Im letzten Jahr musste die Welt den Verlust einer bedeutenden Monarchin verkraften. Nach dem Tod von Königin Elisabeth II. am 8. September wurde ihr Sohn Charles III. zum neuen Regenten ernannt. Dieser historische Wechsel auf dem Thron wurde bald darauf auch auf Münzen dokumentiert. Nur wenige Wochen nach dem Ableben der Queen präsentierte die Royal Mint die ersten Münzen mit dem offiziellen Porträt des neuen Staatsoberhauptes.

Der renommierte britische Bildhauer Martin Jennings wurde damit beauftragt, die Entwürfe, die von König Charles III. persönlich genehmigt wurden und zukünftig auf allen britischen Münzen zu sehen sein werden, einschliesslich der Anlagemünzen wie der Britannia und den Tudor Beasts, zu gestalten. Das Porträt von Charles III. ist nach links ausgerichtet, während seine Mutter, Königin Elisabeth II., nach rechts schaute.

Der Wechsel von Elisabeth II. zu Charles III. ist auch für die Royal Mint ein bedeutendes Ereignis, da sie insgesamt fünf verschiedene Abbildungen der Queen auf Münzen veröffentlicht hat. Dr. Kevin Clancy, Direktor des Royal Mint Museums, äusserte sich zur Einführung der neuen Münzen wie folgt: „Königin Elisabeth II. hat während ihrer 70-jährigen Regentschaft mehr Münzen geprägt als jeder andere britische Monarch. In den kommenden Jahren wird es üblich sein, dass die Menschen Münzen mit dem Bildnis von König Charles III. und der vorherigen Königin Elisabeth II. im Umlauf vorfinden.“

Die Royal Mint hat eine historische Premiere geschafft, indem sie als erste Münzprägeanstalt weltweit das offizielle Porträt des neuen Königs Charles III. auf Bullionmünzen eingeführt hat. Das Bildnis von König Charles III. wird auf der Britannia-Anlagemünze mit dem Prägejahr 2023 verewigt. Dieser Jahrgang der Britannia wird somit einen besonderen Platz in der Geschichte einnehmen, da sowohl Münzen mit dem Abbild von Königin Elisabeth II. als auch mit dem Bildnis ihres Sohnes Charles erhältlich sind.

Nachdem im Januar 2023 die ersten Britannia-Anlagemünzen mit dem neuen König vorgestellt wurden, erfuhr im Februar 2023 eine bemerkenswerte numismatische Legende ebenfalls eine Veränderung. Der Designwechsel auf den Sovereign-Goldmünzen markiert das Ende einer bedeutenden Ära. Als historische Handelsmünze war der Sovereign der einzige Münztyp, der alle fünf Bildnisse der Queen in Bezug auf Gewicht und Abmessungen präsentierte. Im Jahr 1957 wurden erstmals neue Sovereign-Münzen mit dem Porträt der jungen Königin, die ein Haarband trug, eingeführt. In den folgenden Jahrzehnten wurden insgesamt vier weitere sogenannte „effigies“ auf den Sovereign-Münzen verwendet.

Viele numismatische Sensationen

Und die Liste der numismatischen Sensationen reisst an dieser Stelle noch nicht ab: Mitte des Jahres 2023 stellte die Royal Mint eine angepasste Version des ersten Münzbildnisses von Charles III. vor, auf dem der Monarch eine Krone trägt. Dieses „Crowned Effigy“ wurde anlässlich der offiziellen Krönungsfeierlichkeiten im Mai 2023 entwickelt und kommt nur für kurze Zeit zum Einsatz – so auch auf den Sovereign- und Britannia-Anlagemünzen, die ab Ende Juli 2023 in begrenzter Stückzahl auch bei pro aurum erhältlich sind.

Während im Mai 2023 die Krönungsfeierlichkeiten in Grossbritannien stattfanden, gab es auch erste Hinweise darauf, wie die Abbildung von König Charles auf Münzen in anderen Ländern aussehen wird. Die kanadische Regierung hat die Royal Canadian Mint damit beauftragt, ein Porträt von König Charles zu entwerfen und auf kanadischen Umlaufmünzen zu prägen. Es ist eine langjährige Tradition, dass die regierenden Monarchen auf kanadischen Münzen abgebildet sind, die seit dem Beginn der Produktion im Jahr 1908 von der Münzanstalt hergestellt werden, und Kanada wird an dieser Tradition festhalten.

Die aktuelle Entscheidung überrascht, da in verschiedenen Ländern zunehmend Diskussionen darüber geführt werden, ob die Abbildung des Königs beibehalten werden sollte. Es gibt Forderungen nach einer Abkehr von königlichen Darstellungen zugunsten nationaler Motive, um ein deutliches Signal für die Loslösung vom Kolonialismus und die Stärkung der staatlichen Souveränität zu setzen.

In diesem Kontext erscheint das klare Bekenntnis der Kanadier zu König Charles III. umso bemerkenswerter: Im Gegensatz zu Australien plant Kanada, den britischen König weiterhin auf seinen Banknoten abzubilden. Die Regierung und die Bank of Canada haben bekannt gegeben, dass das Porträt der verstorbenen Königin Elisabeth II. auf dem 20-Dollar-Schein bei der nächsten Überarbeitung durch das Porträt von König Charles III. ersetzt wird. Kanada zeigt den amtierenden Monarchen bereits seit 1935 auf seinen Banknoten, als die Bank of Canada mit ihrer Herstellung begann.

Die Aufmerksamkeit von Sammlern und Anlegern richtet sich nun gespannt auf Australien. Bislang war die Queen auf allen australischen Anlagemünzen wie dem Australian Kangaroo, dem Koala und dem Kookaburra zu sehen. Die Perth Mint verwendet für den Jahrgang 2023 ihrer Känguru-Anlagemünzen in Gold, Silber und Platin weiterhin das bewährte Bildnis der verstorbenen Königin, das von Jody Clark entworfen wurde. Allerdings wurden die Regierungsdaten der Königin hinzugefügt, sodass die Jahreszahlen 1952 und 2022 im oberen Teil des Motivs zu sehen sind. Somit wird auf den australischen Anlagemünzen des Jahres 2023 nicht der bereits amtierende König Charles abgebildet sein, wie es aufgrund der Mitgliedschaft Australiens im Commonwealth üblich wäre.

Ähnlich war die Situation bisher auch in Kanada, wo keine Investment-Münzen des Jahrgangs 2023 mit dem Porträt des aktuellen Staatsoberhauptes von Kanada erhältlich waren. Die Royal Canadian Mint verwendete für ihre Anlagemünzen mit dem „Maple Leaf“-Motiv aus Gold, Silber und Platin ebenfalls das bisher verwendete Bildnis von Susanna Blunt und ergänzte es um die Regierungsdaten. Diese Münzen sind zudem mit einer speziellen Markierung versehen, die vier Perlen enthält und die vier Bildnisse von Königin Elizabeth II. symbolisiert, die zuvor die kanadischen Münzen und die Daten ihrer Regentschaft zierte.

Beide Spezialausgaben werden in der Fachsprache als „Memorial Obverse“ bezeichnet, also als Gedenk-Wertseite. Der Übergang von Königin Elizabeth II. zu Charles III. ist somit nicht nur ein historisches Ereignis in der Weltgeschichte, sondern auch in der Welt der Münzen. Bereits vor einigen Monaten wurde bekannt gegeben, dass bestimmte Anlagemünzen des Jahrgangs 2023 weiterhin das Bildnis von Königin Elizabeth II. tragen, obwohl sie zu diesem Zeitpunkt nicht mehr das Oberhaupt der ausgegebenen Länder ist.

Bildquelle: pro aurum / Composing


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