Wer kennt es nicht, das Erkältungsmittel Sinupret? Die Firma Bionorica feierte 2023 ihr 90-jähriges Firmenjubiläum und pro aurum hatte die Gelegenheit, mit Prof. Michael Popp, dem Vorstandsvorsitzenden des Unternehmens, ein Interview zu führen.

Diverse, auf Heilkräutern basierende Bionorica-Produkte helfen den Menschen bei zahlreichen gesundheitlichen Beschwerden. Firmenchef Popp geniesst aber nicht nur als erfolgreicher Unternehmer, sondern über die von ihm gegründete Stiftung Natureheart Foundation for Kids auch als Wohltäter hohes Ansehen.

pro aurum: Die meisten unserer Leser werden wahrscheinlich weniger das Unternehmen Bionorica, sondern vor allem dessen populärstes Produkt Sinupret kennen. Können Sie die Besonderheiten dieses Heilmittels und die Herausforderungen hinsichtlich der Produktion kurz vorstellen?

Prof. Michael Popp: Unser erfolgreichstes Produkt Sinupret ist mit über 90 Jahren bereits so alt wie unsere Firma und stammt aus der Erfahrungsmedizin meines Grossvaters. Es ist eine besondere Kombination aus den fünf heimischen Heilpflanzen gelber Enzian, Schlüsselblume, Ampferkraut, Holunder und Eisenkraut. Das Sinupret von heute hat allerdings mit der ursprünglichen Version meines Grossvaters wenig zu tun, da unsere Heilpflanzen mittlerweile von uns eigens kultivierte Züchtungen darstellen und dadurch über optimale Eigenschaften verfügen. Im Grunde genommen haben wir Saatgut für unsere eigenen, nicht kopierfähigen Sorten entwickelt. Dank unserer Hightech-Produktion und patentierter Herstell- und Analyseverfahren gelingt uns dadurch die dauerhafte Sicherung der Produktqualität bzw. Heilwirkung.

Erfolgt der Anbau in Eigenregie oder nutzen Sie die Dienste externer Landwirte?

Uns beliefern auch Landwirte im Vertragsanbau, die wir engmaschig kontrollieren. Dabei greifen wir auf unsere selbst entwickelten Analyseverfahren und Prüfgeräte zurück, die schnelle Ergebnisse liefern und mittlerweile so klein geworden sind, dass sie sich sogar für den Einsatz auf den Feldern eignen. Teilweise führen wir pro Feld bis zu 7.000 Analysen durch, um den optimalen Erntezeitpunkt zu ermitteln. Ohne künstliche Intelligenz wäre dies alles gar nicht möglich und ich wage zu behaupten, dass Bionorica weltweit zur Gruppe der digitalsten Unternehmen gehört. Bionorica ist ein absolutes Hightech-Unternehmen.

Wie kam es dazu, dass sich das aus Heilpflanzen basierende Medikament Sinupret mittlerweile nicht nur zum meistverkauften Erkältungsmittel Deutschlands, sondern auch in Europa und weltweit bestens entwickelt hat?

Im Grunde genommen ist es relativ einfach zu begründen. Wie bei jeder guten Marke hat man vor allem dann Erfolg, wenn die Qualität stimmt und sich dies auch herumgesprochen hat. In unserem Fall gibt es natürlich zahlreiche Studien, welche die Wirksamkeit von Sinupret bestätigt haben und eine wichtige Voraussetzung für gesunde Nachfragezuwächse darstellen. 2012 haben wir zum Beispiel „Sinupret extract“ weltweit patentieren lassen. Bei der Vermarktung dieser wissenschaftlichen Erkenntnisse helfen uns aber auch die Empfehlungen von Apothekern, HNO-Ärzten sowie Kinderärzten. So haben wir im Rahmen einer Untersuchung erfahren, dass 90 Prozent der Ärzte Sinupret selbst verwenden bzw. ihren Familienangehörigen und Freunden empfehlen.

In den vergangenen Jahren haben Sie sich nicht nur zum erfolgreichen Unternehmer, sondern auch zum grosszügigen Unterstützer gemeinnütziger Organisationen entwickelt. Gibt es ein Ereignis, das man als Auslöser dieses sozialen Engagements betrachten kann?

Auf jeden Fall – im Rahmen der Vermarktung unseres gynäkologischen Produkts Mastodynon in Osteuropa war ich nämlich viel in der Ukraine unterwegs und bin dadurch auf die katastrophale Lage der dortigen Krankenhäuser aufmerksam geworden. Diese Erfahrung kann man zweifellos als Auslöser betrachten, zahlreiche Hilfsprojekte zur Unterstützung von Kindern ins Leben zu rufen. Mittlerweile unterstützen wir weitere internationale Hilfsprojekte in Kirgistan, Usbekistan, Kasachstan, Spanien, Syrien und der Republik Moldau. Daneben unterstützen wir aber auch Initiativen in der Region Oberpfalz bzw. Nürnberg sowie in anderen deutschen Städten. Unsere Spenden fliessen zum einen in medizinische Einrichtungen und zum anderen aber auch in diverse Therapie-, Reha- und Bildungsprojekte.

Die im Jahr 2007 von Ihnen gegründete gemeinnützige Stiftung, die heute unter dem Namen „Natureheart Foundation for Kids“ aktiv ist, unterstützt zahlreiche wohltätige Projekte. Möchten Sie deren Arbeit und Ziele kurz erläutern?

Die Arbeit von Natureheart zeichnet sich dadurch aus, dass wir die von uns begleiteten Projekte dauerhaft unterstützen möchten. Einen grossen Vorteil stellt meiner Meinung nach der Umstand dar, dass sämtliche Verwaltungskosten von mir persönlich getragen werden. Das heisst: Jeder Spenden-Euro kommt komplett unseren Hilfsprojekten zugute. Ausserdem kümmern sich die Mitarbeiter der Stiftung vor Ort um die Verwendung der Geldmittel, damit diese möglichst effektiv eingesetzt werden. Zusammen mit dem Stiftungsrat versuchen wir dann, das Spendenaufkommen des Vereins zu erhöhen, um den Schwächsten der Gesellschaft noch mehr zu helfen: den Kindern. Dies gelingt uns unter anderem dadurch, indem wir einmal im Jahr zu einem grossen Charity-Dinner in München einladen.

Wie gelingt es Ihnen, die Leitung eines mittelständischen Unternehmens mit über 2.000 Mitarbeitern, die Arbeit als Stifter bzw. Stiftungsvorstand und das Familienleben unter einen Hut zu bringen?

Dank des Stiftungsbeirats, der mich sehr stark unterstützt, gelingt mir dies eigentlich recht gut. Da wir über Jahre dieselben Projekte betreuen, sind wir ein gut eingespieltes Team und stehen mit den Verantwortlichen vor Ort regelmässig in Kontakt und stimmen uns bei Bedarf ab. Und eines sollte man mit Blick auf wohltätiges Engagement auf keinen Fall ausser Acht lassen – die daraus gewonnenen unbezahlbaren Glücksmomente. So werde ich zum Beispiel nie vergessen, wie ein junges Mädchen, das Jahre zuvor noch auf einen Rollstuhl angewiesen war, während meiner Rede in der Einrichtung aufsprang, auf mich zurannte und mich herzlich umarmte. Sehr gut erinnere ich mich auch an einen jungen Mann, den wir vor Jahren ebenfalls behandelt haben. Im vergangenen Jahr wurde dieser bei den Special Olympic World Games in Berlin sogar Leichtathletik-Weltmeister. Für mich ist dies eindeutig mehr wert als die Zeit, die ich dafür aufwende. Viele unserer Spender sehen dies übrigens ähnlich. Sie interessieren sich für konkrete Projekte und begleiten uns teilweise, um möglichst nah dran zu sein.

Angesichts des weltweit zu beobachtenden Problems der wachsenden Kinderarmut dürfte der Bedarf grenzenlos sein. Wie geht die Stiftung bei der Auswahl, Förderung und Entwicklung neuer Vorhaben konkret vor?

Derzeit konzentrieren wir uns weniger auf neue Projekte, sondern vor allem auf das reibungslose Funktionieren der aktuellen. Weil öffentliche Gelder verstärkt gestrichen werden, muss unsere Stiftung teilweise sogar die Gehälter der Helfer aufbringen. Und immer dann, wenn die Spenden einmal geringer als die Ausgaben ausfallen, springe letztendlich ich selbst mit meinem Privatvermögen ein.

Laut dem Deutschen Spendenrat e.V. hat die deutsche Bevölkerung im vergangenen Jahr mit fast fünf Milliarden Euro ungefähr zwölf Prozent weniger als im Jahr zuvor gespendet. Welche Erfahrung hat Ihre Stiftung hinsichtlich der aktuellen Spendenbereitschaft gemacht?

Dieses Problem sehe ich bei unserer Stiftung eher nicht, da wir sehr viele Spender haben, die uns kontinuierlich unterstützen. Dies dürfte unter anderem daran liegen, dass wir die Öffentlichkeit über die Natureheart-Website sowie unseren Newsletter ständig über aktuelle Projekte oder Aktionen informieren und dadurch zu Spenden animieren – getreu dem Motto: Neue Spender sind stets herzlich willkommen.

Zu guter Letzt noch eine eher private Frage: Wie halten Sie es – losgelöst von Ihrer Beteiligung am eigenen Unternehmen – mit dem Investieren in die ganz normalen Anlageklassen, welche favorisieren Sie und welche gefallen Ihnen weniger?

Natürlich sollte man seine Geldanlagen breiter fächern und dabei vor allem Immobilien und Aktien berücksichtigen. Ausserdem sollte meiner Meinung nach auch Gold eine wesentliche Rolle spielen, wobei dessen Anteil jeder selbst bemessen sollte. Hochinteressant finde ich übrigens auch das Beimischen von Kunst und Diamanten. Wo ich bislang nicht investiert habe – und höchstwahrscheinlich auch in Zukunft nicht einsteigen werde – ist der Bitcoin. Bedingt durch meine Einstellung glaube ich daran eher nicht. Ich favorisiere eindeutig die klassischen Anlageklassen.

Natureheart Foundation for Kids:
https://www.natureheart-foundation.de/
Tel. +49(0)9181/406-1289
info@natureheart-foundation.de

Spenden gerne an:
Natureheart Foundation for Kids
UniCredit Bank AG | IBAN: DE56 7602 0070 0648 9336 14 | BIC: HYVEDEMM460

Bildquelle: © Sabine Freudenberger / Bionorica


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