Ist Bitcoin das neue Gold? Sind Bitcoin und Gold sogar Gegensätze? Ist Bitcoin ein Sachwert, wenn er nur aus Einsen und Nullen besteht? An den Kryptowährungen scheiden sich die Geister. Während die einen von einer Revolution der Finanzwelt sprechen, lehnen die anderen neue Digitalwährungen wie Bitcoin und Co. rundheraus ab. Zudem wird seit vielen Jahren diskutiert, welche Auswirkungen der Siegeszug der Kryptowährungen auf den Goldpreis hat.

Nun hat sich ein prominenter Akteur zu diesem Thema zu Wort gemeldet: Der Vermögensverwalter „Metzler Asset Management“ geht davon aus, dass Bitcoin beim Gold als Preisbremse wirkt. Einem Bericht der Internetplattform „Börse Online“ zufolge hat das Unternehmen eine Modellberechnung durchgeführt. Das Ergebnis: Gäbe es die Konkurrenz durch Kryptowährungen nicht, könnte Gold in diesem Jahr auf bis zu 2.900 Dollar je Feinunze steigen.

Die Redaktion von „Börse Online“ blickt in ihrem Bericht auf die Entwicklung des Jahres 2021 zurück. „Während viele Kryptowährungen im Vorjahr haussierten, musste der Goldpreis in 2021 kleinere Verluste einstecken“, resümieren die Finanzjournalisten und betonen, dass diese Entwicklung durchaus als Enttäuschung zu verstehen ist, weil das gelbe Metall bislang eine mehrere Jahrtausende umfassende Geschichte als Inflationsschutz hatte. Und die Preisteuerung hat im Vorjahr bekanntlich so mächtig Fahrt aufgenommen wie schon seit Jahrzehnten nicht mehr.

Der Chefvolkswirt bei „Metzler Asset Management“, Edgar Walk, hat nun den Zusammenhang zwischen Bitcoin und Gold untersucht. Er betont, dass die Goldpreisentwicklung im Jahr 2022 auch weiterhin von Kryptowährungen als Anlagealternative abhängen wird. Er betont, dass Kryptowährungen wie Bitcoin als das neue moderne „Gold“ des 21. Jahrhunderts gelten. Er geht davon aus, dass der Goldpreis im Jahr 2022 einen Jahresdurchschnitt von 1.880 Dollar pro Unze und 2023 von etwa 2.000 Dollar erreichen sollte. Sofern die Kryptowährungen als Alternative zu Gold im Jahr 2022 an Bedeutung verlieren, sei ein Goldpreis von bis zu 2.900 Dollar pro Unze möglich und könnte auf 3.450 Dollar steigen.

Tatsächlich liegt die Vermutung nahe, dass im vergangenen Jahr die fulminante Entwicklung des Bitcoin-Preises dazu geführt hat, dass Gold aus dem Fokus der Anleger verschwunden ist. Denn die grossen und spekulativ ausgerichteten Anleger stecken ihr Geld in die Anlageklassen, bei denen sie eine möglichst hohe Wertentwicklung in kurzer Zeit erzielen können. Und während Gold für seine vergleichsweise geringe Volatilität bekannt ist, hat Bitcoin den Renditejäger in den vergangenen Jahren kontinuierliche Wertzuwächse beschert, die in herkömmlichen Anlageklassen undenkbar wären.

Genau hier liegt jedoch eine Gefahr. Denn der Bitcoin-Boom kann von heute auf morgen schlagartig beendet sein und die extremen Ausschläge nach oben können sich ebenso heftig nach unten entladen. Eine solche Entwicklung war in den letzten Wochen und Monaten zu beobachten, als Bitcoin von seinem Rekordhoch bei über 60.000 US-Dollar auf nunmehr rund 40.000 US-Dollar eingebrochen ist. Parallel konnte Gold profitieren, denn viele Bitcoin-Anleger wollten ihre Kryptogewinne ins Trockene bringen und in einem sicheren Hafen deponieren.

Zudem gibt es einen gravierenden Unterschied zwischen Bitcoin und Gold. Während die Kryptowährungen praktisch über Nacht durch einen Mausklick ausradiert werden können, ist dies bei Gold nicht möglich. Zwar rühmt sich die Kryptoszene damit, unabhängig vom Bankensystem zu agieren. Doch am Ende des Tages wird ein solches Finanzkonstrukt nicht vor dem Zugriff öffentlicher Stellen geschützt sein.

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