Das erste Halbjahr 2024 war ein bemerkenswerter Zeitraum für Silberinvestoren. Mit einer Rendite von 28 Prozent in Euro und 24 Prozent in US-Dollar übertraf Silber viele Erwartungen und bewies seine Stärke als Wertanlage. Im Vergleich dazu erzielte Gold, das oft als der sichere Hafen in unsicheren Zeiten gilt, im gleichen Zeitraum eine Rendite von 16 Prozent in Euro und 13 Prozent in US-Dollar. Diese beeindruckenden Zahlen werfen die Frage auf, welche Faktoren hinter dem Aufschwung von Silber stehen – und die Liste der Argumente für Silber ist im Jahr 2024 besonders lang.

Ein wesentlicher Faktor für den steigenden Silberpreis ist die anhaltende Unsicherheit an den globalen Finanzmärkten. Geopolitische Spannungen, wirtschaftliche Unsicherheiten und Inflationsängste haben Investoren dazu veranlasst, ihr Portfolio zu diversifizieren und verstärkt in Edelmetalle zu investieren. Silber profitierte dabei besonders von seiner doppelten Rolle als Industrie- und Anlagemetall – und von seinem niedrigen Preis im Vergleich zu Gold, denn gerade Anleger mit einem geringen Budget nutzen Silber als Edelmetall-Investment.

Die steigende industrielle Nachfrage spielte ebenfalls eine entscheidende Rolle. Silber wird in vielen Schlüsselindustrien verwendet, darunter die Herstellung von Elektronik, Solarzellen und medizinischen Geräten. Die fortschreitende Digitalisierung und der Boom der erneuerbaren Energien trieben die Nachfrage nach Silber im Jahr 2024 weiter in die Höhe – insbesondere in den vergangenen Monaten gab es wiederholt Medienberichte zur verstärkten Produktion von Solarmodulen in China, die einen erheblichen Teil des weltweiten Silberbedarfs ausmacht.

Ein weiterer Grund für den hohen Silberpreis ist die Angebotsverknappung. Viele Silberminen weltweit haben mit Produktionsproblemen zu kämpfen, sei es durch politische Instabilität, Umweltauflagen oder schlicht durch Erschöpfung der Vorkommen. Dies führte zu einem Rückgang des Silberangebots, während zugleich die Nachfrage stieg. Diese Angebots-Nachfrage-Dynamik trieb die Preise weiter nach oben.

Im Vergleich zu Gold zeigt das Gold-Silber-Ratio von 78, dass Silber im Verhältnis zu Gold immer noch relativ günstig ist. Dieses Ratio gibt an, wie viele Unzen Silber benötigt werden, um eine Unze Gold zu kaufen. Historisch gesehen, schwankt dieses Verhältnis, aber ein Wert unter 80 wird oft als Indikator dafür gesehen, dass Silber unterbewertet ist. Im historischen Durchschnitt liegt das Gold-Silber-Verhältnis bei 50 bis 60. Investoren nutzten diesen Indikator im ersten Halbjahr 2024, um ihre Portfolios entsprechend anzupassen und verstärkt in Silber zu investieren.

Ein weiterer aktueller Treiber für den Silberpreis war die lockere Geldpolitik der Zentralbanken weltweit. Die Zinssätze blieben auch 2024 auf historisch niedrigen Niveaus, was dazu führte, dass Anleger nach renditestarken Alternativen suchten. Edelmetalle, insbesondere Silber, profitierten von diesem Umfeld niedriger Zinsen und hoher Liquidität – und es scheint, als ob die Märkte noch lange auf eine echte Zinswende warten müssten.

Technologische Innovationen und der Übergang zu einer grüneren Wirtschaft haben in den ersten sechs Monaten des Jahres 2024 ebenfalls zur steigenden Silbernachfrage beigetragen. Ein Beispiel hierfür ist die zunehmende Bedeutung von Silber in der Elektromobilität. Silber wird in Batterien und Ladeinfrastrukturen verwendet, und mit dem Anstieg der Elektromobilität stieg auch die Nachfrage nach Silber deutlich an.

Silber erwies sich 2024 zudem als wertvolle Absicherung gegen die Inflation. Während die Inflationsraten in vielen Ländern wieder anstiegen, suchten Investoren nach Möglichkeiten, ihre Kaufkraft zu erhalten. Silber, mit seiner historischen Rolle als Wertspeicher, wurde dabei zu einer attraktiven Option.

Ein weiterer wichtiger Punkt ist die zunehmende Beliebtheit von Silber-ETFs. Diese börsengehandelten Fonds ermöglichen es Investoren, einfach und kostengünstig in Silber zu investieren, was die Nachfrage nach physischem Silber zusätzlich ankurbelte. Die wachsende Akzeptanz und das Vertrauen in diese Finanzinstrumente spiegelten sich in den gestiegenen Silberpreisen wider.

Bildquelle: www.istockphoto.com


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