Wachstum bei, obwohl der Sektor insgesamt vorsichtig bleibt.

6. Rekordhohe Goldpreise

Der durchschnittliche Goldpreis im dritten Quartal lag bei 2.474 US-Dollar pro Unze, ein Anstieg von 28 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Der Preis erreichte mehrere neue Höchststände und unterstrich die Attraktivität von Gold als Anlage in unsicheren Zeiten.

7. Boom bei OTC-Investitionen

Ausserbörsliche (OTC) Investitionen in Gold verdoppelten sich nahezu auf 137 Tonnen. Dies war das siebte Quartal in Folge mit positiven Zuflüssen und zeigt die anhaltende Bedeutung dieses Marktsegments – die OTC-Käufe werden als wichtiger Aspekt für den Gold-Boom des Jahres 2024 verstanden.

8. Nachhaltige Produktionssteigerungen

Die weltweite Goldproduktion stieg um sechs Prozent auf einen neuen Quartalsrekord von 990 Tonnen. Auch die Recyclingmenge erhöhte sich um elf Prozent.

9. Investmenttrends prägen die Nachfrage

Laut WGC waren fallende Zinssätze, geopolitische Unsicherheiten und das Bedürfnis nach Portfoliodiversifikation wichtige Faktoren für die gestiegene Goldnachfrage. Dies unterstreicht die Rolle von Gold als sicherer Hafen und Inflationsschutz.

10. Ausblick: Starke Investments, schwache Konsumnachfrage

Für das Gesamtjahr 2024 erwartet der WGC eine Fortsetzung starker ETF-Zuflüsse sowie eine solide Nachfrage nach Barren und Münzen. Schwächere Konsumausgaben und eine verlangsamte Zentralbanknachfrage dürften jedoch Gegenwind erzeugen.

Bildnachweis: SnowElf
Bildnummer: 615773763
Bildquelle: https://stock.adobe.com


Immer aktuell informiert: Folgen Sie pro aurum

So verpassen Sie nichts mehr! Informationen und Chartanalysen, Gold– und Silber-News, Marktberichte, sowie unsere Rabattaktionen und Veranstaltungen.
Facebook | Instagram | LinkedIn | Twitter

Der pro aurum-Shop

Die ganze Welt der Edelmetalle finden Sie in unserem Shop: proaurum.ch