Wer am Abend des 8. September 2022 die Internetpräsenz der britischen Royal Mint angesteuert hatte, um eine Münze zu bestellen, sah nur eine kurze Mitteilung: „Infolge der äusserst traurigen Nachricht vom Tod der Königin erleben wir ein hohes Aufkommen an Zugriffen auf unserer Website.“ Um einen Absturz der Website zu verhindern, hat die Mint kurzerhand eine Warteschlangen-Technik installiert, die am gestrigen Abend von rund 5.000 Personen kontinuierlich herunter zählte, bis die einzelnen Besucher auf die Website gelassen wurden.

Die Nachricht vom Tod der britischen Königin Elisabeth II. hat die Welt am Donnerstagabend überrascht und in Schockstarre versetzt. Noch kurz zuvor hatte das Vereinigte Königreich das Platin-Jubiläum der Queen mit einer fulminanten Party gefeiert und es wurde die grenzenlose Wertschätzung deutlich, die die Monarchin im Volk erfuhr. Unabhängig von Alter, Geschlecht oder sozialem Hintergrund verstanden sie die Menschen als Stabilitätsanker und als Konstante über die Jahrzehnte hinweg.

Der Tod der Queen stellt auch in der Welt der Numismatik eine tiefe Zäsur dar. Die britische Königin war die meistgeprägte Frau der Welt und nicht nur auf den Umlauf-, Gedenk- und Anlagemünzen aus Grossbritannien zu sehen, sondern auch auf den Zahlungsmitteln von Commonwealth-Staaten wie Australien, Kanada oder Neuseeland.

Im Sortiment des Edelmetallhandels ist Elisabeth beispielsweise auf dem Maple Leaf aus Kanada und auf dem Australian Kangaroo zu sehen. Die Prägestätten, darunter die Royal Mint in Grossbritannien und die Perth Mint in Australien, werden nun Entwürfe für ein Bildnis des neuen Königs Charles entwickeln und diese beim Hof zur Genehmigung vorlegen, damit Charles III. voraussichtlich ab dem Jahr 2023 auf Münzen als neuer Herrscher verewigt werden kann. Ein Detail steht bereits fest: Der neue König wird seinen Kopf auf den Münzen wohl nach links und damit in entgegengesetzter Richtung zu seiner Vorgängerin drehen. Hierbei handelt es sich um eine jahrhundertelange Tradition.

Der Jahrgang 2022 wird durch den Tod der Jahrhundert-Monarchin sowohl für Gedenk- als auch für Anlagemünzen eine ganz besondere Bedeutung haben. Es ist der letzte Jahrgang, der die Queen zeigt. Er schliesst somit auch das Sammelgebiet der Queen-Münzen ab. Und die Nachfrage nach Sonderprägungen mit dem Bildnis ihrer Majestät ist bereits jetzt gewaltig, wie der Andrang auf der Website der Royal Mint deutlich macht. In den Mittelpunkt dürfte nun auch die Sovereign-Sonderprägung aus dem Jahr 2022 rücken, die als Erinnerung an das Platin-Jubiläum auch für Edelmetall-Anleger hergestellt wurde.

Die historische Bedeutung von Königin Elisabeth für die Münzprägung wird in einem Statement von Anne Jessopp, Leiterin der Royal Mint, deutlich: „Die Königliche Münze arbeitete während ihrer gesamten Regentschaft mit ihrer verstorbenen Majestät zusammen — sie zeichnete ihren Weg von der neuen Königin zum angesehenen Staatsoberhaupt in fünf Münzporträts nach und sorgte dafür, dass jede neue britische Münze ihr persönliches Gütesiegel erhielt. Das bemerkenswerte Vermächtnis von Grossbritanniens dienstältester Monarchin wird noch viele Jahre weiterleben.“

Da schon seit Monaten über den Gesundheitszustand der Königin spekuliert wurde, hat das Finanzministerium laut einem Bericht des britischen „Guardian“ mit der Royal Mint, der Royal Australian Mint und der Perth Mint zusammengearbeitet, um den Bildwechsel auf den Münzen zu planen. Ab 2023 werden dann wohl Prägungen mit den Porträts beider Herrscher im Umlauf sein. Und da die Umstellung einige Zeit in Anspruch nehmen wird, werden in den kommenden Wochen laut „Guardian“ weiterhin Umlaufmünzen mit dem Konterfei der Königin geprägt werden.

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