Seit vielen Jahren entwickelt sich das gelbe Edelmetall Gold deutlich besser als die Weissmetalle Silber, Platin und Palladium. In den vergangenen vier Wochen war jedoch das genaue Gegenteil der Fall.

Stimmung hellt sich deutlich auf

Während der Goldpreis einen Monatsgewinn von „lediglich“ vier Prozent aufweist, verteuerte sich Palladium um 11 Prozent, Silber um 9 Prozent und Platin sogar um fast 27 Prozent (Stand: 12. Juni 2025). Dies dürfte u.a. darauf zurückzuführen sein, dass in der Schmuckbranche teures Gold mehr und mehr durch Silber und Platin ersetzt wird. Unter den Marktakteuren hat sich die Stimmung hinsichtlich der in wichtigen Industriebranchen stark gefragten Weissmetalle offensichtlich deutlich aufgehellt. Es gibt nicht einen hauptverantwortlichen Auslöser, sondern mehrere Einflussfaktoren, die zu dem verstärkten Interesse an Silber, Platin und Palladium geführt und dadurch deren Preise nach oben getrieben haben.

Den beiden zur Produktion von Autokatalysatoren benötigten Edelmetalle Platin und Palladium hat u.a. die Nachricht geholfen, dass die europäischen Autoherstellern von der Politik mehr Zeit erhalten, die EU-Klimavorgaben einzuhalten. Die neue Regelung sieht vor, dass die Einhaltung der CO₂-Ziele für 2025 bis 2027 künftig auf Basis eines dreijährigen Durchschnitts bewertet wird – statt einer jährlichen Messung. Damit erhalten Autohersteller mehr Flexibilität: Rückstände in einem Jahr können durch bessere Werte in anderen Jahren ausgeglichen werden – eine direkte Reaktion auf die jüngst schwächelnde Nachfrage nach E-Autos. Ausserdem wird an den Märkten bezweifelt, dass in der EU ab 2035 tatsächlich der Verkauf von Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor verboten wird.

Einige Autoproduzenten wie Mercedes-Benz haben sich mittlerweile von ihren ehrgeizigen Pläne zur Elektromobilität verabschiedet. Ursprünglich wollten die Schwaben bis 2030 ausschliesslich E-Autos bauen und bereits 2026 sollten genauso viele reine Elektroautos und Plug-in-Hybride verkauft werden wie klassische Verbrenner, was sich als unrealistisch erwiesen hat. Auch bei BMW und VW will man am Verbrenner festhalten. Für Platin und Palladium sind dies tendenziell gute Nachrichten.

Zudem hat der Zollstreit mit den USA zuletzt an Schrecken verloren. Zum einen wächst die Hoffnung auf eine allgemeine Einigung und zum anderen verhandeln BMW, Mercedes-Benz und VW laut Medienberichten mit dem US-Handelsministerium an einem Mechanismus, der Import- und Exportleistungen miteinander verrechnet. Zudem hätten die deutschen Autohersteller Milliardeninvestitionen in den USA in Aussicht gestellt.

Risiken auf der Angebotsseite

Während sich derzeit die Nachfrageperspektiven spürbar aufhellen, dominieren auf der Angebotsseite eher die Risiken. Laut World Platinum Investment Council (WPIC) gab es in den Jahren 2023 und 2024 bspw. ein Angebotsdefizit von 896.000 bzw. 992.000 Feinunzen Platin zu vermelden, welches sich in diesem Jahr laut Schätzungen auf 966.000 Unzen reduzieren soll. Ein weiteres Risiko stellt auf der Angebotsseite die Tatsache dar, dass Südafrika, Simbabwe und Russland als grösste Förderländer von Platin fungieren und seit Längerem unter massiven wirtschaftlichen Problemen leiden. Für 2025 prognostiziert der WPIC zwar einen Nachfragerückgang um vier Prozent, die Chance auf eine positive Überraschung hat sich zuletzt aber spürbar verbessert.

Bei Silber übertrifft die Nachfrage bereits seit dem Jahr 2019 die Nachfrage, wobei sich laut Schätzungen des Silver Institute das Defizit in diesem Jahr von 210,5 Millionen auf 187,6 Millionen Unzen reduzieren soll. Auf den Silberpreis hat sich das defizitäre Angebot bislang allerdings nicht sonderlich positiv ausgewirkt. Ungeachtet dessen haben sich in den vergangenen Wochen aber auch am Silbermarkt sowohl die Stimmung als auch die Perspektiven deutlich aufgehellt. Mehr als die Hälfte der globalen Silbernachfrage stammt aus diversen Industrien, von denen einige als besonders wachstumsstark gelten. Mit Blick auf die Autoindustrie profitiert das Edelmetall in besonders hohem Masse von der Elektromobilität sowie der verstärkten Digitalisierung innerhalb dieser Branche sowie in den Bereichen, Photovoltaik, Elektronik und Künstliche Intelligenz.

Von den drei Weissmetallen wird lediglich Silber als monetäre Krisenwährung wahrgenommen und aufgrund seines niedrigen Preises häufig etwas despektierlich als „Gold des armen Mannes“ bezeichnet. Deshalb wird Silber gern mit Gold verglichen, wobei sich als Bewertungskennzahl das Gold/Silber-Ratio besonders gut eignet. Es zeigt nämlich auf, wie viele Feinunzen Silber zum Kauf einer Feinunze Gold benötigt werden. Ein hoher (niedriger) Wert lässt Silber preisgünstig (teuer) erscheinen, allerdings nur im Vergleich zu Gold. Derzeit bewegt sich die Kennzahl – trotz des jüngsten Einbruchs von über 100 in Richtung 90 – über ihrem langfristigen Durchschnittswert, wodurch sich eine erhöhte Outperformancechance gegenüber Gold ergibt.

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Investoren und Spekulanten in Kauflaune

Eine wichtige Rolle bei der jüngsten Kursrally der Weissmetalle spielten – neben ETF-Investoren – auch die hochspekulativen Akteure an den Terminmärkten. Sie wetten via Futures in gehebelter Form auf das Auf und Ab der Preise und sind hinsichtlich der drei Weissmetalle zuletzt optimistischer geworden. So haben z.B. Grossspekulanten (Non-Commercials) bei Silber und Platin ihre Netto-Long-Position (mehrheitlich optimistisch gestimmt) in den vergangenen vier Wochen massiv nach oben gefahren und brachten dadurch ihren gestiegenen Optimismus zum Ausdruck. Bei Palladium haben sie ihre Netto-Short-Position (mehrheitlich pessimistisch gestimmt) deutlich zurückgefahren, wodurch immerhin ein nachlassender Pessimismus angezeigt wird.

Verstärktes Kaufinteresse gab es aber auch im ETF-Sektor zu beobachten. Bei dieser Form des Edelmetallinvestments handelt es sich um börsennotierte Wertpapiere, bei denen die Edelmetalle gekauft und physisch hinterlegt werden, wobei einige Anbieter damit sogar einen Lieferanspruch verbinden. Mehrwertsteuer fällt beim Handel zwar nicht an, allerdings besteht grundsätzlich ein Kontrahentenrisiko. Wichtig zu wissen: Man besitzt die Edelmetalle nicht und muss darauf vertrauen, dass diese tatsächlich hinterlegt und im Fall der Fälle auch tatsächlich ausgeliefert werden.

Beide Marktsegmente haben erfahrungsgemäss einen starken Einfluss auf die Preisentwicklung der Edelmetalle und dürften deren charttechnischen Ausbruch nach oben begünstigt haben. Viele charttechnische Indikatoren liefern für Silber, Platin und Palladium derzeit überwiegend Kaufsignale. Auf der Charttechnik-Website Tradingview werden zum Beispiel auf Basis von insgesamt 26 erfassten Parametern Silber, Platin und Palladium zusammenfassend als „Kauf“ eingestuft. Alle drei Charts sind dadurch gekennzeichnet, dass die Edelmetalle derzeit über ihrer 200-Tage-Linien notieren und diese zudem einen Aufwärtstrend anzeigen. Beides gilt in der Lehre der Charttechnik als positiver Begleitumstand. Den stärksten Ausbruch nach oben gibt es derzeit übrigens bei Platin zu beobachten. Unter sämtlichen Edelmetallen weist es mit über 40 Prozent seit dem Jahreswechsel die beste Performance auf, gefolgt von Gold (29 Prozent), Silber (25 Prozent) und Palladium (19 Prozent).

Zollfreilager – für Weissmetalle prädestiniert

Wer in Deutschland Silber, Platin oder Palladium in physischer Form kauft, unterliegt normalerweise der Mehrwertsteuerpflicht. Diese verteuert den Kaufpreis erheblich, was sich negativ auf die potenzielle Renditechance bzw. das Erreichen der Gewinnzone auswirkt. Dieser Nachteil lässt sich relativ leicht – und selbstverständlich völlig legal – über ein sogenanntes Zollfreilager umgehen. pro aurum ermöglicht Ihnen über ein in der Nähe von Zürich angesiedeltes Zollfreilager den mehrwertsteuerfreien Handel von Weissmetallen. Dieser überzeugt nicht nur durch die niedrigeren Kaufpreise, sämtliche dort eingelagerten Bestände haben aus rechtlicher Sicht auch den Status von „Sondervermögen“ und sind dadurch vor einer Insolvenz des Lagerverwalters geschützt. Ausserdem sind alle eingelagerten Edelmetalls vollumfänglich versichert und werden ausserhalb der EU, an einem der sichersten Finanzplätze der Welt, verwahrt.

Diese Grafik zeigt den Preisvorteil beim Silberkauf über das pro aurum Zollfreilager:

Preisvorteil beim Silberkauf über das pro aurum Zollfreilager

Bildnachweis: Olivier Le Moal
Bildnummer 128990891
Bildquelle: istockphoto.com


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