Das Jahr 2024 wird als goldenes Jahr in die Geschichte eingehen – der Goldpreis kennt seit dem Jahresanfang nur noch eine Richtung: nach oben. Der World Gold Council blickt in seinem Marktbericht zurück auf das zweite Quartal 2024, in dem die weltweite Nachfrage nach Gold ein Rekordniveau erreicht hatte: Mit einem deutlichen Anstieg der Nachfrage, insbesondere im Bereich Over-the-Counter (OTC), wurde ein neuer Höchststand erzielt. Auch die Käufe der Zentralbanken trugen erheblich zu dieser Entwicklung bei, da sie zwischen April und Juni insgesamt 183 Tonnen erwarben. Dies führte zu einer Gesamtmenge von 483 Tonnen im ersten Halbjahr – ebenfalls ein neuer Rekord. Besonders die Länder Polen, Indien, die Türkei, Usbekistan und Tschechien zählten zu den grössten Käufern, während die Nachfrage aus China, zumindest offiziell, nachliess.

Die Zentralbank in China hat in den letzten 18 Monaten insgesamt 316 Tonnen Gold gekauft, womit sie ihre Reserven auf fast 2.300 Tonnen erhöhten. Damit belegt China nun den siebten Platz in der Rangliste der weltweit grössten Goldreserven. Dennoch hat sich das Kaufverhalten im zweiten Quartal abgeschwächt. Im Gegensatz dazu verzeichneten die Philippinen und Kasachstan Rückgänge in ihren Beständen, mit Verkäufen von jeweils zwölf Tonnen Gold.

Gold-ETFs blieben im zweiten Quartal 2024 auf der Verkäuferseite, doch die Abflüsse von nur sieben Tonnen waren deutlich geringer als in den vorangegangenen Quartalen. Dies deutet auf eine Stabilisierung der Marktstimmung hin. Am Ende des Quartals lag der Bestand der Gold-ETFs bei 3.105 Tonnen, was auf einen Rückgang des Interesses institutioneller Investoren an Gold hinweist.

Die Schmucknachfrage reagierte negativ auf die hohen Goldpreise und verzeichnete im zweiten Quartal einen Rückgang von 19 Prozent auf 391 Tonnen. Dies war das niedrigste Niveau seit vier Jahren, da Verbraucher sich angesichts der Preisentwicklung zurückhielten. Besonders in preissensiblen Märkten wirkte sich die Preisschwankung auf das Kaufverhalten aus.

Demgegenüber stieg die industrielle Nachfrage nach Gold im zweiten Quartal um elf Prozent auf 81 Tonnen an. Dieser Anstieg wurde hauptsächlich durch das Wachstum im Elektronikbereich getragen, wo Gold aufgrund seiner hervorragenden Eigenschaften in der Elektronikproduktion weiterhin stark gefragt ist.

Auf der Angebotsseite konnte die Minenproduktion im ersten Halbjahr 2024 um zwei Prozent auf 1.788 Tonnen gesteigert werden, was ebenfalls einen neuen Rekord darstellt. Im zweiten Quartal lag die Produktion bei 929 Tonnen, was einem Anstieg von drei Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal entspricht. Besonders in Indonesien, Kanada und der Elfenbeinküste gab es erhebliche Produktionssteigerungen, während Länder wie Mexiko, Australien, Mali und Russland Rückgänge verzeichneten.

Die Kosten für die Goldproduktion stiegen ebenfalls, wobei die All-in-Kosten nun bei 1.439 US-Dollar pro Unze liegen. Trotz dieser höheren Kosten profitieren die Produzenten aufgrund der weiterhin hohen Goldpreise von attraktiven Margen. Metals Focus prognostiziert, dass die Minenproduktion 2024 ein neues Rekordjahr erreichen und möglicherweise den bisherigen Rekord von 3.658 Tonnen aus dem Jahr 2018 übertreffen könnte.

Recycling spielte im zweiten Quartal eine zunehmend wichtige Rolle, mit einem Anstieg von vier Prozent auf 335 Tonnen, dem höchsten Wert für ein zweites Quartal seit 2012. Allerdings blieb das Recyclingvolumen immer noch vier Prozent unter dem des ersten Quartals, was vor allem durch eine erhöhte Aktivität in Europa kompensiert wurde. Diese Entwicklung zeigt, dass die hohen Goldpreise auch das Recyclinggeschäft ankurbeln.

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