Die Frage, in welcher Einheit Preise angegeben werden sollen, klingt auf den ersten Blick banal, ist jedoch von enormer Bedeutung. Die Internetseite pricedingold.com liefert interessante Erkenntnisse und zeigt eindrucksvoll, dass Gold – insbesondere auf lange Sicht – beim Kaufkrafterhalt perfekt funktioniert hat.
Gold als Wertmassstab nutzen
Heute sind wir es gewohnt, dass Güter und Dienstleistungen in den offiziellen Landeswährungen ausgezeichnet werden – in Euro, Dollar, Yen oder Pfund Sterling. Doch diese Währungen sind, wie die Geschichte immer wieder zeigt, alles andere als stabile Wertmassstäbe. Sie unterliegen politischen Einflüssen, Zentralbankentscheidungen, Konjunkturschwankungen und Inflationszyklen und vor allem in Zeiten mit hoher Inflation einem erheblichen Kaufkraftverlust. Gold hingegen hat sich über Generationen hinweg als universelles Wertaufbewahrungsmittel und als verlässlicher „Kaufkrafterhalter“ erwiesen. Der Gedanke, Preise nicht in einer nationalen Fiat-Währung, sondern in einer Gewichtseinheit von Gold – etwa Milligramm, Gramm oder Unzen – zu messen, eröffnet daher eine ausgesprochen interessante Perspektive auf das Thema „Preisstabilität“.
Der zentrale Vorteil einer Preisbemessung in Gold liegt in seiner Eigenschaft als „hartes Geld“, was vor allem auf seine Seltenheit zurückzuführen ist. Während Zentralbanken theoretisch unbegrenzt Geldmengen schaffen können, ist das Goldangebot durch natürliche Vorkommen und Förderkapazitäten limitiert. Der Härtegrad von Gold lässt sich sehr gut mit der Kennzahl Stock-to-Flow (S/F) erklären. Sie setzt die weltweiten Goldbestände („Stock“) ins Verhältnis zur jährlichen Goldminenförderung („Flow“). Bei Gold liegt dieser Wert traditionell sehr hoch – aktuell bei 59,3. Dies bedeutet, dass es Jahrzehnte dauern würde, den global existierenden Goldvorrat durch Förderung zu verdoppeln. Diese Knappheit macht Gold besonders widerstandsfähig gegen Inflation und unterstreicht seinen Charakter als „hartes Geld“.
Wenngleich kurzfristige Goldpreisschwankungen die Preisstabilität beeinträchtigen können, hat der Inflationsschutz Gold auf lange Sicht nicht nur Kaufkraft erhalten, sondern dank seiner Rekordfahrt teilweise sogar deutlich an Kaufkraft gewonnen. Ein beliebter Beleg, dass Gold die Kaufkraft über Jahrhunderte bewahrt hat, stellt das nachfolgende Beispiel dar. Für eine Feinunze Gold konnte man bereits im alten Rom eine hochwertige Toga samt Ledergürtel erwerben – und heute reicht derselbe Gegenwert aus, um einen massgeschneiderten Anzug mit Schuhen zu kaufen.
Lieber Gold statt Geld sparen
Überträgt man diesen Gedanken auf heutige Konsum- und Investitionsgüter, wird der Vorteil klar sichtbar. Nehmen wir den aktuellen Goldpreis: In Zeiten, in denen Gold auf Rekordhöhen steigt, erscheinen viele Waren und Dienstleistungen in Gold gemessen günstiger als in einer schwächelnden Landeswährung. Das bedeutet: Nicht die Güter selbst sind teurer geworden, sondern die Kaufkraft des Papiergeldes ist gesunken. Während Konsumenten in Euro oder Dollar das Gefühl haben, dass Lebensmittel, Energie oder Immobilienpreise explodieren, zeigt eine Betrachtung in Gramm Gold oft ein anderes Bild. Eine Wohnung, die in Euro gerechnet heute doppelt so viel kostet wie vor 15 Jahren, ist in Gold gemessen mitunter sogar billiger geworden. Damit wird deutlich: Preissteigerungen sind in vielen Fällen Ausdruck der inflationsbedingten Geldentwertung, nicht realer Verteuerung der Güter.
Besonders anschaulich wird dieses Phänomen, wenn man langfristige Preisreihen betrachtet. Hier bietet die Website pricedingold.com ein nützliches Werkzeug. Dort werden Kurse von Aktienindizes, Rohstoffen, Immobilien und anderen Anlageklassen nicht in Dollar oder Euro, sondern in Gold abgebildet. So wird sichtbar, wie viel Gramm Gold man zu einem bestimmten Zeitpunkt für den S&P-500-Index, für ein Fass Öl oder für ein durchschnittliches Haus in den USA hätte aufwenden müssen. Solche Vergleiche zeigen eindrucksvoll auf, dass viele Vermögenswerte in Gold gerechnet eine erstaunliche Stabilität aufweisen – während sie in Fiat-Währungen scheinbar dramatische Kursanstiege oder -einbrüche verzeichnet haben.
Ölpreis ist in Gold gerechnet gesunken
Ein Blick auf den Ölpreis verdeutlicht dies besonders eindrucksvoll. Wahlweise kann man sich auf priceingold.com den Preisverlauf für ein Fass Rohöl seit 1950, seit 1985 oder seit 2006 betrachten und kommt stets zum selben Ergebnis. Während ein Fass Rohöl in den 1970er-Jahren nur wenige Dollar kostete und in den 2000er-Jahren über 100 Dollar anstieg, bewegte sich dessen Preis in Gold über Jahrzehnte hinweg in einem relativ stabilen Band und hat sich über den Gesamtzeitraum sogar verbilligt. Ähnliches gilt für Nahrungsmittel, Energie oder Arbeitslöhne.
Dadurch wird klar: Gold neutralisiert den Effekt von Währungsinflation und ermöglicht es, den „realen“ Preis einer Ware zu erkennen. Bei folgenden als Preistreiber der vergangenen Jahre wahrgenommenen Rohstoffen liefert der in Gold umgewandelte Chart ein völlig anderes Bild: Kaffee, Kakao, Kupfer und Zucker. Als hochinteressant kann man aber vor allem den Preis des Dollars in Milligramm Gold einstufen. 1900 war dieser noch 1.500 Milligramm, 1997 mehr als 85 Milligramm und 2006 immerhin über 55 Milligramm wert. Bei einem aktuellen Goldpreis von 4.037 Dollar pro Unze entspricht die US-Währung derzeit einem Gegenwert von lediglich 7,7 Milligramm.
Bei private Altersvorsorge auf Gold vertrauen
Ein weiterer Aspekt betrifft die Planungssicherheit. Wer beispielsweise seine Altersvorsorge, seine Immobilieninvestition oder seine Unternehmensstrategie in Gold misst, erhält eine langfristig verlässlichere Kalkulationsgrundlage. Gerade in Zeiten hoher Staatsverschuldung, geldpolitischer Experimente und wachsender Inflationsängste kann die Orientierung an Goldpreisen helfen, den realen Werterhalt von Ersparnissen und Investitionen einzuschätzen. Auch im internationalen Handel könnte eine Preisbemessung in Gold Vorteile bringen, da Gold als global anerkannte Recheneinheit unabhängig von Währungsschwankungen funktioniert. Zwar ist ein vollständiges Zurück zum Goldstandard heute kaum realistisch, doch als analytisches Werkzeug gilt die „Preis-in-Gold“-Perspektive als ausgesprochen nützlich.
Natürlich gibt es auch Einschränkungen. Gold selbst schwankt auf kurzen Zeitachsen erheblich im Preis, und wer Preise nur in Gold bemisst, muss sich darauf einstellen, dass die Werte im Monats- oder Jahresvergleich deutliche Bewegungen zeigen können. Dennoch liegt der entscheidende Punkt in der langfristigen Betrachtung: Während Dollar, Euro oder andere Währungen in 20 Jahren erheblich an Kaufkraft verloren haben, zeigt Gold im selben Zeitraum eine deutlich stabilere Bilanz.
Die Idee, Preise in Gold zu messen, ist also weniger eine praktische Aufforderung, dass Bäcker ihr Brot in Milligramm Gold auszeichnen sollten, sondern vielmehr ein Denkanstoss. Es geht darum, die verzerrende Wirkung der Papiergeldinflation sichtbar zu machen und den Blick auf das zu richten, was tatsächlich „teurer“ geworden ist und was lediglich Ausdruck einer schwächelnden Währung ist. Wer diesen Blick schärfen will, findet auf Plattformen wie pricedingold.com oder ähnlichen Informationsdiensten eine wertvolle Datenbasis, um die historische Kaufkraftentwicklung in Gold zu verfolgen.
Und was lernen wir daraus?
Am Ende steht die Erkenntnis: Gold ist nicht nur ein Anlageobjekt, sondern auch ein Massstab, mit dem man wirtschaftliche Entwicklungen und die Stabilität von Währungen kritisch hinterfragen kann. Wer Preise in Gold betrachtet, kann sich besser vor Illusionen schützen, die durch inflationäre Geldsysteme entstehen. Der Gedanke, Preise in Gramm oder Unzen zu messen, führt uns vor Augen, dass nicht die Güter selbst in unbegrenzter Geschwindigkeit teurer werden – sondern dass die Kaufkraft unserer Währungen immer weiter schwindet. Gerade deshalb lohnt es sich, den Goldmassstab regelmässig heranzuziehen, um die reale ökonomische Lage besser zu verstehen. Letztendlich sollte man daher einen mehr oder weniger grossen Teil des Geldvermögens in Gold umtauschen.
Bildnachweis: Panuwat Dangsungnoen
Bildnummer: 1297953298
Bildquelle: istockphoto.com
Immer aktuell informiert: Folgen Sie pro aurum
So verpassen Sie nichts mehr! Informationen und Chartanalysen, Gold– und Silber-News, Marktberichte, sowie unsere Rabattaktionen und Veranstaltungen.
Facebook | Instagram | LinkedIn | Twitter
Der pro aurum-Shop
Die ganze Welt der Edelmetalle finden Sie in unserem Shop: proaurum.ch